12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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den werden, erhöht die Chancen, auch andere Geber anzuziehen. Bisher erwies es sich<br />
als schwierig, in einem grösseren Umfang Eigenmittel zu generieren. Für eine nachhaltige<br />
Wirkung von BSBCP gilt es deshalb, rechtzeitig Strategien zu entwerfen.<br />
Ø BSBCP unterhält ein vielfältiges Netz von Kooperationsbeziehungen mit NGOs, staatlichen<br />
Stellen, Gemeinden, Schulen, lokaler Bevölkerung und anderen Projektorganisationen.<br />
Potenzial zur Verbesserung besteht vor allem im Dialog mit der lokalen Bevölkerung<br />
und im Austausch von nicht-fachspezifischen Erfahrungen unter den BSBCP-Projekten.<br />
Ø BSBCP unterstützt den Schutz der Natur in Bulgarien, einem Land, welches eine enorme<br />
Artenvielfalt von europäischer Bedeutung hat. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der<br />
Regierung, Umwelt-NGOs und der lokalen Bevölkerung setzt sich BSBCP erfolgreich für<br />
die Ausscheidung, Bewilligung und das nachhaltige Management von Schutzgebieten<br />
und Nationalparks ein und stärkt die Partner und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung.<br />
Angesichts der verbreiteten wirtschaftlichen Unsicherheit werden Anliegen wie Naturschutz<br />
oder organischer Landbau von vielen Bulgaren kaum als prioritär betrachtet.<br />
Mit zunehmendem Wohlstand dürften in Zukunft auch in Bulgarien das Umweltbewusstsein<br />
und die Unterstützung von Umweltanliegen ansteigen.<br />
4.4.4 Bio Selena – Sustainable Agriculture in the Central Balkan<br />
Bioselena<br />
Projektgeschichte<br />
Das Projekt gehört zur Kategorie jener Vorhaben, die ihr Entstehen der Initiative eines<br />
schweizerischen Projektpartners, hier FIBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau),<br />
verdanken. Die erste Phase des Projektes erstreckte sich über vier <strong>Jahre</strong>, von 1996 bis<br />
1999, wobei der externen <strong>Evaluation</strong> von 1998 eine Schlüsselrolle bezüglich der heutigen<br />
Ausrichtung des Projektes zukommt: Der biologischen Landwirtschaft wird in der Region<br />
„Central Balkan“ Potential zur Entwicklung lebensfähiger bäuerlicher Betriebe zugeschrieben.<br />
Diese <strong>Evaluation</strong> beurteilt den Projektansatz mit einer Betriebsberatung in nachhaltiger<br />
Landwirtschaft positiv.<br />
Über die Umsetzung jedoch urteilt die <strong>Evaluation</strong> kritischer. Sie vermisst eine kohärente<br />
Strategie mit Einbezug des Marktes, empfiehlt realitätsbezogenere Phasenziele und fordert<br />
ein „Project Cycle Management“, das aktuellen, qualitativen Anforderungen der Internationalen<br />
Zusammenarbeit entspricht. Die erste Phase ist somit von einer Orientierungssuche und<br />
vielfältigen Lernprozessen geprägt. Sie generierte aber auch wertvolle Erfahrungen und Klärungen<br />
bezüglich prioritärer Entwicklungsbedürfnisse. Das Projekt hat sich mit intensiver<br />
Kurs- und Informationstätigkeit Akzeptanz erworben und personelle und institutionelle Voraussetzungen<br />
für eine wirkungsvollere zweite Projektphase geschaffen, welche <strong>2003</strong> abgeschlossen<br />
werden soll.<br />
In der laufenden zweiten Projektphase (2000 bis <strong>2003</strong>) findet die Förderung nachhaltiger<br />
Landwirtschaft im Schnittfeld von vier Organisationen statt, mit klarer Funktionszuweisung<br />
bezüglich des landwirtschaftlichen Produktionszyklus.<br />
Im Zentrum steht die bäuerliche Genossenschaft „Bio Bulgaria“. Unter ihrem Dach bilden<br />
sich zur Zeit Interessengruppen, resp. Assoziationen mit einem Fokus auf klar umrissene<br />
Produktionszweige heraus. Vorgesehen sind die Produktionszweige Milch, Rosenöl, Kräuter<br />
und Beeren. Die Stiftung „Bio Selena“ unterstützt die Genossenschaft in der Entwicklung solcher<br />
Produktionszweige, während der Geschäftsführer der Genossenschaft „Bio Bulgaria“<br />
sich auf die Marktentwicklung inner- und ausserhalb Bulgariens konzentriert. Angesichts des<br />
Investitionsbedarfs dieser Produktionsgemeinschaften wächst dem „Lending Programme for<br />
Micro and Small Enterprises and Organic Farmers“ der <strong>DEZA</strong> zunehmende Bedeutung zu.<br />
Voraussetzung für einen Einstieg in den Biomarkt ist eine speditive und glaubwürdige Zertifizierung<br />
der interessierten Bauernbetriebe. Diese Lücke hat das seco mit der Finanzierung<br />
des privatwirtschaftlich organisierten „Bio Cert“ geschlossen. Balkan Biocert Ltd arbeitet mit<br />
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