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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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7 Experimentelle Ergebnisse der getemperten Glaskeramiken<br />

Tabelle 7.2: Übersicht der gemessenen Proben und Referenzen im Detail. Die genauen Probenbezeichnungen<br />

sind in Tabelle 6.2 gegeben. Die <strong>ASAXS</strong>-Messungen an der<br />

Probe S3 sind die wichtigsten für die vorliegende Arbeit.<br />

Streuuntergrund Referenzen Proben<br />

Leermessungen mit Glassy-Carbon-K (90 µm) SAXS, Proben S0-S9<br />

verschiedenen Absorbern Glassy-Carbon-K (1 mm) <strong>ASAXS</strong>, Proben S3 und S9<br />

im Strahlengang Silber-Behenate<br />

Datenreduktion der gemessenen Daten<br />

Die aufgenommenen zweidimensionalen Streubilder müssen für eine qualitative sowie quantitative<br />

Auswertung zuerst von instrumentellen und geometrischen Verzerrungseffekten befreit<br />

werden. Für die gemessene Streuintensität IP (x, y) einer Probe an der Stelle (x, y) des Flächendetektors<br />

ergibt sich folgende Korrekturformel<br />

�I(x, y) =<br />

� IP (x, y) · T − ID · t<br />

τP · I P 0<br />

− IU(x, y) · T − ID · t<br />

τU · IU �<br />

0<br />

Im Folgenden werden die einzelnen Korrekturschritte näher erläutert.<br />

Totzeitkorrektur<br />

1 1<br />

. (7.5)<br />

S(x, y) Ω<br />

Wie in Kapitel 5.3.2 beschrieben, haben MWPC-Detektoren aufgrund des Auslesemechanismus<br />

sowie der Funktionsweise eine endliche Totzeit, innerhalb derer kein weiteres Ereignis<br />

detektiert werden kann. Ein globaler Korrekturfaktor T lässt sich mit der folgenden Beziehung<br />

bestimmen<br />

T =<br />

α<br />

� �<br />

x y IP (x, y)<br />

. (7.6)<br />

Wobei α die Anzahl der detektierten Ereignisse an der Anode des MWPC-Detektors ist. Die<br />

beiden Summen in Gl. (7.6) laufen über alle Pixel des Detektors. Für den MWPC-Detektor<br />

am 7T-MPW-SAXS-Messplatz beträgt der Korrekturfaktor im Mittel T = 1.10, d. h. etwa<br />

10 % Korrektur der Intensitätsverhältnisse. Für CCD-Kameras gibt es diesen Effekt in erster<br />

Näherung nicht, wodurch der Korrekturfaktor T gleich eins gesetzt werden kann.<br />

Dunkelstromkorrektur<br />

Der Dunkelstrom des Detektorsystems, d. h. das Signal bei ausgeschaltetem Röntgenstrahl,<br />

muss von den gemessenen Intensitäten abgezogen werden. Der Dunkelstrom kann verschiedene<br />

Quellen haben: zum einen das durch elektromagnetische Störfelder sowie durch Stromleitungen<br />

und Signalverarbeitungselektroniken verursachte elektronische Rauschen, zum anderen können<br />

kosmische Höhenstrahlung Ereignisse im Detektor auslösen (diese Art der Störung ist vor<br />

allem bei CCD-Kameras festzustellen). Es konnte festgestellt werden, dass der Dunkelstrom<br />

für MWPC-Detektoren im Gegensatz zu CCD-Kameras viel geringer und langzeitstabil ist,<br />

wodurch der Einfluss der Korrektur auf die Streudaten geringer ausfällt, was wiederum einen<br />

geringeren Fehler verursacht.<br />

Der Dunkelstrom wird bei ausgeschaltetem Röntgenstrahl gemessen. Dafür wird eine Aufnahme<br />

mit dem Flächendetektor gemacht und anschließend die mittlere Zahlrate ID bestimmt.<br />

Für den Abzug des Dunkelstroms von den gemessenen Probenintensitäten wird die Zählrate<br />

ID auf gleiche Messzeit t, wie die Probenmessung, normiert.<br />

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