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Immobilisierung

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Stand der Technik<br />

Oligonucleotid<br />

kovalentes<br />

Oligonucleotid<br />

Streptavidinoberfläche<br />

vorab gebildeter Komplex<br />

mit Antikörper<br />

Bindungstasche<br />

Biotin<br />

Abbildung 4: Streptavidin-unterstützte <strong>Immobilisierung</strong><br />

von Proteinen [58]<br />

Eine mögliche Anwendung eines kombinierten Verfahrens aller drei nicht kovalenten Methoden<br />

mit biologischen Erkennungsmethoden<br />

wurde von Niemeyer et.al. gezeigt (Abbildung<br />

4). Hier wurde Streptavidin mit Oligonucleotiden<br />

gekoppelt und auf einer Oberfläche abgeschieden,<br />

die mit dem komplementären Oligonucleotid<br />

modifiziert war, das wiederrum an<br />

einem Biotin-Streptavidin Komplex hing. Die<br />

Verbindung einzelner Biotinmoleküle mit großen<br />

Biomolekülen stellt keine Schwierigkeiten<br />

dar und so kann auf vielfältige Weise dieses<br />

Bindungsmotiv genutzt werden, um sowohl die<br />

Vorteile der Basenpaarung zu nutzen, als auch<br />

Antikörper zu binden. So konnte von verschiedenen<br />

Antikörpern, über Enzyme, wie Luciferse<br />

oder Meerrettischperoxidase, unterschiedlichste<br />

Proteine immobilisiert werden [58,63] . Mögliche Anwendungen solcher Strategien ist die Detektion<br />

eines Antikörpers aus einer inhomogenen Matrix auf einer Quarzmikrowaage, oder die<br />

Identifikation von Antikörpern aus Serum.<br />

Die letzte Art ein Enzym an eine Oberfläche zu binden ist die Verwendung von gerichteten<br />

kovalenten Bindungen. Für diesen Bereich kommen nur sehr spezielle Reaktionen in Frage,<br />

die bei milden Bedingungen ablaufen, damit die Biomoleküle nicht zerstört werden. Der<br />

einfachste Weg zu erfolgreichen gerichteten Bindung eines großen Biomoleküls ist die Reaktion<br />

zwischen einem Maleimid und einem Thiol [64] . Das elektrophile Maleimid reagiert sehr<br />

selektiv mit elektronenreichen Gruppen, zu denen auch Thiole gehören. Die <strong>Immobilisierung</strong><br />

auf Oberflächen ist durch einfache organische Syntheseprotokolle möglich. Der Reaktionspartner,<br />

das Thiol, kommt zum einen natürlich bei Proteinen vor und kann die globale Struktur<br />

durch die Ausbildung von Disulfidbrücken stabilisieren, zum anderen kann er künstlich,<br />

analog zu den Hexahistidinschwänzen, an die Proteine, C – oder N – terminal als Hexacysteinschwanz<br />

[65] , angehängt werden. Somit ergeben sich zwei verschiedene Reaktionen, die<br />

gerichtete mit dem Polycysteinschwanz und eine ungerichtete mit den nativen Cysteinen auf<br />

der Oberfläche. Die Hauptreaktion erfolgt mit den künstlichen Aminosäuren, die mit einer<br />

deutlich höheren Konzentration vorhanden sind, was zu überwiegend geordneten und dicht<br />

gepackten Strukturen führt. Durch die Ausbildung einer kovalenten Kohlenstoff-Schwefel-<br />

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