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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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7.1 Anomale Röntgenkleinwinkelstreuexperimente (<strong>ASAXS</strong>)<br />

und eventuell weiterer Referenzen, wie beispielsweise Proben für die exakte Bestimmung des<br />

Strahlzentrums.<br />

Der interne Messzyklus (siehe rechtes Flussdiagramm in Abb. 7.2) beinhaltet eine Schleife<br />

über alle zu messenden Proben des Zyklus. Nach der Auswahl der jeweiligen Probe wird die<br />

Transmission der Probe gemessen, dafür wird eine Fotodiode hinter der Probe in den Strahlengang<br />

positioniert und die beiden Intensitäten IP 1 (hinter der Probe) und IP 0 (vor der Probe)<br />

gemessen. Für die korrekte Berechnung der Transmission aus diesen beiden Intensitäten wird<br />

zuvor das Verhältnis der Intensitäten beider Detektoren bei einer Leermessung (keine Probe<br />

im Strahlengang) gemessen ( IL 0 und IL 1 ). Dieses Verhältnis muss per Definition exakt gleich<br />

eins sein, sofern beide Detektoren im linearen Messbereich arbeiten, was bei den durchgeführten<br />

Messungen der Fall ist. Des Weiteren wird zusätzlich das Eigenrauschen (Dunkelstrom)<br />

der beiden Detektoren gemessen ( ID 0 und ID 1 ). Die Transmission berechnet sich mit folgender<br />

Gleichung<br />

τ = IP 1 − ID 1<br />

I P 0 − ID 0<br />

I L 0 − ID 0<br />

I L 1 − ID 1<br />

Der Fehler kann mit dem Fehlerfortpflanzungsgesetz berechnet werden<br />

�<br />

��<br />

�<br />

∆τ =<br />

� ∂τ<br />

∂I P 1<br />

�2 IP 1 +<br />

�<br />

∂τ<br />

∂I P 0<br />

. (7.3)<br />

�2 IP 0 +<br />

�<br />

∂τ<br />

∂I L �2 I<br />

0<br />

L 0 +<br />

�<br />

∂τ<br />

∂I L �2 I<br />

1<br />

L 1<br />

+ · · ·. (7.4)<br />

Gleichung (7.4) gilt nur unter den zusätzlichen Annahmen, dass der Messfehler der einzelnen<br />

Intensitäten gleich der Wurzel der Zählrate ist und alle Intensitäten gleich lang gemessen worden<br />

sind. Ein Vergleich von mehreren Transmissionsmessungen derselben Probe unter denselben<br />

Messbedingungen liefert einen deutlich geringeren Fehler (< 0.1 %) für die Transmission<br />

als Gleichung (7.4), d. h., die berechneten Fehler mit Gleichung (7.4) stellen den maximal<br />

möglichen Fehler dar.<br />

Nach der jeweiligen Transmissionsmessung (siehe Abb. 7.2) werden simultan die Kleinwinkelstreuung<br />

der ausgewählten Probe und die integrale Primärintensität gemessen. Die Synchronisation<br />

beider unabhängiger Messungen muss besser als 1 µs betragen, um potenziell<br />

auftretende Röntgenstrahlschwankungen zu erfassen. Nach der Messung werden die Daten<br />

gespeichert und in das für den Messplatz spezifische Datenformat konvertiert. Am 7T-MPW-<br />

SAXS- sowie ID01-Messplatz werden die zweidimensionalen Streubilder in einem dem Messplatz<br />

spezifischen Binärformat abgelegt. Am B1-Messplatz hingegen liegen die Streudaten<br />

in einem ASCII-Format vor. Direkt im Anschluss werden die zweidimensionalen Streubilder<br />

zirkular gemittelt, um eindimensionale Streukurven zu erhalten (am B1-Messplatz ist diese<br />

Option nicht implementiert). Diese zirkulare Mittelung stellt eine vorläufige Datenreduktion<br />

dar, um bereits während der Messungen einen Eindruck über die Qualität und den Verlauf der<br />

Streukurven zu erhalten, um gegebenenfalls das Experiment und die Messstrategie anpassen<br />

zu können. Die genauere Datenreduktion, welche in der Regel im Anschluss an ein gesamtes<br />

Messprogramm durchgeführt wird, ist im nächsten Abschnitt näher beschrieben. Nach der<br />

vorläufigen Datenreduktion wird die nächste Probe im internen Messzyklus ausgewählt, sofern<br />

es diese gibt. Ansonsten wird der interne Zyklus verlassen und der externe springt weiter<br />

zum nächsten Messpunkt.<br />

Eine Auflistung der untersuchten Proben und Referenzen ist in Tabelle 7.2 gegeben. Nicht<br />

alle hergestellten Proben (siehe Tabelle 6.2) wurden mit <strong>ASAXS</strong> untersucht. Die Proben S3<br />

und S9 wurden an allen Messplätzen untersucht, um die erhaltenen Streukurven miteinander<br />

zu vergleichen. An dieser Stelle ist von Interesse, ob alle drei Instrumente gleiche Ergebnisse<br />

liefern.<br />

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