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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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wirksamer zu trennen und erstere zu stärken sowie die finanzielle und institutionelle Nachhaltigkeit<br />

zu verbessern. Die zweite Phase (1998–2000) hat insbesondere die Zusammenarbeit<br />

mit verschiedenen Partnern auf der regionalen Ebene intensiviert (Multi-Stakeholder Approach),<br />

regionale Foren, Informations- und Besucherzentren etabliert und Aktivitäten zugunsten<br />

der Schutzgebiete durchgeführt.<br />

Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess haben dazu geführt, dass die Managementpläne<br />

für die Schutzgebiete grösstenteils erst in der dritten Phase (2001–2004) bewilligt wurden. Im<br />

Verlauf der drei Phasen sind einige Teilprojekte abgeschlossen worden und eine Region neu<br />

dazugekommen (Pirin-Nationalpark). In der laufenden Phase wird weiter eine noch stärkere<br />

lokale Verankerung der regionalen Projekte angestrebt, eine Konzentration auf die vier erfolgversprechendsten<br />

Projekte eingeleitet (mit Phasing-out Strategien für die anderen zwei)<br />

und die schon vorher eingeleitete Verschiebung der Befugnisse von den schweizerischen zu<br />

den bulgarischen Partnern weitergeführt.<br />

In diesem letzten Punkt ist BSBCP ein getreues Ebenbild der Entwicklung der bulgarischschweizerischen<br />

Zusammenarbeit in der vergangenen Dekade. Auf der fachlichen Ebene<br />

haben sich bulgarische und schweizerische Fachleute gefunden, die sich als Personen mit<br />

ähnlichem Wissen und Motiven (Naturschutz, Vogelschutz) als Partner schätzten und respektierten.<br />

Auf der Projektmanagement-Ebene hingegen wurden vorab in der ersten Phase<br />

die Entscheidungen von den schweizerischen Partnern gefällt und vom Programmbüro in<br />

Sofia sowie den regionalen Partnern umgesetzt. Mit der Gründung der BSBCP-Stiftung bulgarischen<br />

Rechts ist am Ende der ersten Phase ein Prozess zur Verschiebung der Entscheidungsbefugnisse<br />

eingeleitet worden, der in der zweiten Phase mit der Stärkung des Programmbüros<br />

weitergeführt worden ist. In der laufenden dritten Phase werden von BSBCP<br />

auch Drittmittel akquiriert und es wird die Zusammenarbeit mit anderen Gebern verstärkt.<br />

Vor allem aber hat die Stiftung BSBCP seit Januar <strong>2003</strong> Pro Natura als Regieträger abgelöst.<br />

Berater aus dem Umkreis von Pro Natura und dem Schweizerischen Vogelschutz SVS<br />

nehmen neu unterstützende Funktionen war. Zudem wird der bisher aus zwei schweizerischen<br />

Mitgliedern bestehende Stiftungsrat ergänzt mit bulgarischen Mitgliedern, welche die<br />

Mehrheit bilden werden. Damit wird eine wichtige Voraussetzunge geschaffen für eine über<br />

die Phase der schweizerischen Unterstützung herausreichende Dauerhaftigkeit von BSBCP.<br />

Relevanz und Zielorientierung<br />

Das BSBCP ist in Bezug auf die Ziele sowohl der schweizerischen Zusammenarbeit (Unterziel<br />

Schutz der Umwelt) wie auch der bulgarischen Situation und Prioritäten sehr relevant.<br />

Der Artenreichtum der bulgarischen Fauna und Flora nimmt europaweit eine Spitzenstellung<br />

ein. Auch ist Bulgarien Etappe einer der global wichtigsten Vogelwanderrouten. Bulgarien hat<br />

etliche internationale Konventionen unterzeichnet – wie die Konvention zur Biodiversität<br />

(1992 in Rio initiiert) oder die Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten – und im<br />

Jahr 1994 eine nationale Strategie zum Schutz der Biodiversität verabschiedet. BSBCP hat<br />

diese Strategie als Grundlage bei der Auswahl der regionalen Projekte verwendet und trägt<br />

mit seinem Programm wesentlich dazu bei, dass Bulgarien die unterzeichneten internationalen<br />

Konventionen erfüllen kann. In den Worten der stellvertretenden Umweltministerin war<br />

BSBCP „the right thing at the right time“. Auch habe die Arbeit von BSBCP zur Formulierung<br />

der bulgarischen Politik für Naturschutzgebiete beigetragen. Ausdruck dieser engen Kooperationsbeziehung<br />

ist auch, dass die <strong>DEZA</strong> angefragt worden ist, die Erstellung des Managementplans<br />

für den Nationalpark Pirin zu unterstützen. Obwohl gemäss Kapitel 22 „Umwelt“<br />

des Acquis Communautaire der EU verschiedene gesetzgeberische Massnahmen (und deren<br />

Umsetzung) noch zu vollziehen sind, bestehen kaum EU-Programme für die Förderung<br />

des Naturschutzes. Auch deshalb ist der Beitrag des BSBCP relevant und trägt dazu bei,<br />

dass das Kooperationsbüro in Sofia BSBCP als eines von vier <strong>DEZA</strong>-Projekten bezeichnet,<br />

die einen substantiellen Beitrag für die Annäherung von Bulgarien an die EU liefern (ohne<br />

dass dies je als explizites Programmziel formuliert oder als intendiertes Hauptprodukt bezeichnet<br />

worden wäre). Auch die in der Transitionsanalyse entwickelte These, dass die Zusammenarbeit<br />

humane und soziale Potenziale, die Umwelt und Institutionen stärken soll, löst<br />

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