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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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schweizerischen Partnergemeinden und im Austausch mit Experten und Expertinnen gewonnenen<br />

Erfahrungen.<br />

Unterstützung von Verbänden und Partnerschaften in Bulgarien 1998–2005<br />

Die „Bulgarisierung“ wurde in der folgenden Übergangsphase weitergeführt. Inter-Assist zog<br />

sich im Jahr 2000 u.a. aufgrund unterschiedlicher Ansichten zwischen ihr und der <strong>DEZA</strong> zurück.<br />

Die ausschliesslich bulgarischen Mitarbeitenden des Projektbüros Inter-Assist Sofia<br />

organisierten sich neu als „Balkan-Assist – Verband zur Förderung von Partnerschaft und<br />

Bürgeraktivitäten“.<br />

In der laufenden Projektphase (2002–2005) sind die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung<br />

der Verbände (ca. 70% des Budgets; Partnerschaften ca. 20%) besser als in der<br />

vorangegangenen Dekade. Neu arbeitet das Kooperationsbüro in Sofia direkt mit den bulgarischen<br />

Partnern zusammen. Im Projekttitel wird nicht mehr eine regionale Einschränkung<br />

auf Stara Planina vorgenommen. Zudem ist 2001 in Bulgarien ein Gesetz über „Non-for-profit<br />

Organisations“ in Kraft getreten, und lokale Behörden treten in Bulgarien mit grösserem<br />

Selbstvertrauen (und Forderungen) auf. Die Erkenntnis hat zugenommen, dass etliche Aufgaben<br />

effektiver regional gelöst werden können (regionales Tourismuskonzept, Abfallentsorgung)<br />

und dass Regionalverbände ein stärkeres Gewicht haben bei umstrittenen Themen<br />

wie der geplanten Reduktion der Spitäler oder der fiskalischen Dezentralisierung.<br />

Die enge Bindung der Verbände zu den schweizerischen Partnern (und Finanzen) ist sowohl<br />

deren Gedeih als auch Herausforderung zur Emanzipation. So haben bspw. zwar alle Verbände<br />

Vision und Mission ihrer Organisation ausformuliert, dies laut Projektdokument aber<br />

eher um den schweizerischen Partner zufrieden zu stellen, als um Mitglieder zu mobilisieren.<br />

Damit ist die zentrale Schwierigkeit dieser Verbände angesprochen, mehr „Ownership“ zu<br />

entwickeln und sich von der <strong>DEZA</strong> zu lösen. Dies ist eine der grossen Herausforderungen<br />

der <strong>DEZA</strong> in Bulgarien. Für <strong>2003</strong> sind eine Reihe von Schritten vorgesehen, die zur stärkeren<br />

Selbstständigkeit der Verbände führen sollen, und von denen eine weitere <strong>DEZA</strong>-<br />

Finanzierung abhängig gemacht wird.<br />

Die drei regionalen Verbände leisten fachlich gute Arbeit, die auch nachgefragt wird. Potenzial<br />

besteht in der Mobilisierung von Freiwilligenarbeit. Zusätzliche Ressourcen, können in<br />

bescheidenem Umfang generiert werden durch die Erweiterung der Mitgliederbasis und<br />

substanzieller durch eine Ausweitung der Verrechnung von Dienstleistungen und die verstärkte<br />

Teilnahme an Projektausschreibungen. Der von der <strong>DEZA</strong> provozierte Aufbruch der<br />

Verbände hin zu verstärkter lokaler Verankerung und grösserer finanzieller Unabhängigkeit<br />

ist richtig. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen möglicherweise auch Struktur und Organisation<br />

der Verbände verändert werden.<br />

Balkan Assist verfügt über ein beträchtliches Auftragsvolumen, und zwar überwiegend von<br />

der <strong>DEZA</strong>: Unterstützung der Regionalverbände, der Gemeindepartnerschaften, des Forum-<br />

Projekts und der Durchführung von Projekten für Dritte. Balkan Assist verfügt über einen<br />

fachlich gut dotierten Vorstand, motivierte Mitarbeiter und eine erfahrene Direktorin. Mit dem<br />

neuen Referendumsprojekt (vgl. unten) betritt die Organisation in der Demokratieförderung<br />

die nationale Ebene. Sie besitzt das Potenzial diese Rolle noch auszubauen und sich schneller<br />

von der Unterstützung der <strong>DEZA</strong> zu emanzipieren als die regionalen Verbände.<br />

4.4.2.2 Forum-Projekt<br />

Projektgeschichte<br />

Das Forum-Projekt entspringt der Debatte um die Stärken und Schwächen der Gemeindeförderungsprojekte<br />

in Stara Planina. Die Anregung der zweiten <strong>Evaluation</strong> (Ende 1998), Bürgerbeteiligung<br />

und Dezentralisierung durch Gemeindeentwicklungsprojekte zu fördern, mündete<br />

schliesslich im Forum-Projekt. Das Projekt ist im Jahr 2000 in den sechs Gemeinden<br />

des Regionalen Gemeindeverbandes Stara Planina lanciert worden. An den Foren beteilig-<br />

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