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12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA

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logische Nischenansatz: (a) nachhaltige Ressourcennutzung im Grünen Sektor und (b) Wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Bergregion und Verbesserung der Lebensbedingungen.<br />

In der Aufbauphase (2000 – 2002) konzentrierte sich CAMP auf Pilotprojekte zur nachhaltigen<br />

Nutzung erneuerbarer Ressourcen mit Schwerpunkt Ausbildung, innovative und transdisziplinäre<br />

Forschungsansätze, Partizipation und Kohärenz sowie Networking und Kommunikation.<br />

In der zweiten Phase (<strong>2003</strong>-2006) versucht das Projekt einen Beitrag zur multifunktionalen<br />

Ressourcennutzung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bergbevölkerung<br />

Kirgisistans und Tajikistans zu leisten. Dieses Ziel soll durch innovative Produktentwicklung<br />

und –vermarktung, eine verbesserte Gemeindeentwicklung mittels konkreter Kleinprojekte<br />

und sozialer Mobilisierung, sowie mit Hilfe eines politischen Dialogs zwischen Bergbevölkerung<br />

und Regierung auf allen Ebenen erreicht werden. Die konkreten Ziele der geplanten<br />

Konsolidierungsphase (2007-2010) sollen im Anschluss an die Implementierungsphase<br />

spezifiziert werden.<br />

Alle Befragten geben CAMP die höchste Punktzahl bezüglich Relevanz und Zielorientierung<br />

und billigen auch einstimmig dem Projekt einen signifikanten Beitrag zum Transitionsprozess<br />

zu. Diese Beurteilung ist darauf zurückzuführen, dass CAMP durch seinen innovativen Ansatz<br />

mit einer Mischung von Capacity Development und der Wahl interessanter Kleinprojekte<br />

in den unterschiedlichsten Bereichen auf Gemeindeebene ein wirtschaftliches Denken und<br />

eine wirtschaftliche Entwicklung mit grossem Erfolg erzielt hat. Die Evaluatoren des CAMP<br />

Projektes und alle anderen Befragten zeigten Erstaunen über die Vielzahl der an die örtlichen<br />

Gegebenheiten sehr gut angepassten Kleinprojekte, die innerhalb kürzester Zeit (1<br />

Jahr) bereits voll funktionsfähig sind und von den Zielgruppen voll mitgetragen werden (hoher<br />

Grad an ‚ownership’). Die Relevanz des Projektes zeigt sich auch darin, dass der<br />

Schwerpunkt auf einkommensschaffenden Massnahmen für den Gemeindehaushalt in wirtschaftlich<br />

marginalisierten Gebieten liegt. Damit trägt das Projekt auch direkt zur Armutsbekämpfung<br />

bei.<br />

Das Projekt ist in der Wahl der Zielgruppen und Thematik ausgesprochen gut an überaus<br />

wichtige nationale Prioritäten innerhalb des Transitionsprozesses angepasst. Die Hauptzielgruppen<br />

sind sozial und wirtschaftlich marginalisierte Gemeinden in entlegenen Berggebieten,<br />

die ohne das CAMP Projekt nur eine geringe Chance hätten, sinnvoll in den Strukturwandel<br />

eingebunden zu werden.<br />

Dem Projekt wird einhellig ein ganzheitlicher Planungsansatz bescheingt, der die Berglandschaft<br />

als ökologische Einheit und die Bergbevölkerung als integralen Bestandteil dieser<br />

Landschaft betrachtet. Das Projekt hat klar erkannt, dass die wirtschaftlichen Perspektiven in<br />

abgeschiedenen Bergregionen begrenzt sind und sich an das örtliche Potential anpassen<br />

müssen. Das Potential liegt dabei vornehmlich in der nachhaltigen Nutzung erneuerbarer<br />

Ressourcen und dem vorsichtigen Umgang mit der Natur, welche die Lebensgrundlage für<br />

die Bergbevölkerung schafft. Dabei spielen die traditionelle extensive Viehwirtschaft und<br />

Weidebewirtschaftung, Fleischproduktion, nachhaltige Waldwirtschaft, bewässerter Ackerbau,<br />

ökologischer Anbau und Zertifizierung von Produkten, die Veredelung von Produkten<br />

wie Milch zu Käse, Wolle zu Garn, Teppichen und Filz, sowie naturbezogener Tourismus,<br />

nachhaltige Trinkwasserversorgung und Stromerzeugung durch Kleinstturbinen eine bedeutende<br />

Rolle. Darüber hinaus ist CAMP in vielen anderen, für das Gemeindeleben fundamental<br />

wichtigen Sektoren tätig. Dazu gehören das Gesundheitswesen (Präventivmedizin mit<br />

Schwerpunkten Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung) und Energiesparmassnahmen<br />

(bessere Hausisolierung, energiesparende Öfen etc.).<br />

Das Projekt kümmert sich auch um die Vermarktung der Produkte, die mit Hilfe des Projektes<br />

direkt durch den Erzeuger erfolgt. Das Projekt hat durch die Einrichtung von Dom Gor<br />

eine wichtige Stätte der Begegnung zwischen der Berg- und Stadtbevölkerung geschaffen.<br />

Dom Gor erlaubt den Kleinproduzenten die Vermarktung ihrer Produkte, informiert Besucher<br />

über das Leben in den Bergen, ermöglicht Schulungen und Beratung und dient als wichtige<br />

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