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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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2 Grundlagen der Kleinwinkelstreuung<br />

spricht, bei dem alle nicht resonanten Atome entfernt worden sind. Dieser Term enthält die<br />

Information der räumlichen Verteilung der resonant streuenden Atomsorte, die im Allgemeinen<br />

aus einem <strong>ASAXS</strong>-Experiment bestimmt werden soll. Der zweite Term dσ0R (q) in Glei-<br />

dΩ<br />

chung (2.16) ist der gemischt resonante Streubeitrag, welcher die Korrelationen zwischen den<br />

resonanten und nicht resonanten Atomen widerspiegelt. Abbildung 2.4 illustriert das Stuhrmann<br />

Konzept für ein Modellsystem bestehend aus drei verschiedenen Elementen A, B und C.<br />

Die äquivalenten Streusysteme für den nicht resonanten und den resonanten Streubeitrag für<br />

ein <strong>ASAXS</strong>-Experiment an der Röntgenabsorptionskante des Elementes B sind schematisch<br />

dargestellt (rechte Spalte).<br />

Veröffentlichungen von Goerigk et al.[41] und Dingenouts et al. [42] veranschaulichen den<br />

Vorteil von <strong>ASAXS</strong> im Vergleich zu einem einzelnen SAXS-Experiment, bei der Untersuchung<br />

von Polyelektrolyten. Mit der Stuhrmann-Methode konnte die Verteilung der Gegenionen,<br />

welche die Eigenschaften der Polyelektrolyte mitbestimmen, separiert und analysiert werden.<br />

Die Berechnung der partiellen Strukturfaktoren (FZ-PSF oder BT-PSF) bzw. der resonanten<br />

Streukurve (Stuhrmann-Methode) basieren auf der Annahme, dass die Röntgenenergie<br />

nur in der Nähe einer Röntgenabsorptionskante variiert wird, sodass die atomaren Streuamplituden<br />

aller nicht resonanten Elemente als energieunabhängig zu betrachten sind. Diese<br />

Randbedingung ist für viele komplexere Systeme nicht oder nur bedingt erfüllbar. Besteht das<br />

komplexe System aus mehreren schwereren Elementen, nahezu gleicher Ordnungszahl (z.B.:<br />

Er/Yb oder Fe/Ni), variieren die anomalen Korrekturfaktoren f ′ (E) und f ′′ (E) mehrere Elemente<br />

im Energiebereich einer Röntgenabsorptionskante. Demzufolge kann in solchen Fällen<br />

nicht von einem resonanten Element ausgegangen werden, wie es für die drei vorgestellten<br />

Auswertemethoden verlangt wird. Vielmehr wird eine Variation des Streukontrastes mit der<br />

Energie von mehreren Elementen simultan verursacht, wobei jedes Element unterschiedlich<br />

stark dazu beiträgt.<br />

Ein theoretischer Ansatz die partiellen Strukturfaktoren unter Berücksichtigung der tatsächlichen<br />

vorliegenden atomaren Streuamplituden zu berechnen wird von Tatchev gegeben<br />

[43, 44]. Der Beweis der Anwendbarkeit dieser Theorie steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

noch aus.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb eine weitere <strong>ASAXS</strong>-Auswertemethode entwickelt,<br />

mit der komplexere Probensysteme analysiert werden können.<br />

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