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Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen

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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />

Der Bischof von Minden schenkte dem Kloster ferner 1310 den Zehnten, allerdings nur bis 1340.<br />

Danach fiel eine Hälfte des Lehens an die Familie v. Hake. So wurde Ernst Hake mit diesem<br />

halben Zehnten 1461 vom Bischof von Minden belehnt. Am 1. April 1475 belehnte Bischof Heinrich<br />

von Minden “Hermann Haken", als den Ältesten, u. a. wie<strong>der</strong>um mit "dem halben Zehnten zu<br />

Heygen".<br />

Im Schlossarchiv Hämelschenburg befindet sich die Urkunde Nr. 23, in <strong>der</strong> Bischof Wulbrand von<br />

Minden den halben Zehnten zu <strong>Heyen</strong> im Jahr 1428 erstmalig an Di<strong>der</strong>ike (IV.) Clencken verleiht.<br />

Seit jener Zeit blieben viele Einwohner von <strong>Heyen</strong> dem Haus Klencke bei wechselnden<br />

Lehnsverhältnissen und Verpfändungen über 4 Jahrhun<strong>der</strong>te lehnspflichtig. Der Abdruck <strong>der</strong> in<br />

Mittelnie<strong>der</strong>deutsch abgefassten kunstvollen Urkunde mit ihrer Übersetzung ist im nachfolgenden<br />

Abschnitt dieser <strong>Chronik</strong> nachzulesen.<br />

Das wirtschaftliche Auf und Ab jener Zeit spiegelt sich auch in <strong>der</strong> Familienchronik <strong>der</strong> Familie von<br />

Hake wi<strong>der</strong>. So ist mit dem Datum 23. April 1482 <strong>der</strong> folgende Eintrag zu lesen: "Hermann und<br />

Bruno v. Beverungen, Gebrü<strong>der</strong>, bekennen, dass die Voreltern ihres lieben Oheims Dietrich Hake<br />

vor Zeiten einen halben Zehnten zu Heygen in <strong>der</strong> Herrschaft Homburg versetzt haben, welchen<br />

ihr seliger Vater erwarb und wie<strong>der</strong>versetzte. Jetzt habe Dietrich Hake diesen halben Zehnten<br />

wie<strong>der</strong> eingelöst und ihnen ihre rückständige For<strong>der</strong>ung daran, nämlich 150 Gulden, erstattet,<br />

worüber sie hiermit quittieren".<br />

Von diesem Lehen, das 552 Morgen Land mit <strong>der</strong> entsprechenden Zahl von Hofstellen umfasste,<br />

zog die Familie Hake noch 1759 den Zehnten ein. Die an<strong>der</strong>e Hälfte erhielt 1440 und 1441 das<br />

Stift Hameln. Es war wohl <strong>der</strong> Teil, den die vom Bischof von Minden belehnten Klencke 1462 dem<br />

Stift verpfändeten.<br />

1547 verpfändete die Herrschaft Klencke ihren Zehnt über einige Jahre weiter an das Kloster<br />

Loccum. Das Kloster hatte zwischen 1580 und 1759 die Zehnteinahmen von 529 Morgen<br />

Landfläche. Im Jahr 1759 zog das Amt Wickensen zusammen mit <strong>der</strong> Pfarre Hehlen (nach<br />

Steinacker die Pfarre Halle) den doppelten Zehnten von weiteren 111 Morgen ein, die die<br />

"vormalige Wankensche Feldmark" umfassten, d. h. die nordöstlich von <strong>Heyen</strong> gelegene Flur <strong>der</strong><br />

Wüstung Wockensen.<br />

Um 1545 hat in <strong>Heyen</strong> ein dem Hägerjunker v. Zerßen gehörendes Hägergut existiert, das später<br />

unter die Verwaltung des Amtes Wickensen gefallen ist. Das Kloster Kemnade hatte auch nach<br />

dem Einzug des Zehnten durch die Diözese Minden vor Ort Besitzungen. So erhielt es 1580 und<br />

noch 1759 den Zehnt von 235 Morgen.<br />

Der Bischof von Minden vergab daneben in <strong>Heyen</strong> Lehen an seine adeligen Gefolgsleute. So<br />

erhielt bereits 1304 Herr v. Ohsen den Zehnt von 4 Hufen, um 1320 Herr von Wolde den Zehnt von<br />

7 Hufen.<br />

Der "hofesche Mann" (Hofmann) Dy<strong>der</strong>ik Hake wurde vom Abt Dietrich von Corvey 1359 mit<br />

Ackerflächen von drei Hufen und dazugehörigen Hofstellen belehnt. Die Herrschaft Homburg<br />

belehnte bis 1410 die Herren v. Elze und v. Halle jeweils mit zwei Hufen, die diese danach dem<br />

Kloster Kemnade übergaben. Als Calenbergsches Lehen erhielt <strong>der</strong> Herr v. Bevern 1491 acht<br />

Hufen Land. Die Pfarre besaß 1542 einen Meierhof mit vier Hufen . Ein Teil des Landes war früher<br />

Kemna<strong>der</strong> Kalandsgut. In Kemnade existierte wohl vom 13. bis in das 16te Jh. hinein die<br />

gildenmäßig organisierte in Frankreich, den Nie<strong>der</strong>landen und in Norddeutschland weit verbreitete<br />

religiöse Kalandsbru<strong>der</strong>schaft zur Unterstützung bedürftiger Genossen. Ihre Zusammenkünfte am<br />

Monatsersten (lat. Kalendae) arteten später an vielen Orten, möglicherweise auch in Kemnade, in<br />

üppige Gelage aus, deshalb erhielten die Kalandsbrü<strong>der</strong> auch den Beinamen "Festbrü<strong>der</strong>".<br />

Zum Kloster Kemnade gehörte noch 1548 Landbesitz von 235 Morgen. 1637 hatte Herr v.<br />

Münchhausen 3 Meierhöfe und 11 Kothöfe als Calenbergsches Lehen. Den Grafen von<br />

Spiegelberg gehörten im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t mehrere Ackerhöfe mit 2 o<strong>der</strong> 3 Hufen Ackerfläche und<br />

einige Kothöfe, die 1759 in den Besitz des Fürsten von Waldeck übergingen.<br />

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