12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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BSBCP ein. Mit dem Transitionsprozess hat sich auch BSBCP verändert bzw. auf diesen<br />
reagiert. Zu erwähnen sind hier insbesondere die verstärkte Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium,<br />
aber auch mit der lokalen Bevölkerung und den Gemeinden sowie die Kompetenzverschiebung<br />
zugunsten der bulgarischen Partner.<br />
Effektivität und Nachhaltigkeit<br />
BSBCP hat die gesetzten Ziele in grossem Umfang erreicht (vgl. dazu <strong>Evaluation</strong>sberichte<br />
und Projektdokumente). Einige Resultate des BSBCP bis Ende der zweiten Phase sind: Vorbereitung<br />
von acht Managementplänen für Naturschutzgebiete und Nationalparks, Vergrösserung<br />
des Netzwerk der Schutzgebiete, Eröffnung von vier Informationszentren, teils verbunden<br />
mit Vogelbeobachtungsstellen, Weiterbildung und Unterstützung der NGO-Partner<br />
und der regionalen Inspektorate des Umweltministeriums, Aufbau von hoch motivierten und<br />
effizienten Projektteams, Öffentlichkeitsarbeit. Dass dafür oft mehr Zeit benötigt wurde als<br />
vorgesehen, entspricht dem allgemeinen Muster der Erwartungen/Realität im Transitionsprozess.<br />
So ist beispielsweise der für die Bewilligung und Umsetzung der Managementpläne<br />
für Naturschutzgebiete essentielle Protected Area Act statt wie geplant 1994 erst 1998 verabschiedet<br />
und 2000 revidiert worden.<br />
Damit dauert die Schweizer Präsenz länger als vorgesehen und läuft Gefahr, als permanente<br />
Anwesenheit missverstanden zu werden. Das Potenzial in und um die Naturschutzgebiete<br />
Einkommen zu generieren (Ökotourismus, Souvenirs, Gebühren in Vogelbeobachtungszentren<br />
etc.) ist bisher kleiner als erwartet. Begrenzt ist auch die Kapazität der beteiligten NGOs,<br />
Eigenmittel via Beiträge zu generieren.<br />
Damit ist zentral die Frage des Aufbaus von dauerhaften Organisationen angesprochen.<br />
Zwar sind die bedeutendsten NGOs in Bulgarien im Umwelt- und im Sozialbereich aktiv. Viele<br />
Menschen in Bulgarien sind eng mit der Natur verbunden, vermögen sich aber für den<br />
Schutz der Vögel eher zu begeistern als für die abstraktere Erhaltung der Biodiversität. Vor<br />
allem aber sind die meisten Menschen primär mit der Sicherung eines Basiseinkommens<br />
beschäftigt und so weder willens noch in der Lage, sich für diese Belange pekuniär einzusetzen.<br />
So zählt der bulgarische Vogelschutzverband, eine bekannte NGO und wichtige BSBCP<br />
Partnerorganisation, maximal 3000 Mitglieder (von denen zur Zeit wegen interner Zwiste nur<br />
noch 1000 zahlende Mitglieder sind). Dennoch darf erwartet werden, dass BSBCP, wenn<br />
auch langsamer als erhofft, nachhaltige Wirkungen im institutionellen Bereich erzielen wird.<br />
Bei allmählichem Wirtschaftswachstum ist anzunehmen, dass eine zunehmende Zahl von<br />
Bulgaren NGOs im Umweltbereich unterstützen werden. Zudem fördert BSBCP die Management-<br />
und Planungskompetenzen der Partner und trägt auch auf diesem Weg dazu bei,<br />
dass deren Fähigkeit Projektunterstützungen zu akquirieren weiter erhöht wird. Die laufende<br />
„Bulgarisierung“ der Stiftung BSBCP, ebenso wie die langjährige Zusammenarbeit mit dem<br />
Ministerium für Umwelt und Wasser und dessen regionalen Vertretern, bilden eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine permanente und in Zukunft weniger von einer schweizerischen Unterstützung<br />
abhängigen Verankerung von Biodiversitätsanliegen in Bulgarien. Auch von den<br />
bisher verabschiedeten Managementplänen kann eine langfristige Wirkung erwartet werden<br />
– sofern sie denn auch in Zukunft um- und durchgesetzt werden. Als Knackpunkt aber bleibt<br />
bestehen, wie die Dauerhaftigkeit der BSBCP Aktivitäten gewährleistet werden kann, wenn<br />
der geplante Rückbau der schweizerischen Unterstützung einsetzen wird. Positiv zu vermerken<br />
ist, dass die Mittel des Umweltministerium aufgestockt wurden. Das Budget <strong>2003</strong> ist gegenüber<br />
dem Vorjahr fast verdoppelt worden, wobei Abfall und Wasser die gewichtigsten<br />
Posten sind. Auch bieten die EU-Programme „Natura 2000“ und „Emerald“ Möglichkeiten,<br />
die es zu nutzen gilt.<br />
Kooperation und Lernprozesse<br />
BSBCP ist kein Inselprojekt, sondern unterhält ein vielfältiges Netz von Kooperationsbeziehungen<br />
mit NGOs, staatlichen Stellen, Gemeinden, Schulen, lokaler Bevölkerung und anderen<br />
Projektorganisationen. Die Ausgestaltung und, noch ausgeprägter, die Durchsetzung der<br />
Managementpläne für die Schutzgebiete bedingen eine enge Zusammenarbeit mit staatli-<br />
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