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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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klar unterhalb der Einstiegsgrösse der Weltbank. Aufgrund der geringeren Volumina der<br />

seco-Projekte ist eine Einflussnahme auf den politischen Dialog wesentlich erschwert.<br />

Ø In den für die Zusammenarbeit schwierigeren Transitionsländer, wie Südosteuropa, die<br />

GUS und Zentralasien, hat sich das seco oft mit Co-Finanzierung oder Parallel-<br />

Finanzierung an die multilateralen Vorhaben angehängt. Thematisch bestehen deshalb<br />

kaum Unterschiede zwischen den Projekten des seco und jenen der multilateralen Institutionen.<br />

Ø Das seco ist eine kleine, aber flexible Institution mit kurzen Entscheidungswegen. In dieser<br />

Hinsicht unterscheidet es sich wesentlich von den oben genannten multilateralen Institutionen.<br />

Folgerungen zum Thema der Nutzung von Nischen und komparativen Vorteilen<br />

Insgesamt werden folgende Erkenntnisse abgeleitet:<br />

Ø Das seco-Programm hat mit Bezug auf andere internationale Programme eine klare Positionierung<br />

erreicht. Das seco hat zweifellos versucht, komparative Vorteile einzubringen<br />

und Nischen der Zusammenarbeit zu besetzen. Verschiedene seiner Ansätze sind recht<br />

innovativ.<br />

4.1.4 Erfahrungen (“Lessons Learnt“)<br />

Die folgenden Erfahrungen (“Lessons learnt“) basieren auf der Analyse der Unterlagen (Landesprogramme,<br />

Erfolgskontrollen und Schlussnotizen), der Umfrage an ausgewählte Kooperationsbüros<br />

und seco-Counterparts, sowie der durchgeführten Interviews. Aus der grossen<br />

Vielfalt der Anregungen hat das <strong>Evaluation</strong>steam die folgenden herauskristallisiert:<br />

a) Übergreifende:<br />

Ø Es dauert länger, als man denkt. Auch die Schweiz glaubte anfänglich, die ganze Transition<br />

wäre bloss von kurzer Dauer; und nur mit der allmählichen Annäherung wurde man<br />

sich des Umfangs des Prozesses bewusst. Damit fing man auch an, die Kooperation zu<br />

verlängern. Nicht nur die Schweiz, auch alle anderen haben diesen Fehler gemacht und<br />

hatten unrealistische Erwartungen, selbst die Ostdeutschen.<br />

Ø Die Dynamik des Transitionsprozesses ist schwer vorhersehbar. Nur schon in 5 <strong>Jahre</strong>n<br />

kann sich die Situation grundlegend ändern; so haben beispielsweise kriegerische Konflikte<br />

und die Neuausrichtung der zentraleuropäischen Länder auf den EU-Beitritt das<br />

Szenarium für die Zusammenarbeit wesentlich verändert. Das Instrumentarium der Zusammenarbeit<br />

muss flexibel auf diese Änderungen reagieren können.<br />

Ø Der Beitrag des seco’s zur Transition darf nicht überschätzt werden. Man muss anerkennen,<br />

dass einerseits angesichts des Umfanges der Transition und der Anzahl der Länder<br />

und andererseits angesichts der Volumina grösserer Geber, der Beitrag der Schweiz in<br />

dessen Quantität und bezogen auf den jeweiligen Landeskontext nicht sehr signifikant<br />

sein kann. Um so mehr ist die Frage der Qualität des Beitrages aber wichtig.<br />

Ø Auch das seco musste die Erfahrung und das Vertrauen erst allmählich aufbauen. Von<br />

anfänglich eher punktuellen Ansätzen, erkannte man zunehmend die Wichtigkeit, integraler<br />

vorzugehen und die Projekte besser in Bezug auf Sektorpolitik und politischen Dialog<br />

zu situieren. Allerdings, beim politischen Dialog kann man sich nicht einfach einklinken,<br />

sondern es bedarf an Kontinuität, einer breiten sektor-spezifischen Erfahrung (gemeinsam<br />

mit den Landespartnern und darüber hinausgehend mit anderen Ländern) und einer<br />

gezielten Situierung der Projekte.<br />

Ø Mit vielen Ländern der Transition sind die Rahmenabkommen im Handelsbereich ebenso<br />

wichtig wie die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Wenn unsere Märkte geschlossen bleiben<br />

für Importe aus diesen Ländern, so wird deren Entwicklung nicht gefördert; also, es

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