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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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Landesprogramm effizient umzusetzen. Dabei wird sehr gute Arbeit geleistet. Das Landesprogramm<br />

greift wichtige Themen der Transition auf mit den Sektoren „Nachhaltiges Management<br />

natürlicher Ressourcen“, „Gerechte und effektive soziale Dienste“, „Günstige Rahmenbedingungen<br />

für die Privatwirtschaft“, „Infrastruktur“ (seco) sowie das Transversalthema<br />

„Bürger/Bürgerinnen und Demokratie“. 53<br />

Im <strong>DEZA</strong>-Bereich werden bei einem jährlichen Volumen von etwa CHF 7–8 Mio. drei Sektoren<br />

und ein Transversalthema mit eigenen Projekten (entspricht faktisch einem vierten Sektor)<br />

implementiert. Für einen wirkungsvolleren Einsatz der Mittel und der personellen Ressourcen<br />

scheint es angezeigt, das Programm allmählich um einen Sektor zu reduzieren. Zudem<br />

könnte das Transversalthema in den Sektoren des Landesprogramms weiter intensiviert<br />

werden.<br />

Relevanz und Zielorientierung<br />

Das Landesprogramm Bulgarien entspricht den Zielsetzungen im Bundesbeschluss 1995<br />

über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas wie auch dem <strong>DEZA</strong>-Konzept zur Zusammenarbeit<br />

mit Osteuropa und der GUS (2000–2005).<br />

Die aus der Transitionsanalyse abgeleiteten Forderungen (vgl. Kap. 2.3) werden ebenfalls<br />

grossteils erfüllt. Die Folgerung der Analyse, dass die schweizerische Tätigkeit die übergeordnete<br />

Ausrichtung der Landespolitik reflektieren soll, zeigt ein Dilemma auf. Das Kooperationsprogramm<br />

entspricht zwar dem allgemein gehaltenen nationalen Entwicklungsprogramm.<br />

Faktisch aber ist die Annäherung an die EU klare nationale Priorität. Dazu leisten<br />

etliche Projekte höchstens einen indirekten Beitrag. Das Landesprogramm muss sich also im<br />

Spannungsfeld zwischen allgemeinem Entwicklungsplan und EU Annäherung orientieren. In<br />

Bulgarien ist die Förderung ergänzender Bereiche auch in Zukunft sinnvoll, sofern die entsprechenden<br />

Massnahmen – wie beim Forum-Projekt – den Bedürfnissen der Bevölkerung<br />

und den Zielen der schweizerische Zusammenarbeit entsprechen.<br />

Effektivität und Nachhaltigkeit<br />

Einige der in die Untersuchung einbezogenen Projekte haben überzeugende, durch externe<br />

<strong>Evaluation</strong>en gesicherte und mit den Zielen konforme Resultate vorzuweisen. Bei anderen<br />

stellt sich die Frage nach dem Verhältnis der eingesetzten Zeit und Mitteln zu den (durchaus<br />

vorhandenen) Resultaten. Dies betrifft vor allem Projekte aus der ersten Phase der Zusammenarbeit,<br />

in der die Entwicklung von einer schweizbestimmten zu einer partnerschaftlichen<br />

Kooperation zeit- und mittelintensiv war. Auch Verzögerungen bei der Verabschiedung von<br />

gesetzlichen Grundlagen beeinträchtigten die Effektivität der Projekte.<br />

Das Kooperationsprogramm der Schweiz beinhaltet finanzielle, fachliche und institutionelle<br />

Dimensionen der Nachhaltigkeit. Der in den letzten <strong>Jahre</strong>n verstärkte Einbezug lokaler Partner<br />

in die Planung und Verantwortung begünstigt den Wissenstransfer und erhöht die fachliche<br />

und methodische Nachhaltigkeit. In vielen Bereichen der Zusammenarbeit sind gerade in<br />

den letzten <strong>Jahre</strong>n Projektorganisationen in Verbände oder Stiftungen umgewandelt und<br />

damit wesentliche Voraussetzungen für eine institutionelle Nachhaltigkeit geschaffen worden.<br />

Auch die breite Diffusion und Multiplikation der im Forum-Projekt eingeführten partizipativen<br />

Entscheidungsprozesse darf als nachhaltige Demokratieförderung bezeichnet werden.<br />

Hingegen steht hinter der finanziellen Nachhaltigkeit weiterhin ein Fragezeichen. Da die Kooperation<br />

zumeist in Bereichen ansetzt, wo neben dem Know-how auch die Mittelbeschaffung<br />

problematisch ist, kann in den Aktivitätsfeldern der schweizerischen Zusammenarbeit<br />

nicht mit einer raschen finanziellen Unabhängigkeit gerechnet werden. Es gilt weiterhin Wege<br />

zu suchen, zusätzliche lokale Ressourcen zu erschliessen und die Massnahmen der Ko-<br />

53 Der Gesundheitsbereich in der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> wird in einer eigenen Studie behandelt: Vogel, Th. (<strong>2003</strong>): Bilan de la<br />

coopération suisse avec les pays de l’Europe de l’Est et de la CEI (1992–2002). Secteur de la santé. Rapport final. Die Analyse<br />

des Bulgarienprogramms hat deshalb den Sektor „Gerechte und effektive soziale Dienste“, welcher vor allem Projekte im<br />

Gesundheitsbereich umfasst, ausgeklammert.<br />

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