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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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7.1 Anomale Röntgenkleinwinkelstreuexperimente (<strong>ASAXS</strong>)<br />

In den Bereichen, in denen keine Messungen vorliegen, wurden die Intensitäten bilinear interpoliert.<br />

Dieses entspricht nicht oder nur teilweise der Wirklichkeit. Für die Abbildung ist<br />

es jedoch zweckmäßig, dieses zu tun. Zusätzlich zur Farbcodierung der Intensitätswerte sind<br />

in Abb. 7.9 Isolinien eingezeichnet, d. h., Linien die Punkte gleicher Intensität verbinden. An<br />

dieser Stelle sei daraufhin gewiesen, dass ein horizontaler Schnitt im A-Plot die klassischen<br />

eindimensionalen Streukurven liefert, wie sie in Abb. 7.3 bis 7.7 gezeigt sind. Das Maximum<br />

bei q ≈ 0.45 nm −1 ist deutlich zu erkennen, wobei die Position sich nicht mit der Energie<br />

verändert. Dieses ist zu erwarten, da die Position des Maximums von der Größe der Nanoteilchen<br />

abhängt und diese nicht mit der Röntgenenergie variieren kann. Des Weiteren ist<br />

zu erkennen, dass die Intensität des Maximums in einem Bereich 40-140 cm −1 sr −1 nm −2 variiert,<br />

wobei die höchste Intensität (rot) bei einer Röntgenenergie nahe der Energie der Cd-K<br />

Röntgenabsorptionskante vorliegt.<br />

Welche Informationen lassen sich aus dem Verlauf der Isolinien schlussfolgern?<br />

Eine horizontale Isolinie entspricht der Röntgenenergie der jeweiligen Röntgenabsorptionskante.<br />

In Abbildung 7.9 sind mehrere horizontale Isolinien zu sehen, welche mit den Röntgenabsorptionskanten<br />

von Er, Yb, Pb und Cd in Verbindung gebracht werden können. Die<br />

horizontale Isolinie für die Er-L3 Röntgenabsorptionskante ist nur schwach ausgeprägt, da<br />

die Konzentration an Er-Atomen in der Probe zu gering ist, um ein deutlicheres Signal zu<br />

bekommen. Des Weiteren sind zwei verschiedene Muster (Fall 1 und 2) der Isolinien in Abb.<br />

7.9 zu erkennen. In Abbildung 7.10 sind diese beiden Fälle schematisch dargestellt. Beide<br />

Muster treten immer im Energiebereich von Röntgenabsorptionskanten auf. Die horizontale<br />

Linie entspricht genau dieser Röntgenabsorptionskante.<br />

a b<br />

E<br />

q<br />

Röntgenabsorptionskante<br />

Abbildung 7.10: Schematische Darstellung der beiden möglichen Verläufe der Isolinien im gewichteten<br />

A-Plot im Energiebereich einer Röntgenabsorptionskante.<br />

Fall 1 (Abb. 7.10a) entspricht dem Abfall des differenziellen Streuquerschnitts dσ/dΩ(q, E)<br />

mit zunehmender Röntgenenergie E bis zur jeweiligen Röntgenabsorptionskante (horizontale<br />

Linie). Mit zunehmender Röntgenenergie E oberhalb der Röntgenabsorptionskante nimmt der<br />

differenzielle Streuquerschnitt zu (Linien oberhalb der horizontalen Linie in Abb. 7.10a). Aus<br />

der Krümmung der Isolinien lassen sich Rückschlüsse auf die Stärke der Energieabhängigkeit<br />

des differenziellen Streuquerschnittes schlussfolgern. Je flacher die Krümmung der Isolinien<br />

ist, desto stärker ist die Änderung des differenziellen Streuquerschnitts dσ/dΩ(q, E) bei einer<br />

Variation der Energie. Der A-Plot der <strong>ASAXS</strong>-Messungen der Hauptprobe S3 (Abb. 7.9)<br />

weist das Muster Fall 1 dreimal auf, für Messungen an den Pb-L3, Yb-L3 und Er-L3 Röntgenabsorptionskanten.<br />

Für Letztere ist der Verlauf nicht sehr stark ausgeprägt, was an der<br />

E<br />

q<br />

75

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