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ASAXS - Helmholtz-Zentrum Berlin

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7 Experimentelle Ergebnisse der getemperten Glaskeramiken<br />

µd (a.u.)<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

Pb-Folie<br />

PbO<br />

PbF 2<br />

Probe S3<br />

Probe S9<br />

0.5<br />

12950 13000 13050<br />

Röntgenenergie E (eV)<br />

13100 13150<br />

Abbildung 7.14: XANES-Spektren aufgenommen im Energiebereich der Pb-L3 Röntgenabsorptionskante.<br />

Als Vergleich zum Spektrum der Hauptprobe S3 und der<br />

Probe S9 sind die Spektren einer reinen Pb-Folie sowie PbO und PbF2<br />

dargestellt.<br />

der Probe S3 und S9 weisen einen identischen Verlauf auf, wie bereits an der Yb-L3 Röntgenabsorptionskante<br />

gesehen.<br />

Der Verlauf, insbesondere die XANES-Oszillationen, der beiden Probenspektren ist unterschiedlich<br />

im Vergleich mit einer reinen Pb-Folie. Dies bedeutet, dass das Blei sehr wahrscheinlich<br />

nicht als metallisches Blei vorliegt. Die XANES-Oszillationen der beiden Proben weisen<br />

die meisten Ähnlichkeiten mit dem Spektrum von PbF2 (grüne Kurve) auf. Es kann geschlussfolgert<br />

werden, dass das Blei eine lokale Fluorid-Umgebung in den Glasproben aufweist, was<br />

mit der in der Literatur angegebenen Kristallstruktur eines β−PbF2 Kristalls übereinstimmt.<br />

In Abbildung 7.15 sind die Spektren für die Messungen an der Cd-K Röntgenabsorptionskante<br />

dargestellt. Die beiden Spektren der Proben S3 (blaue Kurve) und der Probe S9<br />

(orange Kurve) sind im Bereich der Messtoleranz identisch, wie bereits gesehen. Die chemische<br />

Verschiebung der Energielage der Cd-K Röntgenabsorptionskante für die Glaskeramik,<br />

im Vergleich zu einer reinen Cd-Folie, beträgt 2 Elektronenvolt zu höheren Energien. Die<br />

XANES-Oszillationen für die Glaskeramik passen nicht oder nur teilweise mit den Oszillationen<br />

von CdO und/oder CdF2 zusammen. Aus den gemessenen XANES-Spektren ist es<br />

praktisch nicht möglich, qualitative Aussagen zu treffen über die lokale Umgebung der Cadmiumatome.<br />

Es kann ausgeschlossen werden, dass es sich hier um metallisches Cadmium<br />

handelt, da die Spektren der Proben nicht mit dem Spektrum der Cd-Folie zusammenpassen.<br />

Vielmehr kann schlussgefolgert werden, dass das Cadmium in die Glasmatrix integriert ist,<br />

wodurch es Bindungen mit Si, Al, B, O und F aufweisen würde.<br />

7.2.3 Zusammenfassung der XANES-Messungen<br />

Es konnte gezeigt werden, dass die XANES-Spektren der beiden Proben S3 und S9 nahezu<br />

einen identischen Verlauf aufweisen. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass die<br />

lokale Umgebung der jeweiligen Atomsorten in beiden Proben nahezu gleich ist. Diese Er-<br />

80

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