12 Jahre Ostzusammenarbeit - Evaluation 2003/4 - Band 2 - DEZA
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densten technischen und sozialen Bereichen ermöglicht. Auch das Programm zur Förderung<br />
der Justiz- und Polizeireform und das Jugendprogramm wurden verschiedentlich als erfolgreiche<br />
Beispiele erwähnt. In all diesen Regionalen Programmen wurden – trotz starken<br />
Schweizer Partnern – zunehmend lokale Ressourcen und Institutionen eingebunden. Es<br />
konnten gewisse Synergien zwischen den Projekten in den Landesprogrammen und den regionalen<br />
Aktivitäten realisiert werden (z.B. im Kulturbereich).<br />
Ab 1999 übernahm die <strong>DEZA</strong> bundesintern die Federführung beim Wiederaufbau in Bosnien<br />
& Herzegowina und in Kosovo. In diesem Rahmen führte die <strong>DEZA</strong> auch vom BFF finanzierte<br />
Projekte aus, welche in der Portfolio-Analyse nicht berücksichtigt wurden. Im <strong>Jahre</strong> 2000<br />
begann der Wiederaufbau in der Region Kosovo. Das Gefäss der Spezialprogramme erlaubte<br />
den Einstieg in Serbien & Montenegro im <strong>Jahre</strong> 2000. Regionalprogramme fördern auch<br />
den Austausch über Grenzen hinweg und fördern so ein besseres Verständnis. Diese Potenzial<br />
wird teilweise allerdings noch zuwenig genutzt.<br />
f) Profil der <strong>Ostzusammenarbeit</strong> der <strong>DEZA</strong><br />
Aus Sicht der <strong>DEZA</strong> und beteiligter Partner weist der schweizerische Beitrag folgendes Stärkeprofil<br />
aus: Die Schweiz wird als kleines, neutrales Land, welches nicht Mitglied der EU ist,<br />
als Partner geschätzt, da keine „versteckte Agenda“ oder politische Ansprüche vorhanden<br />
sind und der Spielraum zur politischen Einflussnahme stark begrenzt ist. Dies hat erlaubt,<br />
dass Projekte in politisch sensiblen Bereichen der Partnerländer der <strong>DEZA</strong> anvertraut worden<br />
sind (z.B. Reform im serbischen Aussenministerium, Nationalbibliotheken, etc.)<br />
Die konkrete und pragmatische Arbeitsweise der <strong>DEZA</strong> vor Ort hebt diese in der Meinung<br />
der Schweizer Partner wohltuend von anderen grossen bi- und multilateralen Partnern ab.<br />
Die <strong>DEZA</strong>-Projekte sind besser an den lokalen Bedürfnissen orientiert und zeichnen sich<br />
durch weniger bürokratische Entscheidungsabläufe aus. Verpflichtungen und Abmachungen<br />
wird nachgekommen, was bei den Partnern eine hohe Glaubwürdigkeit zur Folge hat.<br />
Die Schweiz kann nicht direkt Reformen (z.B. Landwirtschaftssektor) initiieren oder umsetzen,<br />
da dies vom politischen Willen der Partner und Länder abhängt. Die Stärke der Schweiz<br />
war es, in vielen Ländern, den Dialog zwischen reformwilligen und –unwilligen Kräften zu<br />
fördern und mittels Programmen und Projekten die laufenden Reformprozesse katalytisch zu<br />
unterstützen (z.B. Unterstützung bei der Erarbeitung von Katastern zur Privatisierung der<br />
Landwirtschaft).<br />
Die folgende Abbildung zeigt die Bewertung des <strong>DEZA</strong>-Profils im Transitionsprozess. Die<br />
Projekte weisen generell kohärente Strategien [6] auf und sind fokussiert [7] sowohl aus der<br />
<strong>DEZA</strong> wie auch der Aussensichtweise. Die Partner und Konsulenten bewerten das Einbringen<br />
von spezifisch schweizerischen Kompetenzen [8] und Innovationen [9] durch die Projekte<br />
höher als die <strong>DEZA</strong>. Das übergeordnete Profil der <strong>DEZA</strong> erhält von beiden Seiten gute<br />
Noten.<br />
70