12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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4.4.2.3 Ausblick – Das „Referendum und Initiative“-Projekt<br />
Im Umkreis von Balkan-Assist und den am Forum-Projekt beteiligten Moderatoren ist die<br />
Idee entstanden, das „Referendum und Initiative“-Projekt in die Wege zu leiten. Damit sollen<br />
die Möglichkeiten für eine direkte Bürgerbeteiligung über eine Optimierung der bestehenden<br />
gesetzlichen Grundlagen verbessert werden. Dazu sind unter anderem zwei Testreferenden<br />
in den Städten Sevlievo und Elena durchgeführt und Erfahrungen aus der Schweiz in Zusammenarbeit<br />
mit bernerischen Gemeinden und dem Kanton Bern analysiert worden. Auf<br />
dieser Basis sind konkrete Vorschläge erarbeitet und führenden Parteien und Parlamentsmitgliedern<br />
unterbreitet worden. Bemerkenswert ist, dass die bulgarischen Beteiligten dieses<br />
Projekt als das ihre betrachten, für welches sie zwar die <strong>DEZA</strong> um Unterstützung angegangen<br />
sind, das aber bulgarisch konzipiert wurde. Damit hat die vor zehn <strong>Jahre</strong>n initiierte, lokal<br />
begrenzte, schweizlastige und mit viel Auf und Ab verbundene Gemeindeförderung in Stara<br />
Planina zumindest mittelbar, über die Regionalverbände, Balkan Assist und das Forum-<br />
Projekt zu einem bulgarisch bestimmten Projekt auf nationaler Ebene geführt, welches wichtige<br />
Anstösse zur Demokratieförderung auslösen kann. Was nicht heissen soll, dass in der<br />
hier vorgestellten „Projektfamilie“ der stärkere Einbezug lokaler Bedürfnisse und Interessen<br />
nicht reichlich spät erfolgt ist.<br />
4.4.3 Bulgarian Swiss Biodiversity Conservation Programme<br />
(BSBCP)<br />
Projektgeschichte<br />
Das Bulgarian Swiss Biodiversity Conservation Programme (BSBCP) ist im Juli 1994 angelaufen<br />
und befindet sich mitten in der dritten Phase (Juli 2001 – Juni 2004). Ziel des BSBCP<br />
ist es, die Erhaltung der Biodiversität und die nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen<br />
in den sechs Projektregionen zu unterstützen. BSBCP will beitragen zur Ausdehnung des<br />
Netzwerks von Naturschutzgebieten, der Erstellung von Nutzungsplänen und zum Management<br />
der Schutzgebiete (1); zur Leistungsfähigkeit und institutionellen Stärkung der Partner<br />
(2); zum Umweltbewusstsein in der Öffentlichkeit (3) sowie zur Einkommensgenerierung im<br />
Kontext des Managements natürlicher Ressourcen (4). Dazu wird eng mit den betroffenen<br />
Stellen der zentralen und regionalen Verwaltung und der Zivilgesellschaft zusammengearbeitet.<br />
Für die Steuerung und Koordination des mit sechs regionalen Projekten relativ komplexen<br />
Programms ist das Progammbüro in Sofia zuständig. In Bulgarien ist das Ministerium für<br />
Umwelt und Wasser offizieller Partner und Unterzeichner des Memorandum of Understanding,<br />
weiter ist das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft involviert. Wichtige NGO Partner<br />
sind der bulgarische Vogelschutzverband und der Wilderness Fund. Weitere Partner sind<br />
lokale NGOs, Gemeindeverwaltungen und Schulen. Die Schutzgebiete umfassen Berg- und<br />
Feuchtgebiete, wobei in letzteren der Vogelschutz eine herausragende Rolle einnimmt. Pro<br />
Natura, in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Vogelschutz SVS, wurde von der DE-<br />
ZA als Regieträger für die Implementierung von BSBCP beauftragt.<br />
Anders als bei anderen in der Frühphase der bulgarisch-schweizerischen Zusammenarbeit<br />
entstandenen Projekten war die Beteiligung der bulgarischen Partner bei der Projektidentifikation<br />
gross. Im Anschluss an eine Identifikationsmission sind im November 1993 sieben von<br />
zehn von Regierungsstellen und NGOs vorgeschlagene Projekte für die erste Projektphase<br />
(1994–1997) ausgewählt worden. Mit ein Grund der hohen Zahl von Projekten bei einem<br />
doch bescheidenen Volumen (1,8 Mio. Verpflichtung) war die als relativ gering veranschlagte<br />
Absorptionsfähigkeit der bulgarischen Partner. In der ersten Phase standen Bestandesaufnahmen<br />
und wissenschaftliche Aktivitäten im Vordergrund sowie die Erarbeitung von Managementplänen<br />
für die Schutzgebiete. Eine 1997 durchgeführte <strong>Evaluation</strong> empfahl auf eine<br />
stärkere Beteiligung der bulgarischen Verwaltung hinzuwirken, Programm- und Projektebene<br />
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