12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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Verteilung Implementierungsagenturen seco : Kirgisistan<br />
Anteil der Projekte 1990-2002<br />
90<br />
seco alleine<br />
39%<br />
Andere<br />
13%<br />
Bretton Woods<br />
27%<br />
Bei der Finanziellen Zusammenarbeit<br />
zeichnet sich ein deutlicher<br />
Trend in Richtung Co-Finanzierung<br />
mit Bretton Woods<br />
Institutionen ab. Im <strong>Jahre</strong> 2000<br />
operierten 80% aller seco-<br />
Projekte in Kirgisistan in Partnerschaft<br />
mit der Weltbank und<br />
dem IWF. Seit 1994 wurden im<br />
Schnitt rund 39% der seco-<br />
Projekte via beauftrage Konsultenen<br />
/ -firmen abgewickelt. Die<br />
Zusammenarbeit des seco mit<br />
der <strong>DEZA</strong> beschränkte sich bislang<br />
auf nur ein einziges Projekt<br />
mit einem Beitrag von 1,8 Millionen<br />
(Förderung der Milchwirtschaft,<br />
1994-1997).<br />
Abbildung 27: Verteilung der Implementierungsagenturen des seco-Programms mit Kirgisistan<br />
Die Hauptzielgruppen (Begünstigte) der Finanziellen Zusammenarbeit waren bisher staatliche<br />
Institutionen (39%), der Privatsektor (27%) und Versorgungsgesellschaften (20%). Gemeindeverwaltungen<br />
und Krankenhäuser waren mit je 7% beteiligt. Der Schwerpunkt des Portfolios<br />
der Finanziellen Zusammenarbeit in Kirgisistan liegt eindeutig im Sektor Förderung wirtschaftlicher<br />
und sozialer Entwicklung. Die Förderung von Rechtsstaatlichkeit und effizienter<br />
Verwaltung sind eindeutig Sekundärbereiche der Finanziellen Zusammenarbeit im Zielland.<br />
Die Dauer von typischen Projekten liegt im Schnitt bei 3-5 <strong>Jahre</strong>n, wobei die Mehrzahl der<br />
Projekte mehrphasig aufgebaut ist.<br />
Rückmeldungen aus der Umfrage (Fragebögen) (Quellen: Fragebögen [FB])<br />
EBRD<br />
7%<br />
UN / WTO<br />
7%<br />
<strong>DEZA</strong> / EDA<br />
7%<br />
Laut Fragebogenbewertung gibt es nur geringe Möglichkeiten für das seco, sich bei Co-<br />
Finanzierungen mit finanzstarken Partnern zu profilieren. Allerdings wird allgemein ane rkannt, dass<br />
es sich bei den Schweizer Co-Finanzierungen um Beiträge mit Grant-Charakter handelt. Auch dienen<br />
Schweizer Beiträge vielfach dazu, das Zielland in seinen internationalen Zahlungsverpflichtungen<br />
zu unterstützen. Andere Teile decken Bereiche ab, die von multilateralen Institutionen in der<br />
Regel vernachlässigt werden.<br />
Als allgemein positiv wurde seitens des Kooperationsbüros Kirgisistan bewertet, dass das seco<br />
sich immer wieder für politische Reformen, insbesondere im Dialog zwischen staatlichen Instituti onen<br />
und dem Privatsektor, einsetzt. Das scheint für seco-eigene wie auch kofinanzierte Projekte zu<br />
gelten.<br />
Von dem lokalen Kooperationsbüro wird empfohlen, die <strong>Ostzusammenarbeit</strong> an die neue Landespriorität:<br />
„Armutsbekämpfung“ noch stärker anzupassen und die Zusammenarbeit von seco und<br />
<strong>DEZA</strong> weiter zu intensivieren, um dadurch auch die ‚visibility’ der Schweizer <strong>Ostzusammenarbeit</strong><br />
zu stärken. Gleichzeitig wird angeregt, das Schweizer Programm in der Zusammenarbeit mit mult ilateralen<br />
Gebern kritisch zu überprüfen und sich mehr in Richtung Zusammenarbeit mit bilateralen<br />
Partnern zu orientieren.<br />
Es besteht allgemeine Übereinstimmung darin, dass die Projekte der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> auf lange<br />
Sicht ausgelegt sein müssen, um dem sich nur zögernd entwickelnden Reformprozess genügend<br />
Rechnung tragen zu können.<br />
Viele der im Rahmen dieser Studie Befragten sehen die international anerkannte politische Neutr alität<br />
der Schweiz als einen Vorteil im Vergleich mit anderen Gebern. Als nicht verständlich erscheint<br />
in diesem Zusammenhang die offensichtliche Vorliebe der Schweizer <strong>Ostzusammenarbeit</strong> für Co-<br />
Finanzierung von Projekten, insbesondere der Co-Finanzierung mit Bretton Woods Institutionen. Es<br />
wird immer wieder betont, dass die Schweiz bei Co-Finanzierungen wenig Mitspracherecht hat.<br />
FB