ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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7 Experimentelle Ergebnisse der getemperten Glaskeramiken<br />
Detektoren wurden jeweils XANES-Spektren einer Leermessung (keine Probe im Strahlengang)<br />
sowie einer Tesa-Probe (Untergrundspektrum für die Oxid- und Fluoridproben) aufgenommen.<br />
Die Spektren wurden mit einer Schrittweite von 1 eV und einer Messdauer von<br />
2 Sekunden pro Punkt aufgenommen. Die röntgenenergieabhängige Transmission wurde mit<br />
Gleichung (7.3) berechnet. Aus der Transmission wurde anschließend der µd-Wert berechnet<br />
µ(E)d = − ln(τ(E)). (7.11)<br />
Wobei d die Probendicke und µ = µ(E) der lineare Absorptionskoeffizient sind. Im nächsten<br />
Abschnitt werden die experimentell berechneten XANES-Spektren an den vier Röntgenabsorptionskanten<br />
Er-L3, Yb-L3, Pb-L3 und Cd-K gezeigt und qualitativ diskutiert.<br />
7.2.2 Qualitative Diskussion der gemessenen XANES-Spektren<br />
µd (a.u.)<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
Er-Folie<br />
Er 2 O 3<br />
ErF 3<br />
Probe S3<br />
1.150<br />
1.125<br />
1.100<br />
1.075<br />
8325 8350 8375 8400 8425 8450<br />
1.050<br />
8475<br />
Röntgenenergie E (eV)<br />
Abbildung 7.12: XANES-Spektren aufgenommen im Energiebereich der Er-L3 Röntgenabsorptionskante.<br />
Als Vergleich zum Spektrum der Hauptprobe S3 sind die<br />
Spektren einer reinen Er-Folie sowie Er2O3 und ErF3 dargestellt.<br />
Abbildung 7.12 zeigt das XANES-Spektrum der Hauptprobe S3 im Energiebereich der<br />
Er-L3 Röntgenabsorptionskante (blaue Kurve). Die Röntgenabsorptionskante ist deutlich zu<br />
erkennen, wobei das Signal im Vergleich zum Untergrund sehr gering ist. Der Grund hierfür<br />
ist die geringe Er-Konzentration in der Probe. Als Vergleich ist das Spektrum einer reinen<br />
Er-Folie dargestellt. Das Signal ist deutlich größer im Gegensatz zum Signal der Hauptprobe.<br />
Die Er-L3 Röntgenabsorptionskante für die Hauptprobe ist um 4 eV zu höheren Energien hin<br />
verschoben, d. h., das Erbium wird nicht als reines Metall im Glas vorliegen, da es sonst keine<br />
Verschiebung der Energielage der Röntgenabsorptionskante geben dürfte. Zusätzlich sind in<br />
Abb. 7.12 die beiden XANES-Spektren der gemessenen Proben Er2O3 und ErF3 eingezeichnet.<br />
Vergleiche der Oszillationen von Er2O3 mit der Probe S3 und von ErF3 mit der Probe S3 lassen<br />
den Schluss zu, dass das Erbium in der Glaskeramik eher als ErF3 gebunden ist. Die vertikalen<br />
gestrichelten Linien in Abb. 7.12 markieren die Positionen der Maxima der Oszillationen von<br />
Er2O3 und ErF3.<br />
78<br />
µd (a.u.)