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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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4.1 Spektroskopische Methoden<br />

quantenzahl l um den Betrag ∆l ± 1 und die Gesamtdrehimpulsquantenzahl j um ∆j = 0, ±1<br />

ändert.<br />

Die Röntgenfluoreszenzanalyse mit Synchrotronstrahlungsanregung (SyXRF) ist bezüglich<br />

vieler Eigenschaften der herkömmlichen XRF, überlegen. Die hohe Intensität sowie Brillanz<br />

der Synchrotronstrahlung reduzieren den Streuuntergrund erheblich, wodurch eine höhere<br />

Sensitivität der SyXRF erzielt wird.<br />

4.1.2 Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS)<br />

Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (inductively coupled plasma - mass<br />

spectrometry; ICP-MS) ist eine Analysemethode in der anorganischen Elementanalytik. Die<br />

ICP-MS wurde in der vorliegenden Arbeit benutzt, um die Stoffmenge an Bor in der Glaskeramik<br />

nach der Schmelze zu bestimmen. Bor ist das leichteste Element in den untersuchten<br />

Glaskeramiken und nicht nachweisbar mit XRF.<br />

Bei kommerziell erhältlichen ICP-MS-Geräten wird zunächst die Probe auf 5000 - 10000 ◦ C<br />

erhitzt. In der Regel geschieht dieses durch einen hochfrequenten Strom aus ionisiertem Argon.<br />

Bei diesen Temperaturen kommt es zu einer Aggregatzustandsänderung der Probe. Die<br />

Probe geht in den Plasmazustand über, d.h., es entsteht ein Gas, welches teilweise oder vollständig<br />

aus freien Ladungsträgern besteht, wie Ionen oder Elektronen. Die Magnetohydrodynamik<br />

beschreibt ein Plasma als ein elektrisch leitendes Gas. Die geladenen freien Teilchen im<br />

Plasma werden mittels elektromagnetischer Felder in Richtung des Analysators des Massenspektrometers<br />

beschleunigt. Im Analysator oder Massenselektor werden die Ionen nach ihrem<br />

Masse-Ladungs-Verhältnis getrennt. Dabei wird die Häufigkeit bestimmt, mit der geladene Ionen<br />

und deren Massenfragmente auftreten. Mit ICP-MS ist es möglich, die Zusammensetzung<br />

einer Substanz sowohl qualitativ als auch quantitativ zu bestimmen. Die Nachweisgrenze für<br />

die meisten Elemente des Periodensystems liegen im Bereich von Nanogramm pro Liter oder<br />

besser.<br />

4.1.3 Ionenselektive Elektrode (ISE)<br />

Die ionenselektive Elektrode (ion selective electrode; ISE) ist eine Methode der potenziometrischen<br />

Analytik in der Chemie. Bakker und Qin haben 2006 ein Übersichtsartikel über die<br />

aktuellen Entwicklungen von elektrochemischen Sensoren veröffentlicht [86]. Die ISE-Methode<br />

wurde in der vorliegenden Arbeit benutzt, um den Fluoridgehalt der Glaskeramiken nach der<br />

Schmelze zu bestimmen.<br />

Eine ISE ist ein elektrochemischer Sensor, welcher die Aktivität eines bestimmten Ions in<br />

einer Lösung in ein elektrisches Potenzial umsetzt. Die Potenzialdifferenz zwischen der Probenlösung<br />

und einer Referenzelektrode kann mit einem Voltmeter oder pH-Messgerät gemessen<br />

werden. Abbildung 4.3 zeigt den prinzipiellen Aufbau, sowie die Funktionsweise einer ionenselektiven<br />

Elektrode für die Bestimmung einer Fluoridkonzentration. Der sensorische Teil der<br />

Elektrode ist in der Regel eine ionenselektive Membran. Für die Bestimmung der Fluoridkonzentration<br />

kann als Membran ein LaF3 - Einkristall benutzt werden, welcher mit Eu 2+ dotiert<br />

ist. Das Eu 2+ erhöht in diesem Fall die Leitfähigkeit des Kristalls.<br />

Wie in Abbildung 4.3 gezeigt, steht die Kristallmembran in Kontakt einerseits mit der<br />

fluoridhaltigen Probenlösung, mit der unbekannten Fluoridaktivität aF , anderseits mit einem<br />

fluoridhaltigen Innenelektrolyten (z. B. KF-Lösung) mit konstanter Fluoridaktivität a ′ F . Dieser<br />

Innenelektrolyt steht über eine poröse Membran mit einem chloridhaltigen Elektrolyten<br />

und einer Ag/AgCl - Elektrode in Kontakt. Im Kontakt mit einer fluoridhaltigen Probenlösung<br />

stellt sich ein elektrochemisches Gleichgewicht zwischen den Fluoridionen der Membran<br />

und den gelösten Fluoridionen in der Probenlösung und im Innenelektrolyten ein. Die dabei<br />

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