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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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3.2 Eigenschaften von Lanthanoid dotierten Glaskeramiken<br />

genügt.<br />

Eine weitere häufig beobachtete Radienverteilung ist die logarithmische Normalverteilung.<br />

Bergmann et al. führen das Auftreten einer logarithmischen Normalverteilung auf das Nichteintreten<br />

der Ostwaldreifung zurück, d. h., die zweite Wachstumsphase findet nicht statt<br />

[76, 77]. Die logarithmische Normalverteilung ist durch folgende Formel definiert<br />

P (R) =<br />

�<br />

Der Erwartungswert der Verteilung ist 〈R〉 = exp<br />

durch δ 〈R〉 = � exp (2µ + σ 2 ) (exp(σ 2 ) − 1).<br />

�<br />

1 (ln(R) − µ)2<br />

√ exp −<br />

2πσR 2σ2 �<br />

. (3.11)<br />

µ + σ2<br />

2<br />

�<br />

. Die Standardabweichung ist geben<br />

3.2 Eigenschaften von Lanthanoid dotierten Glaskeramiken<br />

Dotierte Glaskeramiken mit seltenen Erden zeigen verstärkt nichtlineare optische Eigenschaften,<br />

wenn der Volumenanteil der Nanokristallite hinreichend hoch ist. Häufig werden für die<br />

Dotierung Lanthanoide (Elemente mit Ordnungszahl 57-71) verwendet. Die in der vorliegenden<br />

Arbeit untersuchte Glaskeramik wurde mit Erbium und Ytterbium dotiert. Francois<br />

Auzel veröffentlichte 2004 einen Übersichtsartikel über optische Eigenschaften von Lanthanoiden<br />

[78]. Für potenzielle Anwendungen als optische Verstärker, Faseroptiken bzw. Faserlaser<br />

ist vor allem die nichtlineare optische Eigenschaft der Frequenzerhöhung (frequency upconversion;<br />

FUC) bzw. Frequenzerniedrigung (frequency downconversion; FDC) von Interesse<br />

[55–57]. Die FUC ist ein Prozess bei dem die Fotolumineszenz durch sequenzielle Absorption<br />

mehrerer Photonen induziert wird. Als Fotolumineszenz wird die Emission eines Photons eines<br />

physikalischen Systems bezeichnet, die beim Übergang von einem angeregten elektronischen<br />

Zustand zum Grundzustand erfolgt. Die Anregung des Systems vom Grundzustand in einen<br />

höheren elektronischen Zustand erfolgt bei der Fotolumineszenz durch Photonen.<br />

3.2.1 Mehrphotonisch angeregte Fotolumineszenz für Yb/Er dotierte<br />

Systeme<br />

Abbildung 3.3 zeigt das schematische Termschema der niederen Energieniveaus von Yb 3+<br />

und Er 3+ . Der FUC-Mechanismus für das System Yb 3+ /Er 3+ basiert auf Energieübertrag<br />

vom Yb 3+ -Ion auf das Er 3+ -Ion [79, 80]. Der gesamte Prozess lässt sich wie folgt beschreiben:<br />

Im ersten Schritt absorbiert ein Yb 3+ -Ion im Grundzustand 2 F 7/2 ein Photon mit der<br />

Wellenlänge 980 nm, wodurch ein Elektron in den Zustand 2 F 5/2 angeregt wird. Bei der Rekombination<br />

in den Grundzustand 2 F 7/2 wird die freigesetzte Energie an ein angrenzendes<br />

Er 3+ -Ion im Grundzustand 4 I 15/2 übertragen, wodurch ein Elektron in den Zustand 4 I 11/2 angeregt<br />

wird. Absorbiert das Yb 3+ -Ion erneut ein Photon mit Wellenlänge 980 nm, innerhalb<br />

der Lebensdauer des Zustandes 4 I 11/2 des Er 3+ -Ions, so wird die erneut übertragene Energie<br />

vom Yb 3+ -Ion zum Er 3+ -Ion dieses in den höheren Zustand 4 F 7/2 anregen. Die Rekombination<br />

in den Grundzustand 4 I 15/2 wird in mehreren Stufen und Zerfallsarten erfolgen. Direkt<br />

nach der Anregung des Zustandes 4 F 7/2 finden strahlungsfreie Übergänge in niedere Zustände<br />

statt 2 H 11/2, 4 S 3/2, 4 F 9/2 oder 4 I 9/2. Bei diesen strahlungsfreien Übergängen wird die freigesetzte<br />

Energie in Phononen (Gitterschwingungen im Fall von Kristallen und Schwingungen<br />

des Netzwerks im Fall von Glas) übertragen. Dieser Prozess wird als Multiphononrelaxation<br />

bezeichnet [81, 82]. Die angeregten Zwischenzustände 2 H 11/2, 4 S 3/2, 4 F 9/2 und 4 I 9/2 können<br />

durch Emission eines Photons in den Grundzustand 4 I 15/2 zerfallen. Hierbei emittiert der<br />

Übergang 2 H 11/2 bzw. 4 S 3/2 Photonen mit einer Wellenlänge von 540 nm, der Übergang 4 F 9/2<br />

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