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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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1 Einführung<br />

die nanochemische Zusammensetzungsanalyse.<br />

Ein Literaturüberblick (siehe Kapitel 2) zeigt, dass es Auswertemethoden von <strong>ASAXS</strong> an<br />

Zweiphasensystemen gibt, deren Anwendbarkeit stark vom Probensystem abhängt. Die Konzepte<br />

der Berechnung von partiellen Strukturfaktoren aus <strong>ASAXS</strong>-Experimenten können in<br />

der Regel nur auf Probensysteme angewendet werden, bei denen es nur ein resonant streuendes<br />

Element gibt, d.h., bei Röntgenenergien in der Nähe einer Röntgenabsorptionskante<br />

des resonant streuenden Elementes variiert nur dessen atomare Streuamplitude und die der<br />

anderen Elemente des Probensystems sind als energieunabhängig in diesem Energiebereich<br />

anzusehen. Diese Annahme beschränkt die Anzahl der zu untersuchenden Probensysteme mit<br />

<strong>ASAXS</strong>.<br />

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Entwicklung einer Auswertemethode für <strong>ASAXS</strong>,<br />

welche die tatsächlichen Energieabhängigkeiten der atomaren Streuamplituden aller Elemente<br />

eines Probensystems berücksichtigt. Diese Methode wird es erlauben, Probensysteme mit<br />

<strong>ASAXS</strong> zu untersuchen, bei denen die Röntgenabsorptionskanten von verschiedenen Elementen<br />

sehr nah beieinanderliegen, wodurch die Energieabhängigkeit des Streukontrastes in diesem<br />

Energiebereich von mehreren Elementen verursacht wird. Des Weiteren sollte die Auswertemethode<br />

es ermöglichen, <strong>ASAXS</strong>-Experimente simultan zu analysieren, welche an verschiedenen<br />

Röntgenabsorptionskanten durchgeführt worden sind. Diese Option wird es ermöglichen,<br />

die Anzahl der freien Parameter des gewählten Strukturmodells zu minimieren.<br />

Für die Entwicklung dieser neuen Auswertemethode wurde ein sehr gut geeignetes Modellsystem<br />

ausgewählt. Im vorliegenden Fall eine Oxyfluorid-Glaskeramik, welche mit Erbium,<br />

Ytterbium und Cadmium dotiert ist. Dieses Modellsystem bietet sich aus den folgenden<br />

Gründen für die Entwicklung der Methode an:<br />

• Nanopartikel in Gläsern oder Glaskeramiken sind in den meisten Fällen langzeitstabil<br />

und liegen dispergiert vor.<br />

• Es können <strong>ASAXS</strong>-Experimente an mehreren Röntgenabsorptionskanten durchgeführt<br />

werden, um die Methode ausführlich zu testen. Wesentliche eigenschaftsbestimmende<br />

Elemente des Modellsystems (Oxyfluorid-Glaskeramik) haben experimentell zugängliche<br />

Röntgenabsorptionskanten (Erbium, Ytterbium, Blei und Cadmium).<br />

• Die energieabhängigen Streuamplituden von Erbium und Ytterbium überlagern sich<br />

im Röntgenenergiebereich von ungefähr 7-11 keV, wodurch eine Anwendung klassischer<br />

Methoden nicht möglich ist.<br />

Eine eindeutige Bestimmung der Zusammensetzung der Nanopartikel in dieser Oxyfluorid-<br />

Glaskeramik konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht durchgeführt werden. In der Literatur<br />

zu diesem System wird eine umstrittene Diskussion über die Zusammensetzung der<br />

Nanopartikel geführt [1, 3–9]. Die Anwendung der neu entwickelten <strong>ASAXS</strong>-Auswertemethode<br />

soll es prinzipiell ermöglichen, eine eindeutige Aussage über die Nanokristallite zu treffen. Insbesondere<br />

soll die Frage geklärt werden, ob das Cadmium in die Nanokristalle eingebaut ist<br />

oder nicht. Wang et al. [4] postulierten dieses, wohingegen Kukkonen et al. [3] und Dantelle<br />

et al. [1, 2] dieses indirekt ausschließen.<br />

1.2 Zielsetzung<br />

Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Strukturparameter (Form und Größe der Nanopartikel)<br />

einer mit Erbium und Ytterbium dotierten Oxyfluorid-Glaskeramik mittels anomaler Röntgenkleinwinkelstreuung<br />

bestimmt werden. Darüber hinaus sollte die gemittelte Zusammensetzung<br />

der einzelnen Phasen der Glaskeramik aus diesen Untersuchungen bestimmt werden.<br />

2

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