12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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Diese Konvergenz hat sich darin geäussert, dass die Rolle der Technischen Zusammenarbeit<br />
immer wichtiger wurde. Im 1. Rahmenkredit (1990) wurden rund 20 % der Mittel für<br />
Strukturanpassungen im „Software“ Bereich (Technische Zusammenarbeit) bereitgestellt und<br />
der Rest für die Finanzhilfe. Dieser Anteil des „soft advice“ hat sich in der Folge laufend erhöht<br />
und liegt heute bei rund 50% der schweizerischen <strong>Ostzusammenarbeit</strong>.<br />
Folgerung<br />
Ø <strong>DEZA</strong> und seco müssen beim Einsatz ihrer Instrumente eine möglichst gute Abstimmung<br />
von Finanzieller Zusammenarbeit (Investitionen) und Technischer Zusammenarbeit (Beratung/Ausbildung)<br />
erzielen, damit mögliche Synergien optimal genutzt werden (und nicht<br />
nur komplementär gearbeitet wird). Das Potenzial für eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
bei Kreditfinanzierungen scheint erheblich (z.B. im KMU Bereich und bei der Infrastruktur).<br />
c) Dauer und Umfang der Projekte<br />
Die durchschnittliche Phase eines <strong>DEZA</strong> Projektes dauert 23 Monate und umfasst verpflichtete<br />
Mittel von CHF 0,8 Mio. Interessanterweise waren die durchschnittlichen Projekte in den<br />
EU-Beitrittsländern etwas kürzer und deutlich kleiner (CHF 0,5 Mio.) als in den anderen Regionen.<br />
Die Auswertung der externen <strong>Evaluation</strong>en zeigt, dass vor allem bei jungen Partnern und bei<br />
unklaren Rahmenbedingungen bei der Mittelallokation Vorsicht geboten ist, um Fehlschläge<br />
zu vermeiden. Die <strong>DEZA</strong> hat mit relativ kleinen, katalytischen Projekten wichtige Impulse verleihen<br />
können, speziell in der Zusammenarbeit mit multilateralen Gebern (z.B. Finanzierung<br />
von Studien oder spezifischen Ausbildungspaketen im Rahmen der Zusammenarbeit im<br />
Stabilitätspakt und mit den Entwicklungsbanken (Weltbank, EBRD)) und damit erhebliche<br />
Multiplikatoreffekte erzielen können.<br />
Die Projekte waren somit oft bewusst klein, auch weil überschaubare Projekte eine bessere<br />
Garantie gegen Korruption sind und flexibel den sich wandelnden Bedürfnissen angepasst<br />
werden können. Ausserdem erlauben sie die politischen und institutionellen Risiken breiter<br />
zu streuen. Mit zunehmender Konsolidierung der Landesprogramme und besserer Kenntnisse<br />
über die politischen Prozesse und Partnerstärken sollten die Folgephasen eher länger<br />
werden und auch der Mitteleinsatz im Hinblick auf die Erreichung einer kritischen (Impakt)<br />
Masse zunehmen.<br />
Folgerung<br />
Ø Kleine Projekte können wertvolle katalytische Wirkungen entfalten oder Risiken bei<br />
schwierigen Partnerverhältnissen reduzieren. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit,<br />
einer Verbesserung der Koordination und das Erreichen einer gewissen Wirkung (kritischen<br />
Masse) sollten grössere Programme umgesetzt werden, speziell dort, wo gute<br />
Kontextkenntnisse und solide Partnererfahrungen vorliegen.<br />
d) Regional- und Spezialprogramme<br />
Diese umfassen eine Reihe grösserer Programme mit etablierten Schweizer Partnern. Einige<br />
bestehen schon fast seit Anfang der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> und wurden zum Teil mehrmals<br />
extern evaluiert. Die Programme haben sich an die Erfordernisse der Transition angepasst<br />
(z.B. geografische Verlagerung nach Osten im Falle des Kulturprogramms der Pro Helvetia).<br />
Das Nationalfondsprojekt zur Förderung der Forschung in Osteuropa hat im Rahmen von<br />
institutionellen Partnerschaften und spezifischen Forschungsvorhaben, z.T. auch im Umfeld<br />
von Projekten der Technischen Zusammenarbeit, einen Wissenstransfer in den verschie-<br />
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