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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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8 Nanostruktur und nanochemische Analyse der getemperten Glaskeramiken<br />

Fall wird die weiche Randbedingung R1(�cT , α1) wie folgt definiert<br />

�� � �2 �<br />

R1(�cT , α1) = α1 · cT i − 1 . (8.31)<br />

i<br />

Wobei die Summe über alle Elemente der Glaskeramik läuft (9 Elemente im vorliegenden Fall).<br />

Der Faktor α1 ist ein Skalierungsfaktor mit dem die Gewichtung der weichen Randbedingung<br />

während der nichtlinearen Regression optimiert werden kann. Im Grenzfall, dass α1 = ∞<br />

gewählt wird, entspricht diese Bedingung einer harten Randbedingung.<br />

Die Zusammensetzung der Matrixphase �cM muss aufsummiert eins ergeben. In Analogie<br />

zur Gleichung (8.31) ist diese weiche Randbedingung wie folgt definiert<br />

�� � �2 �<br />

R2(�cM, α2) = α2 · cMi − 1 . (8.32)<br />

i<br />

Für die folgenden weichen Randbedingungen wird ein weiterer unbekannter Parameter benötigt:<br />

der gemittelte Volumenanteil der Teilchenphase νT . Nicht zu verwechseln mit dem<br />

lokalen Volumenanteil ν, welcher für die theoretische Beschreibung der differenziellen Streuquerschnitte<br />

benötigt wurde. Prinzipiell muss νT < ν erfüllt sein.<br />

Die makroskopische Dichte der Probe ist mit den makroskopischen Dichten der beiden<br />

Phasen verknüpft<br />

R3(�ρ, νT , α3) = α3 · (νT ρT + (1 − νT )ρM − ρ) 2 . (8.33)<br />

Wobei ρ die experimentell bestimmte Probendichte (siehe Tabelle 6.4) ist.<br />

Des Weiteren muss die elementare Zusammensetzung erhalten sein, d. h., die Konzentration<br />

eines Elementes muss und kann nur auf die beiden Phasen aufgeteilt werde. Es ist nicht<br />

zulässig, eine höhere oder geringere Konzentration eines Elementes anzunehmen. Die weichen<br />

Randbedingungen für diese Erhaltungssätze sind wie folgt definiert<br />

R i 4( � CT ,�cM, νT , α i 4) = α i 4 · (νT�cT i + (1 − νT )�cMi − ci) 2 . (8.34)<br />

Hierbei bezeichnet ci die gemittelte Konzentration der i-ten Komponente in der Probe (siehe<br />

Tabelle 6.3 Glasananalyse). Im vorliegenden Probensystem gibt es dementsprechend 9 dieser<br />

weichen Randbedingungen.<br />

Die Implementierung der weichen Randbedingungen in das Chi-Quadrat Minimierungsproblem<br />

erfolgt über die Modifizierung der Chi-Quadrat Definition. Das zu minimierende<br />

Chi-Quadrat ist wie folgt definiert<br />

�χ(�ρ,�cT ,�cM, νT ) 2 = χ(�ρ,�cT ,�cM) 2 + R1(�cT , α1) + R2(�cM, α2)<br />

R3(�ρ, νT , α3) + �<br />

i<br />

R i 4( � CT ,�cM, νT , α i 4). (8.35)<br />

Die eingeführten Randbedingungen für die quantitative Modellierung der Streukontraste in<br />

Abhängigkeit der Röntgenenergie erfüllen mehrere Zwecke. Zum einen tragen die weichen<br />

Randbedingungen den möglichen Messfehlern Rechnung. Des Weiteren wird die Riemannsche<br />

Mannigfaltigkeit Gleichung (8.30) der Lösungsmenge auf physikalisch und chemisch sinnvolle<br />

Parameterwerte reduziert, wodurch eine Vielzahl der unphysikalischen und unchemischen Lösungen<br />

eliminiert wird. Weiterhin verknüpfen die Randbedingungen Gleichung (8.31 - 8.34) die<br />

Konzentrationen der leichten Elemente, an denen keine anomale Röntgenkleinwinkelstreuung<br />

durchgeführt worden ist, mit denen der schweren Elemente Er, Yb, Pb und Cd. Aus diesem<br />

Grund wird es möglich sein, Aussagen über die Konzentration der leichten Elemente in den<br />

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