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Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen

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Funde an <strong>der</strong> Lauenburg<br />

(Quelle: Dr. Christian Leiber, Holzminden)<br />

<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />

Plan <strong>der</strong> Lauenburg - Institut für Kartographie <strong>der</strong> Univ. Hannover 1988<br />

Im vorgenannten Beitrag des Holzmindischen Wochenblattes von 1786 beschreibt Konrad Guthe,<br />

Pastor in Dielmissen, erstmals die Reste <strong>der</strong> Lauenburg und regt die Ausgrabung <strong>der</strong>selben zur<br />

Klärung noch offener Fragen an. Etwas mehr als 100 Jahre später, im Jahre 1893, wird die<br />

Burgstelle unter Leitung des Kreisbauinspektors Julius Osten untersucht. Dabei kommt es zur wohl<br />

weitgehenden Freilegung des bereits genannten Mauerzugs, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Ostseite partiell noch eine<br />

Höhe bis zu 2 m besessen haben soll. Auf dem südlichen Teil des Burgplateaus finden sich noch<br />

Spuren von längs- und quergezogenen Grabungsschnitten, die wahrscheinlich auch dieser<br />

Grabung zuzuordnen sind. Die Beobachtung von verkohlten Balken und einer mächtigen<br />

Bauschuttschicht sowie die geborgenen Fundobjekte wie "Pfeilspitzen" und "Schleu<strong>der</strong>steine"<br />

wurden von den Ausgräbern als Beleg dafür herangezogen, dass die Burg bewohnt war. Neuere<br />

Oberflächenbegehungen des Burgplatzes in den letzten beiden Jahrzehnten haben nur zur<br />

geringfügigen Vermehrung des Fundmaterialbestandes geführt. Im Südteil <strong>der</strong> Burgfläche<br />

stellenweise konzentriert auftreten<strong>der</strong> verziegelter Hüttenlehm gab neben den Feststellungen von<br />

1893 Anlass zu <strong>der</strong> Vermutung, dass die Lauenburg einem Angriff zum Opfer gefallen sein könnte.<br />

Es besteht aber auch die Möglichkeit <strong>der</strong> absichtlichen Zerstörung nach ihrer Aufgabe. Endgültige<br />

Klarheit kann nur eine erneute wissenschaftliche Grabung bringen.<br />

Da schriftliche Überlieferungen, die Auskunft über die Erbauer, die Nutzer und das Alter <strong>der</strong><br />

Lauenburg geben, fehlen, sind wir bei <strong>der</strong> zeitlichen Einordnung auf die wenigen vorliegenden<br />

Bodenfunde angewiesen. An Hand <strong>der</strong> vorhandenen Keramik lässt sich <strong>der</strong> Zeitraum grob auf das<br />

12./13. Jahrhun<strong>der</strong>t eingrenzen. Als potentielle Bauherren in Betracht kommen die Edelherren von<br />

<strong>der</strong> Homburg, die ungefähr seit 1183 danach strebten, ihr Territorium bis an die Weser<br />

auszudehnen. Dieses gelang ihnen spätestens 1245 mit <strong>der</strong> Besitzübernahme von Bodenwer<strong>der</strong>.<br />

Die chronologische Einordnung <strong>der</strong> Keramik bietet gleichzeitig einen Datierungsanhalt für den auf<br />

<strong>der</strong> Lauenburg gefundenen Messerscheidenbeschlag. Diese Altersbestimmung bewegt sich in<br />

dem zeitlichen Rahmen, <strong>der</strong> auch für an<strong>der</strong>e dreieckige Scheidenbeschläge aus dem oben<br />

genannten Verbreitungsgebiet angegeben wird. Die Burganlage als Fundort stützt die<br />

Beobachtung, dass auf Grund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Fundorte Messerscheiden mit <strong>der</strong>artigen<br />

Ortbän<strong>der</strong>n als eine Art Statussymbol wohl nur im Besitz einer privilegierten Gesellschaftsschicht<br />

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