ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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8.2 Quantitative theoretische Beschreibung der <strong>ASAXS</strong>-Kurven<br />
chung (8.1) über den Winkel α von 0 bis π/2 ist eine mathematische Mittelung über die<br />
möglichen Orientierungen. Die Variable q in Gleichung (8.1) ist der Betrag des Streuvektors.<br />
Das Volumen eines Rotationsellipsoids ist durch folgende Beziehung gegeben<br />
100 nm<br />
V (R, ζ) = 4<br />
3 πζR3 . (8.3)<br />
Abbildung 8.4: Dargestellt ist ein Ausschnitt aus der in Abb. 7.16 gezeigten TEM-Aufnahme.<br />
Die Nanopartikel lassen sich in erster Näherung durch Rotationsellipsoid-<br />
Teilchen approximieren (siehe Vergrößerung), wobei sich die Rotationsellipsoide<br />
vorzugsweise an den spitzen Seiten berühren/überlappen können.<br />
Die TEM-Aufnahmen sowie der Verlauf der Streukurven implizieren, dass die Teilchen einer<br />
Größenverteilung genügen und nicht monodispers in ihrer Größe sind. Gleichung (2.9)<br />
trägt dieser Tatsache durch eine Größenverteilungsfunktion P (R) Rechnung. Nukleation und<br />
Wachstumsprozesse in amorphen Umgebungen führen häufig auf eine logarithmische Normalverteilung<br />
für die Größe der Nanopartikel [106, 107], welche wie folgt definiert ist<br />
P (R, µ, σ) =<br />
�<br />
1 (ln(R) − µ)2<br />
√ exp −<br />
2πσR 2σ2 �<br />
. (8.4)<br />
Der Erwartungswert der logarithmischen Normalverteilung in dieser Schreibweise ist durch<br />
�<br />
〈R〉 = exp µ + σ2<br />
�<br />
(8.5)<br />
2<br />
und die Standardabweichung durch<br />
δ 〈R〉 =<br />
�<br />
exp(2µ + σ 2 )(exp(σ 2 ) − 1) (8.6)<br />
gegeben.<br />
Prinzipiell ist das theoretische Modell für die Beschreibung der Kleinwinkelstreuung durch<br />
Gleichung (2.9) und (8.1) - (8.4) vollständig beschrieben, wenn der Volumenanteil der Nanopartikel<br />
kleiner als 1 % beträgt. Die TEM-Aufnahmen implizieren, dass der lokale Volumenanteil<br />
(siehe Bereich B in Abb. 7.16) deutlich größer ist und im Bereich von 20 % zu erwarten<br />
ist. Dieses bedingt die Implementierung eines Strukturfaktors in Gleichung (2.9), welcher<br />
der gegenseitigen Wechselwirkung der Teilchen untereinander Rechnung trägt. Aufgrund des<br />
zu erwartenden hohen lokalen Volumenanteils ist die Implementierung des Strukturfaktors<br />
S(q, RP , ν) in der „lokalen monodispersen Approximation“ zu wählen [108]. Die modifizierte<br />
Gleichung (2.9) für die Beschreibung der differenziellen Streuquerschnitte ist durch folgende<br />
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