30.01.2013 Aufrufe

12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus Abbildung 5 ist erkenntlich, dass über den gesamten Zeitraum knapp die Hälfte aller<br />

Projekte direkt durch das seco (respektive durch das seco beauftragte Konsulenten / -firmen)<br />

durchgeführt wurden, dass aber seit den Anfangsjahren eine stetige Entwicklung hin zu mehr<br />

Projekten mit externen Implementierungsagenturen stattgefunden hat. Heute sind über 80%<br />

der Finanzmittel in Projekten mit externen Implementierungsagenturen gebunden. Von den<br />

Projekten mit externen Implementierungsagenturen betrifft rund ein Drittel Projekte mit den<br />

Bretton Woods Institutionen sowie je ein Viertel Projekte mit EBRD und der UNO bzw. WTO.<br />

Insbesondere die Zusammenarbeit mit Bretton Woods und EBRD hat stark zugenommen<br />

und bindet heute über 60% der Mittel. Dabei stehen Parallel-Finanzierungen und Co-<br />

Finanzierungen im Vordergrund, wobei erstere wohl überwiegen (quantitative Angaben zur<br />

Aufteilung zwischen Parallel- und Co-Finanzierung zur Zeit nicht verfügbar). Auffallend ist<br />

schliesslich der gesamthaft geringe Anteil gemeinschaftlicher Projekte von seco und <strong>DEZA</strong><br />

(ca. 4%), der auch in der zeitlichen Dynamik kaum Veränderungen aufweist.<br />

Folgerungen zur Anpassung der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> an die Transitionsdynamik<br />

Insgesamt werden folgende Erkenntnisse abgeleitet:<br />

Ø Die geografische Schwerpunktbildung der seco-Projekte über die Zeit lässt sich interpretieren<br />

als das Resultat einer flexiblen Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse.<br />

Diese Anpassung berücksichtigte einerseits die spezifischen Absichten der <strong>Ostzusammenarbeit</strong><br />

(Förderung von Stabilität und Sicherheit auf dem europäischen Kontinent, Eingliederung<br />

der interessierten Länder in die europäische Wertegemeinschaft), insbesondere<br />

indem in der Anfangsphase vor allem Länder unterstützt wurden, welche geografisch<br />

und kulturell der Schweiz besonders nahe stehen und damit ein relativ rascher Erfolg<br />

der Transition erwartet werden konnte. Anderseits wurden aber auch die generellen<br />

Absichten der Entwicklungszusammenarbeit (Solidarität mit den Partnerländern) berücksichtigt,<br />

mit einer stetigen Ausdehnung der Zusammenarbeit auf Länder in Osteuropa<br />

und Zentralasien, welche eine besonders anspruchsvolle Transition zu bewältigen haben.<br />

In diesem Sinne kann die geografische Schwerpunktbildung der vergangenen Zusammenarbeit<br />

als eine ausgewogene Anpassung des seco-Portfolios an die sich verändernden<br />

Bedürfnisse bezeichnet werden.<br />

Ø Die Ausrichtung auf die vier Potentiale und die Sektoren lässt sich nur beschreibend<br />

darstellen. Eine bewertende Analyse aus Sicht der Transitionsanforderungen ist<br />

auf der Grundlage der Transitionsanalyse (<strong>2003</strong>) nicht allgemein möglich. Eine Beurteilung,<br />

ob die Potential-Gewichtung durch die seco-Projekte eher einen progressiven oder<br />

reagierenden Charakter aufwies, wäre wohl nur in einer sektor- und landesspezifischen<br />

Betrachtungsweise zu erhalten.<br />

Ø Bei der Zusammenarbeit mit externen Implementierungsagenturen stehen die multilateralen<br />

Institutionen, allen voran die Weltbank und die EBRD, klar im Vordergrund.<br />

Parallel-Finanzierungen mit multi- oder bilateralen Gebern bieten sowohl Raum für das<br />

Einbringen spezifisch schweizerischer Kompetenzen als auch zusätzliche Möglichkeiten<br />

für den Politikdialog und sind damit grundsätzlich zu begrüssen. Co-Finanzierungen sind<br />

schwieriger zu beurteilen: Einerseits erlauben sie von ihrem Konzept her eine Harmonisierung<br />

verschiedener Geber und eine Bündelung der Ressourcen; anderseits ist die Visibilität<br />

der Co-Finanzierer klein und das Einbringen spezifischer Kompetenzen der Co-<br />

Finanzierer in der Projektdurchführung schwierig, insbesondere im Falle eines dynamischen<br />

Projektumfeldes.<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!