ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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5 Erweiterung des <strong>ASAXS</strong>-Messplatzes am BESSY II<br />
Gas-Delay-Line Detektoren, wie ein MWPC-Detektor, können in verschiedenen Betriebsmodi<br />
betrieben werden; dem Proportionalitätsbereich oder dem Stoßionisationsbereich. Für<br />
(A)SAXS-Experimente ist es zwingend notwendig im Proportionalitätsbereich zu arbeiten,<br />
d. h., die Zählrate muss proportional zur Primärintensität sein, andernfalls lassen sich verschiedene<br />
Aufnahmen nicht untereinander vergleichen. Abbildung 5.7 zeigt den charakteristischen<br />
Verlauf der gemessenen Pulse in Abhängigkeit der angelegten Anodenhochspannung.<br />
Der optimale Arbeitspunkt, im Proportionalitätsbereich, ist im Anfangsbereich des Plateaus,<br />
da mit zunehmender Anodenhochspannung der Detektor während der Nutzung schneller an<br />
Empfindlichkeit verliert (Alterung). Abbildung 5.7 zeigt zusätzlich den theoretischen Verlauf<br />
der gemessenen Pulse in Abhängigkeit der Driftspannung. Die optimale Driftspannung ist am<br />
Maximum des Verlaufs erreicht. Höhere Driftspannungen führen zu einer minimalen Erniedrigung<br />
der Empfindlichkeit des Detektors und zu einer schnellen Alterung.<br />
Um die optimalen Detektorparameter zu bestimmen, wurde die integrale Zählrate des Detektors<br />
einer stark streuenden Probe (Fluoreszenz einer Ni-Folie) in Abhängigkeit von der<br />
Anodenhochspannung sowie der Driftspannung gemessen. Hierfür wurden sowohl die integrale<br />
Zählrate der Anode als auch die vier integralen Zählraten der Kathoden digitalisiert und<br />
aufgezeichnet. Die verwendete Röntgenenergie betrug 8400 eV, um sicherzustellen, dass es ein<br />
ausreichend hohes Streusignal auf dem Detektor gibt. Während den Messungen wurde aus<br />
Sicherheitsgründen ein größerer Primärstrahlabsorber (14 x 14 mm Cd) verwendet. Des Weiteren<br />
wurde darauf verzichtet, die Messung bis in den Stoßionisationsbereich durchzuführen<br />
(Zerstörungsgefahr des Detektors).<br />
Zählrate [cps]<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
3600 3800 4000 4200 4400 4600 4800<br />
Anodenhochspannung [V]<br />
Arbeitspunkt<br />
4750 V<br />
Anode<br />
Kathode x1<br />
Kathode x2<br />
Kathode y1<br />
Kathode y2<br />
Zählrate [cps]<br />
3000<br />
2900<br />
2800<br />
2700<br />
2600<br />
Arbeitspunkt<br />
-400 V<br />
0 -200 -400 -600 -800 -1000 -1200 -1400<br />
Driftspannung [V]<br />
Anode<br />
Kathode x1<br />
Kathode x2<br />
Kathode y1<br />
Kathode y2<br />
Abbildung 5.8: Links: Abhängigkeit der integralen Zählraten als Funktion der angelegten Anodenhochspannung.<br />
Die Driftspannung betrug konstant -400 V. Der neue Arbeitspunkt<br />
beträgt 4750 V für die Anodenspannung. Rechts: Abhängigkeit der<br />
integralen Zählraten als Funktion der angelegten negativen Driftspannung. Die<br />
Anodenspannung betrug 4750 V für diese Messung. Der neue Arbeitspunkt für<br />
die Driftspannung beträgt -400 V.<br />
Abbildung 5.8 zeigt die gemessenen und auf den Synchrotron-Ringstrom normierten Zählraten<br />
als Funktion der Anodenhochspannung. Während dieser Messung betrug die Driftspannung<br />
-400 V. Es fällt auf, dass die Anode bei einer niedrigeren Hochspannung bereits in Sättigung<br />
ist im Gegensatz zu den vier Kathoden. Der neue Arbeitspunkt wurde so gewählt, dass<br />
alle Kathoden und die Anode deutlich im Plateau-Bereich sind. Die neue Anodenspannung<br />
für den MWPC-Detektor beträgt 4750 V.<br />
Abbildung 5.8 zeigt die gemessenen und normierten integralen Zählraten des MWPC-<br />
Detektors als Funktion der angelegten negativen Driftspannung. Während dieser Messung<br />
betrug die Anodenspannung konstant 4750 V. Es fällt auf, dass alle Zählraten bereits ab<br />
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