ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin
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Zusammenfassung<br />
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde eine Auswertemethodik für anomale Rönt-<br />
genkleinwinkelstreuung (<strong>ASAXS</strong>) zur nanochemischen Zusammensetzungsanalyse der be-<br />
teiligten Phasen eines Probensystems entwickelt und auf eine Glaskeramik angewendet.<br />
Die nanochemische Analyse unterscheidet sich von den bekannten Verfahren der partiel-<br />
len Strukturfaktoren bzw. -funktionen (PSF) durch die Anwendbarkeit auf nahezu jedes<br />
Probensystem, da keine einschränkenden Annahmen bezüglich der anomalen Korrektur-<br />
faktoren der atomaren Streufaktoren der einzelnen Elemente getroffen werden müssen. Im<br />
Gegensatz zu den üblicherweise verwendeten PSF’s werden die relevanten Probeneigen-<br />
schaften, d.h. die Nanostruktur und die nanochemische Zusammensetzung, direkt aus den<br />
Verläufen der differenziellen Streuquerschnitte in Abhängigkeit von der Röntgenenergie<br />
und des Streuvektorbetrages bestimmt.<br />
Es wurden umfangreiche anomale Röntgenkleinwinkelstreuexperimente an einer ausge-<br />
wählten Oxyfluorid-Glaskeramik durchgeführt und mit der entwickelten Methode analy-<br />
siert. Die untersuchte Glaskeramik, welche mit den seltenen Lanthanoiden Erbium und<br />
Ytterbium dotiert ist, zeigt die nichtlineare optische Eigenschaft der Frequenzerhöhung.<br />
Es konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, die gemittelte Zusammensetzung der Teil-<br />
chenphase und die der amorphen Glasmatrix mittels <strong>ASAXS</strong> quantitativ zu bestimmen.<br />
Im Gegensatz zu EDX-Studien liefert <strong>ASAXS</strong> gemittelte Zusammensetzungen, die das<br />
Probensystem aus statistischer Sicht besser repräsentieren. Die nanochemische Zusam-<br />
mensetzungsanalyse der Glaskeramik lieferte das Ergebnis, dass das Cadmium kein Be-<br />
standteil der Nanopartikelphase ist, die eine gemittelte Zusammensetzung von 17% Pb<br />
2% Er 17% Yb 64% F (at %) aufweist.<br />
TEM-Studien implizieren, dass die Nanopartikel im Glas näherungsweise als Rotations-<br />
ellipsoide beschrieben werden können. Es wurde gezeigt, dass die Streukurven der <strong>ASAXS</strong><br />
Studien mit einem solchen Strukturmodell modelliert werden können.<br />
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