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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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,ownership’ entwickeln. Es besteht Übereinstimmung, dass das LARC Projekt eine kohärente<br />

und sinnvolle Strategie verfolgt, die auf klaren Zielvorstellungen aufbaut.<br />

4.3.7.3 Zusammenarbeit<br />

Von allen Befragten wurde bestätigt, dass das LARC Projekt ,donor driven’ ist, dass es vom<br />

Geber konzipiert wurde und dass lokale Partner keinen Einfluss auf die Definition der Projektziele<br />

und das strategische Vorgehen von Helvetas als Durchführungskonsulenten des<br />

<strong>DEZA</strong> Projektes nehmen konnten.<br />

Ambivalent sind die Aussagen in den Fragebögen auf die Frage, bis zu welchem Grad die<br />

Lokalpartner (durch das Projekt ausgebildete Juristen) in den Prozess eingebunden wurden,<br />

und inwieweit die Kapazität der Lokalpartner vom Projekt voll ausgeschöpft wurde. Diese<br />

Ambivalenz scheint eine gewisse Unzufriedenheit der Lokalpartner bezüglich des Vorgehens<br />

von Helvetas anzudeuten.<br />

Die Gesamtbewertung der Frage nach der Qualität der Zusammenarbeit mit Lokalpartnern<br />

schwankt zwischen “ausgezeichnet” und “dürftig”, die gleiche Frage bezüglich der Zusammenarbeit<br />

mit internationalen und bilateralen Gebern wurde als durchweg zufriedenstellend<br />

beantwortet. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass das LARC Projekt bewusst<br />

eine Partnerschaft mit staatlichen Institutionen zugunsten von Partnern aus dem privaten<br />

Mandatswesen vermieden hat, um seine Glaubwürdigkeit bei seinen potentiellen Mandanten<br />

zu stärken. Die im Rahmen dieser Studie Befragten wiesen immer wieder auf das<br />

noch tief verwurzelte Misstrauen seitens der Bevölkerung dem Staat gegenüber hin.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die gute Zusammenarbeit zwischen Helvetas und USAID<br />

erwähnenswert, die als indikativ für den Erfolg des Projektes und seiner Effektivität bewertet<br />

werden darf. Inzwischen stellt USAID die Hälfte des Dreijahresbudgets von 3 Millionen CHF,<br />

die andere Hälfte wurde von <strong>DEZA</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

4.3.7.4 Erfahrungen und Schlussfolgerungen<br />

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass nicht alle das LARC Projekt als innovativ und problemlösend<br />

ansehen; auch sind nicht alle Befragten davon überzeugt, dass sich LARC wesentlich<br />

vom Vorgehen anderer Geber unterscheidet. Warum das so ist, geht leider aus den<br />

Fragebögen nicht hervor. Einstimmig wird allerdings anerkannt, dass <strong>DEZA</strong> mit diesem Projekt<br />

prinzipiell einen positiven Beitrag zum Transitionsprozess geleistet hat.<br />

Scharfe Kritik wurde von verschiedenen Seiten an dem offensichtlichen Druck von aussen in<br />

Fragen Privatisierung, insbesondere der Privatisierung von Land, geäussert. Diese Kritik gilt<br />

vor allem der Weltbank, die beschuldigt wird, ohne Rücksicht auf lokale Rahmenbedingungen,<br />

insbesondere historisch-kulturelle Eigenheiten, die Privatisierung in Kirgisistan im Interesse<br />

einer raschen Überführung in ein marktwirtschaftliches System voranzutreiben. In diesem<br />

Zusammenhang wiesen Befragte wiederholt darauf hin, dass Landprivatisierung, ein<br />

von Natur aus bereits konfliktreiches Thema, partizipativ und schrittweise erfolgen muss,<br />

dass Druck von aussen unter allen Umständen vermieden werden sollte, und dass ein dramatischer<br />

Transitionsprozess, wie im vorliegendem Fall, Zeit braucht und evolutionär wachsen<br />

muss. Die vornehmlich von den Bretton Woods Institutionen gewünschten Ergebnisse<br />

können nicht über Nacht erreicht werden.<br />

Kritik wurde ebenfalls am Druck von aussen im Rahmen der raschen Überführung Kirgisistans<br />

in einen Rechtsstaat nach westlichem Muster und nach westlichen Rechtsnormen<br />

geäussert. Dies sei geschehen ohne ausreichende Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten.<br />

Diese Kritik gilt insbesondere der USAID, die massgeblich an der neuen Verfassung Kirgi-<br />

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