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Immobilisierung

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kompensieren. Zusätzlich ist die Wahrscheinlichkeit der 4-his FNR doppelt so groß mit einer<br />

der beiden his-X 3 -his Funktionen in die Nähe eines Metallzentrums zu gelangen und damit<br />

auch eine Bindung auszubilden. Ist die erste Bindung vorhanden steigt auch die Wahrscheinlichkeit<br />

für einen Überlapp der anderen his-X 3 -his Funktionen mit einem Metall, da es eine<br />

erste gerichtete Orientierung im Raum gibt. Diese beiden Vorteile erhöhen die mögliche Anzahl<br />

an Plätzen an der Oberfläche, an die die FNR Mutante binden kann. Die Einstellung des<br />

Gleichgewichts verschiebt sich dadurch zu längeren Zeiten. Der letzte Grund für die längere<br />

Einstellung des Gleichgewichts liegt in der abnehmenden Anzahl an freien Plätzen. Damit<br />

sinkt die Wahrscheinlichkeit eine Stelle zu treffen die groß genug ist den Platz für ein ganzes<br />

Enzym zu bieten und auch weit genug von den anderen Enzymen entfernt ist, damit die repulsiven<br />

Wechselwirkung schwächer sind als die beiden neugeformten Bindungen.<br />

Die nächste Frage die geklärt werden muss ist, warum es bei den Messungen der 2-his<br />

FNR zuerst zu einem Maximum der Adsorption kommt und nicht zu einem Gleichgewicht. In<br />

einem idealen Experiment verändert sich keiner der Reaktanten, also weder das Protein, wenn<br />

es an die Oberfläche bindet, noch die Oberfläche, wenn sich das Protein anlagert. Da sich, wie<br />

in Gleichung ( 9 ) beschrieben, ein Gleichgewicht einstellt muss dies, wiederum in einem idealen<br />

Experiment, auch für die Dissoziation gelten und das gemessene Signal ändert sich nicht<br />

mehr. Bei der 2-his Mutante des FNR Enzyms ist das allerdings nicht der Fall und das Signal<br />

fällt recht schnell nach Erreichen des Maximums ab. Dies kann nur bedeuten, dass sich etwas<br />

verändert, was in dem idealen Experiment nicht passiert. Die Antwort zu dieser Frage liegt in<br />

dem Mechanismus der Desorption. Die Bindung zum Enzym kann sowohl zwischen dem Anker<br />

und der his-X 3 -his Funktion brechen, als auch zwischen dem Ankermolekül und der his-<br />

X 3 -his Funktion, die immer noch das Metallion trägt. Somit hat sich der wieder frei gewordene<br />

Platz verändert und steht nicht mehr für andere Enzyme zur Verfügung. Die Gesamtanzahl<br />

an Plätzen nimmt ab, und damit auch das Signal, da sich die Bedingungen dynamisch verändern.<br />

Durch diese Beobachtung ist eine weitere Bedingung der Langmuir – Isotherme betroffen,<br />

die Forderung nach einer unveränderlichen Oberfläche. Diese essentielle Annahme der<br />

Langmuir – Isotherme ist damit nicht mehr erfüllt und die Ergebnisse nicht mehr als korrekt<br />

betrachtet werden. In Abbildung 16 sind die verschiedenen Dissoziationsprozesse schematisch<br />

dargestellt und erläutern die Veränderung der Oberfläche.<br />

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