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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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4.3.8 Wichtigste Erfahrungen im Rahmen des Fallbeispiels<br />

Kirgisistan<br />

Aufgrund des vorliegenden Fallbeispiels Kirgisistan lassen sich die folgenden Erfahrungen<br />

ableiten:<br />

Kontext<br />

Ø Kirgisistan ist keine Ausnahme. Ein Land ohne nennenswerte Ressourcen, bereits zu<br />

Sowjetzeiten als permanenter Nettoempfänger bekannt, das voraussichtlich auch in Zukunft<br />

im Zeichen sozialer Marktwirtschaft ein Zuschussland bleibt. Es ist zu vermuten,<br />

dass massive Staatsanleihen, wie nach der Unabhängigkeit in vielen GUS Ländern üblich,<br />

wenig zur Lösung zentraler Probleme beigetragen haben und beitragen können. Die<br />

Empfängerländer sind meist aufgrund mangelnder Ressourcen und mangelnden Wirtschaftspotentials<br />

nicht in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.<br />

Ø Wirtschaftsfördernde Massnahmen sind dringend notwendig. Eine zentrale Frage ist dabei<br />

aber, welche Massnahmen nicht nur einer engen Elite, sondern einer möglichst breiten<br />

Bevölkerung zu gute kommen. Ausserdem sind Investitionen oft mit neuer Verschuldung<br />

verbunden.<br />

Ø Der Druck internationaler Geldgeber, die Wirtschaftswachstum und Einkommen schaffende<br />

Massnahmen im Zeichen von Zahlungsverpflichtungen fordern, ist nicht unproblematisch.<br />

Dass dies meist nur auf Kosten dringend notwendiger Sozialreformen machbar<br />

ist, ist leicht einzusehen.<br />

Programmebene<br />

Ø In Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Schulden-Problematik des Landes betrachtet,<br />

bildet die Schweizer <strong>Ostzusammenarbeit</strong> im Fallbeispiel Kirgisistan eine erfreuliche<br />

Ausnahme, da sie sich fast ausschliesslich auf Projekte konzentriert, die auf verpflichtungsfreien<br />

Schenkungen und technischem Transfer basieren. Wie die Recherchen der<br />

vorliegenden Studie zeigen, ist das Ansehen der Schweiz als uneigennütziger Geber in<br />

Kirgisistan dementsprechend hoch.<br />

Ø Die besonderen Vorteile der Schweizer <strong>Ostzusammenarbeit</strong> im Vergleich zu anderen<br />

Gebern lassen sich folgendermassen zusammenfassen:<br />

Basisorientiert,<br />

‚Nische’ Ansatz,<br />

Innovativ,<br />

Bottom-up approach,<br />

Kulturelle Sensibilität,<br />

Politische Neutralität<br />

Berücksichtigung von Randgruppen (insbesondere seitens der <strong>DEZA</strong>),<br />

Zuwendungen statt rückzahlbarer Kredite,<br />

Unbürokratische Projektführung,<br />

Ausbildung als wichtige Komponente bei allen Projekten.<br />

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