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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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unterstützen, z. B. im Sinne von Empowerment der adressierten Zielbevölkerung. Im weiteren<br />

wird sie vermehrt die Subsidiarität ihres eigenen Mitteleinsatzes angesichts der EU-Beiträge<br />

überprüfen müssen. Und schliesslich eröffnen sich im Rahmen des EU-induzierten Reformprozesses<br />

auf der Programmebene neue Möglichkeiten für Beiträge zur Politikentwicklung.<br />

(z. B. über Bio Cert und Bio Selena)<br />

(3) Vor welchen Optionen steht eine mögliche Zusammenarbeit mit Bulgarien über den Zeithorizont<br />

2005 hinaus?<br />

Das Jahr 2007 gilt aus guten Gründen als ein zu optimistischer Zeithorizont für einen EU- Beitritt.<br />

Zum einen ist der Integrationsaufwand der baldigen Osterweiterung noch nicht absehbar und zum<br />

andern gilt das ebenso bezüglich des Zeitbedarfs für die Implementierung wichtiger Reformen in Bulgarien.<br />

In einer solchen Situation bilden Szenarien eine adäquate Antwort. Folgerichtig unterbreitet<br />

das Issue Paper Vol. I drei Szenarien zur Diskussion:<br />

(1) Consolidation towards supporting the Development Agenda. (mit geringfügigen Anpassungen<br />

der aktuellen Zielausrichtung des Landesprogramms)<br />

(2) Niches towards EU-Accession. (mit dem Ziel, die Regierung in ausgewählten Themenbereichen<br />

in den Beitrittsanstrengungen zu unterstützen, sowie die Bürgerbeteiligung und<br />

die Entwicklung von Solidaritätsnetzen zu fördern)<br />

(3) Phasing out of SDC’s Government to Government Support (Selektive Unterstützung der<br />

Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft, z. B. Umweltschutz, Bürgerbeteiligung und Handelsförderung).<br />

Folgerungen<br />

Bulgarien gehört zu jenen osteuropäischen Staaten mit einem überdurchschnittlich langen<br />

Transitionspfad. Dies spricht dafür, dass die Schweiz Bulgarien bis an die Schwelle eines<br />

EU-Beitritts begleitet, sich also für Szenario (1) oder (2) entscheidet oder eine Mischform<br />

wählt. Obwohl nicht explizit auf den EU-Beitritt ausgerichtet, unterstützt das aktuelle Programm<br />

bereits wichtige Anliegen der Beitrittsvorbereitung und verfügt nach Einschätzung<br />

des Koordinationsbüros noch über unausgeschöpftes Potential.<br />

Mit dem „Nischen-Szenario“ könnte auch vermehrt dem Erfordernis einer gezielten, womöglich<br />

auf Bürgerniveau wirkenden Unterstützung im Begegnungsbereich zwischen Bürger, Politik<br />

und Administration entsprochen werden. In dieser Hinsicht vermitteln die Stara Planina<br />

Foren mit ihrer Multiplikatorwirkung ermutigende Erfahrungen und bilden eine attraktive Ergänzung<br />

zum unvermeidlichen „Top-Down-Approach“ der EU-Reformen. Stellvertretend für<br />

andere Kooperationsbereiche manifestiert sich in den Stara Planina Foren der Umsetzungsbedarf<br />

zukünftiger EU-Reformen.<br />

4.4.10 Schlussfolgerungen<br />

Drei Phasen der Kooperation<br />

Die schweizerische Zusammenarbeit in Bulgarien kann in drei Phasen eingeteilt werden.<br />

Opportunitäten und die Präferenzen der schweizerischen Organisationen prägten die Projektidentifikation<br />

in der ersten, eher orientierungslosen Phase bis 1996. Fehlende Erfahrung<br />

etlicher Organisationen in der Internationalen Zusammenarbeit beeinträchtigten in einigen<br />

Fällen die Projektimplementation. Die Eröffnung des schweizerischen Kooperationsbüros in<br />

Sofia markierte 1996 den Beginn der Übergangsphase. Bedürfnisse, Interessen und Partizipation<br />

der bulgarischen Partner und Beteiligten erhielten mehr Gewicht, die verschiedenen<br />

Projekte wurden zunehmend in ein Programm integriert. Mit dem gut strukturierten Landesprogramm<br />

Bulgarien 2001–2006 beginnt die dritte oder Reifephase. Eine realistischere<br />

Wahrnehmung des bulgarischen Kontextes, Partizipation und Dialog prägen nun stärker die<br />

bulgarisch-schweizerische Zusammenarbeit.<br />

Kooperationsbüro und Landesprogramm<br />

Ausstattung und personelle Zusammensetzung erlauben dem Kooperationsbüro in Zusammenarbeit<br />

mit bulgarischen und schweizerischen Partnern sowie seco und AZO Bern das

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