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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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Kooperationsabkommen mit den mittel- und zentraleuropäischen Ländern<br />

Anfänglich arbeitete das seco insbesondere mit Kooperationsabkommen, welche es mit verschiedenen<br />

mittel- und zentraleuropäischen Ländern unterzeichnete. Es handelte sich dabei<br />

um mehr oder weniger standardisierte Rahmenabkommen, in denen der Budget-Rahmen<br />

und die Sektoren, sowie grundlegende Prinzipien der Zusammenarbeit bezeichnet wurden.<br />

Sie basierten auf einem partnerschaftlichen Ansatz: die Sektoren wurden gemeinsam mit<br />

den Partnern definiert, und die Partner schlugen dann innerhalb der gewählten Sektoren<br />

selbst die Projekte vor. Mit den Rahmenabkommen hatte das seco in jedem Land einen<br />

hauptverantwortlichen Partner, der mit den verschiedenen Fachstellen koordinierte. Die Kooperationsabkommen<br />

setzten allerdings auf Seite des Empfängerlandes einen fähigen Counterpart<br />

voraus.<br />

Wo das seco die Risiken für die Zusammenarbeit grösser einschätzte (Bsp. Albanien oder<br />

Russland) wurden keine derartigen Rahmenabkommen unterzeichnet. Die Vereinbarungen<br />

wurden nur noch auf Projektebene unterzeichnet. Damit nahm die Anzahl der direkten Counterparts<br />

natürlich zu. Aus ähnlich gelagerten Überlegungen wurden auch mit südosteuropäischen<br />

und zentralasiatischen Staaten in der Regel keine Rahmenabkommen mehr unterzeichnet.<br />

In Interviews mit Ressource-Personen des seco wurde die Erfahrung mit den Rahmenabkommen<br />

grundsätzlich als positiv beurteilt. Einzige Nachteile dabei waren: dass die vorgeschlagenen<br />

Projekte teilweise recht punktuell waren (direkt nach dem Umbruch und der Öffnung<br />

konnte man von den Partnern auch nicht sofort integrale Strategien zu den einzelnen<br />

Sektoren erwarten), und dass die Abkommen wenig Flexibilität zuliessen (was sich nach der<br />

Neuorientierung auf den EU-Beitritt hinderlich auswirkte).<br />

Wie positiv diese Kooperationsabkommen waren, unterstreicht beispielhaft die <strong>Evaluation</strong><br />

des Landesprogramms mit der Tschechischen Republik (siehe untenstehendes Zitat).<br />

42<br />

Zitat zu den Kooperationsabkommen (Quelle: Externe <strong>Evaluation</strong> [EE])<br />

“Aufgrund der Stärke der tschechischen Partner, der geringen Erfahrung der Schweiz in der<br />

Tschechischen Republik und der schweizerischen politischen Vorgaben (insbesondere “rasches<br />

Zeichen der Solidarität“) war es absolut richtig, einen Gesamtbetrag für das ganze Programm zu<br />

vereinbaren und die Gewichtung der Sektoren den tschechischen Partnern zu überlassen. Diese<br />

Rahmenvorgaben wurden von der tschechischen Seite als ein Zeichen der Mitverantwortung g ewertet<br />

und wurden sozusagen zur eigentlichen Stärke des Programms. Dies erlaubte den tschechischen<br />

Partnern eine optimale Abstimmung auf die eigenen Bedürfnisse und andere Programme<br />

internationaler Hilfe.“ Sowie: “Vermutlich lassen sich nicht alle diese Voraussetzungen auf zukünft ige<br />

Finanzhilfeprogramme für andere Länder übertragen, weil die Grundvoraussetzung eines doch<br />

sehr ähnlichen kulturellen Verständnisses für vielen Länder weniger zutrifft.“<br />

Seitens des seco wurde ebenfalls betont, dass die Kooperationsabkommen teilweise durch<br />

die Landesprogramme (PPP’s) abgelöst wurden. Ausserdem geben in den zentralasiatischen<br />

Ländern die “Poverty Reduction Strategy Papers“ (PRSP’s) ihrerseits eine neue Orientierung.<br />

Sowohl die PPP’s wie auch die PRSP’s verfolgen eigentlich die gleiche Absicht<br />

wie die ehemaligen Kooperationsabkommen; allerdings sind sie administrativ gesehen sehr<br />

verschieden und zudem koordiniert das seco im Rahmen der PPP’s und PRSP’s nicht mehr<br />

nur mit einem Partner.<br />

Zusammenarbeit mit lokalen Partnern im allgemeinen<br />

Die Umfrage bei ausgewählten Kooperationsbüros und Mitarbeitern des seco, Counterparts<br />

und Nutzniessern enthielt eine Serie von strukturierten Fragen zur Art und Weise der Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Partnern. Dabei standen Partizipation und “Ownership“ der lokalen<br />

Partner im Vordergrund. Die möglichen Antworten wurden gemäss einer vierstufigen Skala<br />

eingestuft: ’agree’, ’somewhat agree’, ’somewhat disagree’ und ’disagree’; oder gegebenen-<br />

EE

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