Immobilisierung
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Ergebnisse und Diskussion<br />
Wie bereits bei der 2-his FNR sind auch hier die ersten Punkte der Messung nahezu auf<br />
einer Linie, was bedeutet, dass die freien Bindungsstellen nicht der limitierende Faktor bei<br />
den Experimenten waren. Es ist aber auch deutlich zu sehen, dass sich der Gleichgewichtszustand<br />
deutlich langsamer einstellt als bei der 2-his FNR. Die Dissoziationskonstante für die 4-<br />
his FNR wurde mit 263.6±27.3 nmolL -1 ermittelt. Die maximale Bedeckung konnte mit<br />
985.2 m° bestimmt werden, was mehr als das doppelte ist im Vergleich zu der 2-his FNR.<br />
Dadurch kann auch direkt ein Rückschluss auf die Gesamtmenge an adsorbiertem Material<br />
gezogen werden, was bedeutet, dass sich auch mehr als doppelt so viele Enzyme angelagert<br />
haben.<br />
In einem ersten Fazit kann zusammengefasst werden, dass sich bei der 4 his Mutante sowohl<br />
die Bedeckung als auch die Dissoziationskonstante deutlich vergrößert. Jetzt gilt es herauszufinden<br />
warum zum einen die Assoziation bei der 4-his FNR langsamer stattfindet, aber<br />
trotzdem effektiver zu sein scheint als bei der 2-his Mutante.<br />
Um diese Fragen mit einem zufriedenstellenden Ergebnis zu beantworten müssen die Informationen<br />
aus dem Kapitel und in einem größeren Kontext betrachtet werden. Als erstes ist<br />
zu klären, warum die beiden Enzyme unterschiedlich stabil an die Metallzentren binden. Die<br />
Enzyme unterscheiden sich lediglich in der Anzahl zweier Histidine, die in die Struktur eingebaut<br />
wurden. Diese zusätzlichen funktionellen Gruppen sind auf der anderen Seite der<br />
Grund, warum das eine Enzym stabiler an die Oberfläche, nicht an die einzelnen Metalle, bindet.<br />
Die Bindung der Histidine erfolgt über eine Komplexbildung mit zwei basischen Stickstoffen.<br />
Befinden sich zwei dieser Gruppen an der Oberfläche des Enzyms kann es entsprechend<br />
zu zwei Ankermolekülen binden und, falls sich eine der beiden Bindungen löst, ist immer<br />
noch genug Zeit eine neue Bindung zu dem freien oder einem anderen freien Metall aufzubauen.<br />
Das Enzym verbleibt an der Oberfläche und kann nur in dem unwahrscheinlicheren<br />
Fall wegdiffundieren, dass beide Bindungen von den beiden Ankern gespalten werden. Es<br />
stellt sich allerdings noch weiter die Frage, warum die Bedeckung und damit einhergehend<br />
die maximale Anzahl an potentiellen Bindungsplätzen bei der gleichen Vorbehandlung unterschiedlich<br />
sein soll.<br />
Zur Beantwortung dieser Frage wird wieder die Fähigkeit zur Anbindung an zwei Metallzentren<br />
bemüht. Eine Bedingung für die Langmuir – Isotherme ist, dass es keine Wechselwirkungen<br />
zwischen die einzelnen Teilchen gibt, die sich an der Oberfläche anlagern, was in der<br />
Realität nicht der Fall ist. Dadurch, dass eine stärkere Bindung der 4-his FNR zur Oberfläche<br />
besteht als bei der 2-his FNR ist sie auch in der Lage repulsive Wechselwirkung besser zu<br />
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