12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gegenwertmittelfonds<br />
In der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern spielten die Gegenwertmittelfonds vorab in der<br />
früheren Phase der Transition eine Rolle. Deshalb werden sie im folgenden kurz diskutiert.<br />
Ø Wie bereits früher erwähnt, gewährte das seco Grants, welche aber teilweise mit Auflagen<br />
verbunden waren. Beispielsweise bei Projekten im Energiebereich (die ja eigentlich<br />
rentabel sein müssten), sah man eine Rückzahlung der Lokalkosten an das jeweilige Finanzministerium<br />
vor (also nicht an die Schweiz). Dazu wurden Gegenwertmittelfonds<br />
etabliert. Das jeweilige Partnerland sollte dann gemeinsam mit der Schweiz über die<br />
Wiederverwendung der in die Fonds zurückgeflossenen Mittel entscheiden. In jenen Bereichen<br />
allerdings, wo die Investitionen kaum rentabel sein konnten (Wasser, Umwelt,<br />
...), wurde ein ’Full Grant’ gewährt und somit auf einen Gegenwertmittelfond verzichtet.<br />
Ø Aus den Interviews mit seco-Mitarbeitern und Projekt- / Programmverantwortlichen geht<br />
deutlich hervor, dass die Erfahrung mit den Gegenwertsmittelfonds nicht überzeugend<br />
ausfällt. Einerseits war der Arbeitsaufwand für den Aufbau der Fonds enorm, andererseits<br />
führte die Komplexität des Instrumentariums zu Missverständnissen. Ausserdem erfordert<br />
das Fond-Management über <strong>Jahre</strong> hinaus Anstrengungen beider Seiten. Und<br />
letztlich werden die Rückzahlungsforderungen nicht ausnahmslos erfüllt.<br />
Gemäss Angaben des seco wurde vor 2 <strong>Jahre</strong>n begonnen, die diesbezügliche Politik anzupassen,<br />
um den zahlreichen Inkonsistenzen und Schwierigkeiten bei der Verwaltung und<br />
dem Monitoring dieser Fonds Rechnung zu tragen. Die neue Politik legt fest, dass die bestehenden<br />
Gegenwertmittelfonds noch korrekt und sauber abgeschlossen werden und im Rahmen<br />
neuer Projekte keine solchen Fonds mehr etabliert werden.<br />
Folgerungen zur Zusammenarbeit mit lokalen Partnern<br />
Insgesamt werden folgende Erkenntnisse abgeleitet:<br />
Ø Die Kooperationsabkommen waren im Falle der mittel- und zentraleuropäischen Länder<br />
ein geeigneter Ansatz, der den Partnern viel Eigeninitiative zur Ausgestaltung der Programme<br />
überliess. Da der Ansatz allerdings starke Counterparts voraussetzte, liess er<br />
sich nicht auf alle Transitionsländer übertragen. Für das aktuelle Programm ist er kaum<br />
noch relevant, da sich die Schwerpunkte der Zusammenarbeit von der mittel- und zentraleuropäischen<br />
Region weg verlagert haben.<br />
Ø Das Gesamtbild der Umfrage zur Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist positiv. Der<br />
Ansatz des seco wird in der Regel als partnerschaftlich qualifiziert.<br />
Ø Die Qualität der Zusammenarbeit ist oft ausschlaggebend für den Projekterfolg.<br />
Ø Insgesamt wird die Erfahrung mit Gegenwertsmittelfonds wegen der Schwierigkeiten bei<br />
Verwaltung und Monitoring als nicht überzeugend eingestuft. Weitergehende Folgerungen<br />
sind hinfällig, da die bestehenden Fonds abgeschlossen werden und keine neuen<br />
Fonds geplant sind.<br />
4.1.3.2 Zusammenarbeit mit schweizerischen und internationalen<br />
Partnern<br />
In Zusammenhang mit der Zusammenarbeit mit schweizerischen und internationalen Partnern<br />
stehen die folgenden, auf den ”Terms of Reference” basierenden Leitfragen im Vordergrund:<br />
1: Wie wirkungsvoll ist die Zusammenarbeit mit anderen CH Partnerorganisationen, a) Verbände, NGOs, b)<br />
Lieferanten/Konsulenten (Rolle der Lieferbindung), c) Staatlichen Institutionen (Bundesämter, Kantone,<br />
Gemeinden)?<br />
2: Wie wirkungsvoll werden die Projekte/Programme mit anderen Gebern koordiniert?<br />
45