12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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4.1.5 Methodische Erfahrungen aus der Bilanzierung<br />
Die zur Verfügung stehenden Projektunterlagen, insbesondere die Projektevaluationen, fokussierten<br />
oft auf rein technische Aspekte und enthielten sehr wenig und zumindest nicht in<br />
systematischer Weise Information zur Transition, der Art der Zusammenarbeit, zu Ownership<br />
etc.. Nur einzelne Erfolgskontrollen enthielten reiche Information dazu.<br />
Da die übergeordnete Vision des Beitrages der Projekte zur Transition immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnt, und in den jeweiligen periodischen Bilanzierungen auch im Vordergrund<br />
steht, müsste das Instrumentarium der Projektplanung, Berichterstattung und <strong>Evaluation</strong><br />
noch weitergehend systematisiert werden.<br />
Dass heutzutage Fragen wie die Nachhaltigkeit systematisch in jedem Projektantrag behandelt<br />
werden, ist durchaus positiv, und sicherlich ein wesentliches Element für den Projekterfolg.<br />
Sind aber gemäss Transitionsanalyse auch der Beitrag zur institutionellen Reform oder<br />
in Zentralasien der Beitrag zur Armutsbekämpfung zentrale Zielsetzungen der schweizerischen<br />
<strong>Ostzusammenarbeit</strong>, so sollten diese Fragen in den Projektdokumentationen ebenso<br />
systematisch behandelt werden. Das <strong>Evaluation</strong>steam ist aber nicht der Meinung, dass deswegen<br />
Nachhaltigkeit, nationale Prioritäten, etcetera, zur “conditio sine qua non“ erhoben<br />
werden sollen. Der Bericht der Bilanzierung der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> zeigt ja auch verschiedentlich,<br />
dass derartige Kriterien im Kontext der Transition situiert und teilweise flexibel interpretiert<br />
werden müssen.<br />
Eine weitere Herausforderung der Bilanzierung bestand in der Definition eines kohärenten<br />
Sets von Indikatoren, auf dessen Grundlage die Bewertung stattfinden sollte. Der Bundesbeschluss<br />
von 1995 wie auch die Transitionsanalyse gaben dazu nur relativ allgemeine Orientierungen.<br />
Mit Blick auf die Umsetzung des 4. Rahmenkredites wäre es daher sinnvoll, dass<br />
die übergeordneten Zielsetzungen mittels einzelner Schlüsselindikatoren weiter präzisiert<br />
würden. Ebenso wäre es wünschenswert, wenn die klar strukturierten Zielformulierungen der<br />
Landesprogramme mit den wichtigsten Schlüsselindikatoren ergänzt würden, welche dann<br />
ihrerseits als Referenz für die einzelnen Projekte dienen sollten.<br />
4.2 Die <strong>Ostzusammenarbeit</strong> der <strong>DEZA</strong> (OZA)<br />
4.2.1 Relevanz und Zielorientierung<br />
4.2.1.1 Übergeordnete Ziele und Prinzipien<br />
1: In welchem Ausmass hat die OZA beigetragen zur Förderung und Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und<br />
der Menschenrechte sowie dem Aufbau und der Festigung des demokrati schen Systems?<br />
2: In welchem Ausmass hat die OZA beigetragen zur Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und s ozialen<br />
Entwicklung?<br />
a) Stellenwert der Zielsetzungen gemäss Bundesbeschluss 1995<br />
Die Zielsetzungen und Grundsätze des Bundesbeschlusses über die Zusammenarbeit mit<br />
den Staaten Osteuropas vom 24.3.1995 (vgl. Kapitel 3.1.1.) sind auch Grundlage für die<br />
<strong>Ostzusammenarbeit</strong> der <strong>DEZA</strong>. Mit der <strong>DEZA</strong>-Strategie 2010 (2000) und der Ausarbeitung<br />
eines Konzeptes der OZA zur Zusammenarbeit mit Osteuropa und der GUS (2000-2005)<br />
wurden diese Ziele weiter konkretisiert. Diese stellen heute die Grundlagen dar für die Ausarbeitung<br />
von sektoriellen Strategien, Landesprogrammen, thematischen und geografischen<br />
Schwerpunkten, und umschreiben die Grundsätze sowie Instrumentarien der Zusammenarbeit.<br />
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