12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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Aus Abbildung 5 ist erkenntlich, dass über den gesamten Zeitraum knapp die Hälfte aller<br />
Projekte direkt durch das seco (respektive durch das seco beauftragte Konsulenten / -firmen)<br />
durchgeführt wurden, dass aber seit den Anfangsjahren eine stetige Entwicklung hin zu mehr<br />
Projekten mit externen Implementierungsagenturen stattgefunden hat. Heute sind über 80%<br />
der Finanzmittel in Projekten mit externen Implementierungsagenturen gebunden. Von den<br />
Projekten mit externen Implementierungsagenturen betrifft rund ein Drittel Projekte mit den<br />
Bretton Woods Institutionen sowie je ein Viertel Projekte mit EBRD und der UNO bzw. WTO.<br />
Insbesondere die Zusammenarbeit mit Bretton Woods und EBRD hat stark zugenommen<br />
und bindet heute über 60% der Mittel. Dabei stehen Parallel-Finanzierungen und Co-<br />
Finanzierungen im Vordergrund, wobei erstere wohl überwiegen (quantitative Angaben zur<br />
Aufteilung zwischen Parallel- und Co-Finanzierung zur Zeit nicht verfügbar). Auffallend ist<br />
schliesslich der gesamthaft geringe Anteil gemeinschaftlicher Projekte von seco und <strong>DEZA</strong><br />
(ca. 4%), der auch in der zeitlichen Dynamik kaum Veränderungen aufweist.<br />
Folgerungen zur Anpassung der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> an die Transitionsdynamik<br />
Insgesamt werden folgende Erkenntnisse abgeleitet:<br />
Ø Die geografische Schwerpunktbildung der seco-Projekte über die Zeit lässt sich interpretieren<br />
als das Resultat einer flexiblen Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse.<br />
Diese Anpassung berücksichtigte einerseits die spezifischen Absichten der <strong>Ostzusammenarbeit</strong><br />
(Förderung von Stabilität und Sicherheit auf dem europäischen Kontinent, Eingliederung<br />
der interessierten Länder in die europäische Wertegemeinschaft), insbesondere<br />
indem in der Anfangsphase vor allem Länder unterstützt wurden, welche geografisch<br />
und kulturell der Schweiz besonders nahe stehen und damit ein relativ rascher Erfolg<br />
der Transition erwartet werden konnte. Anderseits wurden aber auch die generellen<br />
Absichten der Entwicklungszusammenarbeit (Solidarität mit den Partnerländern) berücksichtigt,<br />
mit einer stetigen Ausdehnung der Zusammenarbeit auf Länder in Osteuropa<br />
und Zentralasien, welche eine besonders anspruchsvolle Transition zu bewältigen haben.<br />
In diesem Sinne kann die geografische Schwerpunktbildung der vergangenen Zusammenarbeit<br />
als eine ausgewogene Anpassung des seco-Portfolios an die sich verändernden<br />
Bedürfnisse bezeichnet werden.<br />
Ø Die Ausrichtung auf die vier Potentiale und die Sektoren lässt sich nur beschreibend<br />
darstellen. Eine bewertende Analyse aus Sicht der Transitionsanforderungen ist<br />
auf der Grundlage der Transitionsanalyse (<strong>2003</strong>) nicht allgemein möglich. Eine Beurteilung,<br />
ob die Potential-Gewichtung durch die seco-Projekte eher einen progressiven oder<br />
reagierenden Charakter aufwies, wäre wohl nur in einer sektor- und landesspezifischen<br />
Betrachtungsweise zu erhalten.<br />
Ø Bei der Zusammenarbeit mit externen Implementierungsagenturen stehen die multilateralen<br />
Institutionen, allen voran die Weltbank und die EBRD, klar im Vordergrund.<br />
Parallel-Finanzierungen mit multi- oder bilateralen Gebern bieten sowohl Raum für das<br />
Einbringen spezifisch schweizerischer Kompetenzen als auch zusätzliche Möglichkeiten<br />
für den Politikdialog und sind damit grundsätzlich zu begrüssen. Co-Finanzierungen sind<br />
schwieriger zu beurteilen: Einerseits erlauben sie von ihrem Konzept her eine Harmonisierung<br />
verschiedener Geber und eine Bündelung der Ressourcen; anderseits ist die Visibilität<br />
der Co-Finanzierer klein und das Einbringen spezifischer Kompetenzen der Co-<br />
Finanzierer in der Projektdurchführung schwierig, insbesondere im Falle eines dynamischen<br />
Projektumfeldes.<br />
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