ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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8 Nanostruktur und nanochemische Analyse der getemperten Glaskeramiken<br />
Bereich extrem empfindlich auf minimale Änderungen der anderen freien Parameter, wodurch<br />
die Wahrscheinlichkeit ein lokales Minimum zu erreichen groß ist.<br />
Für die übrigen freien Parameter des Strukturmodells, wie Volumenanteil, Streukontrast<br />
und Untergrundstreuung beschreibende Parameter, ergab der Test jeweils die gleichen Werte<br />
im Bereich der Fehlertoleranzen. Demzufolge wird es in einem nächsten Schritt möglich sein,<br />
diese qualitativ und quantitativ auszuwerten.<br />
Der durchgeführte Test zeigt, dass beide Parameter gleichzeitig bestimmt werden können,<br />
zumindest für den hier untersuchten Fall. Die Polydispersität konnte eindeutig im Bereich der<br />
zu erwartenden Fehler bestimmt werden. Während derselben nichtlinearen Regression konnten<br />
ebenfalls die beiden unterschiedlichen Radien des Rotationsellipsoids eindeutig bestimmt<br />
werden. Einzig und allein die Aussage, ob das Rotationsellipsoid prolat oder oblat ist, kann<br />
nicht mit eindeutiger Sicherheit getroffen werden. Weitere statistische Tests könnten dieses<br />
eventuell in der Zukunft gewährleisten.<br />
P(r) r 3 (a.u.)<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
3.2 ± 0.7 nm<br />
4.1 ± 0.7 nm<br />
Halbachse R 1<br />
Halbachse R 2<br />
Abstoßungsradius R P<br />
8.9 ± 1.9 nm<br />
0.0<br />
0 5 10<br />
Radius r (nm)<br />
15 20<br />
Abbildung 8.14: Dargestellt sind die volumengewichteten Größenverteilungen für die drei Radien<br />
R1, R2 und RP .<br />
An dieser Stelle sei daraufhin gewiesen, dass die durchgeführten simultanen nichtlinearen<br />
Regressionen aller 24 Streukurven mit 150 Stützstellen (q-Werten) auf drei Rechnern parallel<br />
durchgeführt worden sind (2 Rechner mit jeweils vier Prozessoren und 1 Rechner mit 8 Prozessoren;<br />
jeweils 2.8 GHz pro Prozessorkern). Insgesamt haben die drei Rechner (12 Prozessoren)<br />
5 Monate kontinuierlich (ohne Pause) die simultanen nichtlinearen Regressionen durchgeführt.<br />
An dieser Stelle wird deutlich, warum bei der Entwicklung der Regressionsroutine in<br />
Matlab viel Zeit in die Implementierung von neueren numerischen Algorithmen investiert wurde;<br />
hierbei sei insbesondere die Parallelisierung der Berechnung der Jacobi-Matrix genannt.<br />
Anderenfalls würde diese Art der statistischen Validierung von Ergebnissen mehrere Jahre in<br />
Anspruch nehmen.<br />
In Abbildung 8.14 sind die volumengewichteten Größenverteilungen der drei Radien dargestellt.<br />
In der Regression wurde eine Größenverteilung für die Halbachse R2 angenommen. Die<br />
beiden anderen Radien skalieren mit dieser über die folgenden Beziehungen: R1 = ζ · R2 und<br />
RP = κ · R2. Demzufolge genügen alle drei Radien einer Größenverteilung, die in Abb. 8.14<br />
gezeigt sind. Der mittlere Radius der kürzeren Halbachse beträgt 3.2 ± 0.7 nm (berechnet mit<br />
Gleichung (8.5) und (8.6)). Der mittlere Radius der längeren Halbachse beträgt 8.9 ± 1.9 nm.<br />
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