07.12.2012 Aufrufe

ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.2 Mikroskopische Methoden<br />

Für Röntgenenergien oberhalb der Röntgenabsorptionskante zeigen XAFS-Spektren Oszillationen,<br />

im Fall von Atomen in einem Molekül/Feststoff. In Abbildung 4.4 ist der fundamentale<br />

Ursprung dieser Oszillationen dargestellt. Von dem Absorberatom breitet sich das ionisierte<br />

Elektron als Welle aus und wird an den Nachbaratomen gestreut. Je nach Phasenverschiebung<br />

der beiden Wellen kommt es zu konstruktiver und destruktiver Interferenz, die im Spektrum<br />

als Oszillationen sichtbar werden. Es wird zwischen zwei Bereichen im XAFS-Spektrum unterschieden:<br />

• Vielfachstreubereich, welcher bis ca. 50 eV oberhalb der Absorptionskante reicht (X-ray<br />

Absorption Near Edge Structure; XANES).<br />

• Einfachstreubereich, welcher von ca. 50 eV bis ca. 1000 eV oberhalb der Absorptionskante<br />

reicht (Extended X-ray Absorption Fine Structure; EXAFS).<br />

Aus den Oszillationen lassen sich Informationen über das Absorberatom bestimmen (Koordinationszahl,<br />

Bindungsabstand, Art der Nachbaratome, Koordinationsgeometrie, ...).<br />

In der vorliegenden Arbeit wurden sowohl XANES- als auch EXAFS-Untersuchungen an<br />

dem untersuchten Probensystem durchgeführt, um qualitative Aussagen über die chemische<br />

Umgebung der relevanten Atomsorten abzuleiten. Weiterhin wurde aus den XANES-Spektren<br />

die Verschiebung der jeweiligen Röntgenabsorptionskante relativ zur Energielage für ein freies<br />

Atom bestimmt. Diese chemische Verschiebung der Röntgenabsorptionskantenenergie wird für<br />

die entwickelte <strong>ASAXS</strong>-Auswerteprozedur benötigt.<br />

Konstruktive Interferenz<br />

zurück gestreute<br />

Elektronenwelle<br />

ausbreitende<br />

Elektronenwelle<br />

X-ray X-ray<br />

Absorberatom<br />

Nachbaratom<br />

Destruktive Interferenz<br />

Abbildung 4.4: Ausbreitung einer Fotoelektronenwelle sowie deren Zurückstreuung an einem<br />

Nachbaratom. Dargestellt sind die beiden Fälle einer konstruktiven sowie destruktiven<br />

Interferenz. Die auftretenden Interferenzen verursachen die Oszillationen<br />

des Absorptionskoeffizienten in Abhängigkeit der anregenden Röntgenenergie<br />

(oberhalb der Röntgenabsorptionskantenenergie).<br />

4.2 Mikroskopische Methoden<br />

Neben den spektroskopischen Methoden wurden in der vorliegenden Arbeit auch mikroskopische<br />

Verfahren benutzt, um die Proben zu charakterisieren. Jede Apparatur, die Strukturen<br />

kleiner als 0.1 mm auflösen kann (Auflösungsvermögen des menschlichen Auges), wird als<br />

Mikroskop bezeichnet. Im folgenden Abschnitt wird auf die Transmissionselektronenmikroskopie<br />

sowie die zusätzliche Option der energiedispersiven Röntgenspektroskopie in diesem<br />

Zusammenhang eingegangen.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!