12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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Ø Aus heutiger Sicht sprechen die Projekte und Programme von seco und <strong>DEZA</strong> relevante<br />
Bereiche der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Transition an. Bei den Projekten<br />
der <strong>DEZA</strong> war die institutionelle Stärkung stets ein zentrales Ziel, beim seco wurde dieser<br />
Beitrag zunehmend wichtig.<br />
Instrumente / Ansätze<br />
Ø Die anfänglich im 1. Rahmenkredit sehr unterschiedliche Gewichtung zwischen Finanzieller<br />
und Technischer Zusammenarbeit hat sich seither markant verändert: Die Technische<br />
Zusammenarbeit ist heute, gemessen an den finanziellen Mitteln, gleichbedeutend wie<br />
die Finanzielle Zusammenarbeit.<br />
Ø In mittel- und zentraleuropäischen Ländern war der Bedarf an Finanzhilfe gross. Rückblickend<br />
spielten innerhalb des seco-Instrumentariums die Handels- und die Investitionsförderung<br />
eine zu geringe Rolle gegenüber den Finanzierungszuschüssen. Die letzteren<br />
basierten anfänglich auf eher punktuellen Ansätzen, vermochten aber klare Zeichen der<br />
Solidarität zu setzen und trugen erfolgreich zur Lösung lokaler Probleme bei. Erst mit der<br />
gewonnenen Erfahrung wurde der Ansatz integraler abgestützt und stärker auf die Sektorpolitiken<br />
und den politischen Dialog ausgerichtet.<br />
Ø Vorab in der frühen und mittleren Transitionsphase waren die Projekte mit Finanzierungszuschüssen<br />
zu einseitig technisch orientiert. Mit Blick auf die übergeordneten Ziele<br />
der Transition sind aber integralere Ansätze notwendig (Ausrichtung auf Sektorpolitik,<br />
Stärkung des Managements und der Institutionen, Berücksichtigung der Auswirkungen<br />
auf die Zielbevölkerung, etc.).<br />
Ø Vorab in der späteren Phase der Transition sind die Ansätze des seco in der Regel sehr<br />
innovativ (Biozertifikate, Finanz-Leasing, etc), und helfen, die Zusammenarbeit in einer<br />
Nische klar zu positionieren.<br />
Ø Der Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung einer armen Region ist für sich noch keine<br />
Garantie, dass damit tatsächlich ein Beitrag zur Armutsbekämpfung erfolgt. Die Überprüfung<br />
der Projektwirkungen auf spezifische Bevölkerungsgruppen wurde in den seco-<br />
Projekten in Zentralasien zumindest nicht systematisch durchgeführt.<br />
Ø In einigen Ländern gelang es der <strong>DEZA</strong>, mit der Humanitären Hilfe erste Erfahrungen zu<br />
sammeln. Der Übergang zur langfristigen Zusammenarbeit benötigte andere fachliche<br />
Qualifikationen und Ablaufstrukturen. Dieser Übergang verlief jedoch erfolgreich. Die Palette<br />
von Regional- und Spezialprogrammen erlaubte es, Stärken von erfahrenen<br />
Schweizer Partnern rasch auf regionaler Ebene einzusetzen.<br />
Effektivität und Nachhaltigkeit<br />
Ø Aufgrund der Auswertung von 48 externen <strong>Evaluation</strong>en (seco und <strong>DEZA</strong> je 24) sowie 28<br />
internen Schlussnotizen (nur seco) war die überwiegende Mehrzahl der Projekte von seco<br />
und <strong>DEZA</strong> erfolgreich bezüglich ihrer Zielerreichungen. Nur gerade eines von zwanzig<br />
Projekten wurde als nicht erfolgreich beurteilt.<br />
Ø Die Unterstützung durch seco und <strong>DEZA</strong> wird überwiegend als vergleichsweise unbürokratisch,<br />
flexibel und bedürfnisorientiert empfunden. Die Projekte stehen aber unter einem<br />
gewissen Zeit- und Erfolgsdruck, weswegen in der frühen Phase mangelhafte Anreize<br />
zur Berücksichtigung der Partnerbedürfnisse bestanden, was zu einer Gefährdung<br />
der Projektnachhaltigkeit führte. Die lokalen Partner wurden damals nur zögerlich in Entscheidungsprozesse<br />
eingebunden.<br />
Ø Seit Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> wird dem Aspekt der Nachhaltigkeit durch seco und <strong>DEZA</strong> deutlich<br />
mehr Beachtung beigemessen. Dennoch bleibt vor allem die finanzielle Nachhaltigkeit<br />
in vielen Projekten eine Herausforderung, da die Mobilisierung lokaler Ressourcen<br />
noch ungenügend ist.<br />
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