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Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen

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3 Vorgeschichte<br />

(Kurt Wiemann)<br />

<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />

<strong>Heyen</strong> liegt zwischen Ith und Weserbergland am Rande <strong>der</strong> Ithbörde. Im Süden des Dorfes führt<br />

eine Straße über die Weserbergkette, die hier Heyer Holz heißt, zur Münchhausenstadt<br />

Bodenwer<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Weser. Während das Oberdorf hügelig ist, da es von Ausläufern des Heyer<br />

Waldes umgeben wird, liegt das Unterdorf und die Feldmark zum größten Teil in <strong>der</strong> Ebene. Die<br />

Feldmark reicht weit in die Ithbörde hinein bis an die Fel<strong>der</strong> des Dorfes Bremke am Fuße des Ith.<br />

Dorthin führt auch die aus dem Oberdorf kommende Bodenwer<strong>der</strong>sche Straße, die im Unterdorf<br />

Ithstraße (Esper<strong>der</strong> Straße) heißt. An ihr liegen die meisten Häuser, so dass das Dorf in <strong>der</strong> Ebene<br />

ein Straßendorf darstellt. Das Oberdorf dagegen ist ein Haufendorf. Hier hat die Siedlung, die sich<br />

1004 als Hegen (Heim des Hego) erwähnt wird, begonnen. Vielleicht ist das <strong>der</strong> Grund dafür, dass<br />

man im Oberdorf Keller bauen konnte. Im Unterdorf, wo es die neueren Höfe und Häuser gibt,<br />

finden sich keine unterirdischen Keller, denn <strong>der</strong> Grundwasserspiegel liegt zu hoch. Die Grenze<br />

zwischen Oberdorf und Unterdorf bildet die Landesstraße L424, die die Bodenwer<strong>der</strong>sche Straße<br />

im rechten Winkel schneidet. Die benachbarten größeren Orte an dieser Straße sind im Osten<br />

Halle und die Raabestadt Eschershausen am Ith, im Westen Börry und die Rattenfängerstadt<br />

Hameln an <strong>der</strong> Weser. Die Kreuzung im Dorf heißt heute Thie, denn früher ist dort einmal <strong>der</strong><br />

Thingplatz gewesen. Halle und <strong>Heyen</strong> haben an <strong>der</strong> karolingischen Heerstraße gelegen. Immer,<br />

wenn Kriegszüge unsere Heimat durchzogen, war <strong>Heyen</strong> betroffen.<br />

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf durch eine einquartierte kaiserliche Truppe und durch die<br />

Schweden, die anschließend in die Gegend kamen, völlig ausgeplün<strong>der</strong>t und zerstört. Die<br />

Einwohner waren vor den verrohten Sitten <strong>der</strong> Tillyschen Soldaten und vor dem Schwedentrunk zu<br />

Verwandten und Bekannten in an<strong>der</strong>e Dörfer geflohen. Erst allmählich trauten sie sich wie<strong>der</strong> an<br />

die Heerstraße heran und begannen aufzubauen.<br />

In späteren Zeiten befanden sich an <strong>der</strong> Feldmarksgrenze auf <strong>der</strong> Landesstraße im Westen und<br />

<strong>der</strong> Ithstraße (Esper<strong>der</strong> Straße) im Norden Schlagbäume und Zollhäuschen, denn <strong>Heyen</strong> war <strong>der</strong><br />

letzte Ort im Braunschweigischen. Bei <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung über die Län<strong>der</strong>eien 1856 lagen 17<br />

Morgen 87 Quadratruten im Preußischen. 1943 wurde <strong>der</strong> Heimatkreis Holzminden gegen den<br />

Kreis Goslar unter dem Verwaltungsbezirk Braunschweig und Regierungsbezirk Hildesheim<br />

ausgetauscht. <strong>Heyen</strong>, Kreis Holzminden, gehörte zum Regierungsbezirk Hildesheim und heute<br />

zum Regierungsbezirk Hannover.<br />

<strong>Heyen</strong> war in erster Linie ein Bauerndorf. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t stand das Dorf unter <strong>der</strong><br />

Gerichtsbarkeit des Amtes Wickensen, Bauern mussten Korn- und Fleischzehnt an 10<br />

verschiedene Gutsherren (Wickensen, Kloster Kemnade, H. v. Münchhausen zu Bodenwer<strong>der</strong>, H.<br />

Graf von <strong>der</strong> Schulenburg u.a.) zahlen. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t hatte das Grenzdorf des Herzogtums<br />

Braunschweig an <strong>der</strong> damals verhältnismäßig viel befahrenen Heerstraße Einbeck - Hameln eine<br />

Zollstation. Bis zur Auseinan<strong>der</strong>setzung 1856 stieg die Fläche auf 3300 Morgen.<br />

3.1 Besiedlung in <strong>Heyen</strong><br />

(Friedel Peter)<br />

Um 200 – 400 nach Christi entstanden erste Streusiedlungen mit sogenannten „Blockfluren“, die<br />

man gemeinsam bestellte. Die Siedler schlossen sich zusammen und wählten oft einen erhöhten<br />

Platz, damit bei viel Regen das Wasser abfließen konnte.<br />

In <strong>Heyen</strong> war es das Viereck Gönne, Twetje, Hauptstraße und Kampstraße. Auch musste ein Bach<br />

o<strong>der</strong> eine Quelle für Trinkwasser in <strong>der</strong> Nähe sein. Dafür sorgte <strong>der</strong> kleine Bach, <strong>der</strong> durch den<br />

Pfarrgarten fließt. Nutzbare Äcker, Wiesen und Wald, die den Einwohnern Nahrung lieferten,<br />

waren auch vorhanden. Zum Schutz umgaben sie diesen Platz mit einem Wall, Graben o<strong>der</strong> einer<br />

Hecke. Auf diesem Thingplatz (Versammlungsplatz) wurde einige hun<strong>der</strong>t Jahre später bei <strong>der</strong><br />

Christianisierung eine Holzkirche errichtet. Jahre später wurde die Holzkirche durch eine<br />

Steinkirche ersetzt. In <strong>Heyen</strong> aus schlecht geschichtetem ganz verputztem roten Sandstein.<br />

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