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Immobilisierung

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Stand der Technik<br />

Dadurch kann das Protein im Raum diffundieren und zusätzlich ist nur wenig Platz vorhanden,<br />

was im lokalen die Viskosität des Wassers etwas heraufsetzt. Dadurch wird die Umgebung,<br />

ähnlich einer Zelle, imitiert, was das Enzym weiter stabilisiert [40] .<br />

Eine weitere Möglichkeit der ungerichteten <strong>Immobilisierung</strong> ist die Bindung von Cysteingruppen<br />

in der Peripherie des nativen Enzyms an Goldoberflächen [41] . Auch hier ist wieder<br />

ein großer Verlust der Aktivität zu erwarten durch die Denaturierung der Enzyme, bei Kontakt<br />

mit der Oberfläche.<br />

Die nächste Möglichkeit ist die Verknüpfung von funktionellen Gruppen der Oberfläche,<br />

die im Vorfeld auf der Oberfläche synthetisiert werden, mit denen, die auf der Peripherie des<br />

Enzyms liegen. Zu dieser Technik gibt es verschiedene Ansätze die von der jeweiligen Elektrodenoberfläche<br />

abhängig sind. Wählt man als Ausgangsmaterial eine Glas- oder Siliciumoberfläche<br />

befindet man sich in der klassischen organischen Chemie. Die jeweiligen Siliciumatome<br />

an der Phasengrenze müssen durch Oxidationsprozesse aktiviert werden, wodurch<br />

im Allgemeinen Hydroxyde entstehen. Diese können durch klassische Verknüpfungsreaktionen<br />

mit funktionalisierten Silanen oder anderen reaktiven Kohlenstoffverbindungen weiter<br />

aufgebaut werden. Ziel ist es in jedem Fall eine terminale Gruppe zu haben, die mit milden<br />

chemischen Methoden weiter reagiert. So eignet sich besonders die EDC/NHS –Chemie zur<br />

Synthese von Amiden [25] . Dabei muss auf der Elektrodenoberfläche eine terminale organische<br />

Säure vorhanden sein, die durch die Reaktion zu einem Succinimidylester wird, der unter<br />

milden Bedingungen mit primären Aminen reagiert, wie sie im Lysin vorliegen. Lysin ist eine<br />

Aminosäure, die mit einer Häufigkeit von >10 % in Proteinen vorkommt [42] . Weitere Gruppen,<br />

die zu einer Bindungsbildung verwendet werden können sind Isothiocyanate [43] , Aldehyde<br />

[44] oder Epoxide [15,45] .<br />

Eine weitere Methode ist die Verwendung von Carbonsäuren, die auf dem Protein durch<br />

die beiden Aminosäuren Aspartat und Glutamat exponiert werden und mit zu den häufigsten<br />

Aminosäureresten auf den Oberflächen gehören. Auch hier werden wieder milde Kupplungsreagenzien,<br />

wie Carbonyldiimidazol (CDI), verwendet werden um die Aminosäuren zu aktivieren<br />

und dann auf eine mit Aminen modifizierte Oberfläche zu geben [46] . Allerdings kann<br />

bei dieser Methode die Vernetzung der Proteine untereinander, durch Reaktion mit den Aminen<br />

auf der Proteinoberfläche anderer Proteine, auftreten, was die Aktivität der einzelnen Proteine<br />

herabsetzt.<br />

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