ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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6.3 Dichtebestimmung der Glaskeramiken für die nanochemische <strong>ASAXS</strong>-Auswertung<br />
2. 2CdF2 + SiO2 → 2CdO + SiF4 ↑<br />
3. 3CdF2 + B2O3 → 3CdO + 2BF3 ↑<br />
4. 3CdF2 + Al2O3 → 3CdO + AlF3 ↑<br />
5. Al2O3 + 6HF → 2AlF3 ↑ +3H2O ↑<br />
Eine mögliche ablaufende Reaktion ist die Reaktion 1, wobei das Wasser aus der umgebenden<br />
Raumluft bezogen wird. Diese Reaktion führt zu einer Umwandlung von Cadmiumfluorid<br />
zu Cadmiumoxid sowie zur Bildung von Fluorwasserstoff, der bei Temperaturen oberhalb von<br />
19.5 ◦ C gasförmig ist und aus der Schmelze evaporiert, d. h., die Konzentration in der Schmelze<br />
an Fluor nimmt ab und die Konzentration an Sauerstoff nimmt zu. Dieses Verhalten ist in<br />
Abb. 6.3 zu erkennen.<br />
Eine weitere Reaktion ist die Reaktion 2 von Cadmiumfluorid mit Siliziumdioxid zu Cadmiumoxid<br />
und Siliziumtetrafluorid. Letzteres Reaktionsprodukt liegt im gasförmigen Aggregatzustand<br />
vor und wird aus der Schmelze evaporieren, wodurch der Siliziumgehalt reduziert<br />
wird. Dieses Verhalten wurde in der Analyse gefunden. Die Reaktion 3 führt zur Bildung von<br />
Bortrifluorid, gasförmiger Aggregatzustand, wodurch der Borgehalt der Probe reduziert wird.<br />
Reaktion 4 von Cadmiumfluorid mit Aluminiumoxid zu Cadmiumoxid und Aluminiumfluorid<br />
könnte ablaufen, allerdings liegt das Aluminiumfluorid im festen Aggregatzustand vor, wodurch<br />
sich die Konzentrationen vom Aluminium nicht ändern sollten. Demzufolge wird diese<br />
Reaktion sehr wahrscheinlich nicht ablaufen. Das Gleiche gilt auch für die mögliche Reaktion<br />
5, wobei der Fluorwasserstoff das Reaktionsprodukt der Reaktion 1 ist.<br />
Für die entwickelte <strong>ASAXS</strong>-Auswertemethode wird die Zusammensetzung der Glasanalyse<br />
zugrunde gelegt, da es zu große Abweichung zwischen der Synthese und der Glasanalyse gibt.<br />
6.3 Dichtebestimmung der Glaskeramiken für die<br />
nanochemische <strong>ASAXS</strong>-Auswertung<br />
Die Bestimmung der Probendichte der Glaskeramiken in Abhängigkeit von der Temperung<br />
wurde am Otto-Schott-Institut in Jena durchgeführt. Die makroskopischen Dichten wurden<br />
vom Grundglas und von drei Glaskeramikproben gemessen, die bei 405 ◦ C für 2, 4 und 8<br />
Stunden getempert worden waren. Eine Auflistung der erhaltenen Werte ist in Tabelle 6.4<br />
angegeben. Die Probendichte sinkt mit zunehmender Temperdauer, wobei sich der Prozess<br />
mit steigender Temperdauer verlangsamt. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist<br />
die einsetzende Kristallisation. Das Grundglas (Probe S0), das nahezu amorph ist, hat eine<br />
Dichte von 6.3723 g/cm 3 . Mit einsetzender Kristallisation entstehen lokal Nanokristallite, die<br />
eine höhere Dichte aufweisen sollten. Infolge dessen ist die Dichte der umgebenden Glasmatrix<br />
geringer im Gegensatz zum Ausgangsglas. Die gemittelten makroskopischen Dichten der<br />
getemperten Proben sind demzufolge geringer. Nach der kompletten Kristallisation der Glaskeramik<br />
müsste die Dichte einen konstanten Wert annehmen. Diese Tendenz ist in Abbildung<br />
6.4 zu erkennen, welche die Abhängigkeit der Dichte von der Temperzeit zeigt.<br />
Für die Bestimmung der Probendichte ρ für die restlichen Proben (S2-S4, S8) wurde der<br />
Verlauf der gemessenen Dichtewerte als Funktion der Zeit durch eine exponentielle Zerfallsfunktion<br />
angeglichen<br />
�<br />
ρ = A · exp<br />
− t<br />
τ<br />
�<br />
+ C. (6.1)<br />
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