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Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen

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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />

Entwicklung von Erträgen, Preisen, Verkaufserlösen und Kosten (Vierjahresdurchschnitte):<br />

Fruchtart Zeitraum Erträge Preise Verkaufs- Variable DeckungsArbeitserlöse Kosten beitrag zeit<br />

(dt/ha) (€/dt) (€/ha) (€/ha) DB (€/ha) (Akh je<br />

ha)<br />

Winterweizen 1958 - 62 32,5 21,3 691 203 488 25<br />

1978 - 82 53,5 26,8 1436 720 716 15<br />

1988 - 92 66,1 20,8 1372 701 671 13<br />

2002 80,0 12,3 984 859 470 7<br />

Winterraps 1958 - 62 22,3 33,8 755 209 976 30<br />

1978 - 82 27,5 54,5 1499 717 782 13<br />

1988 - 92 32,1 46,5 1493 715 779 13<br />

2002 38,0 23,0 1207 762 445 7<br />

Zuckerrüben 1958 - 62 356,9 3,8 1573 307 1266 180<br />

1978 - 82 517,1 4,8 2829 1082 1747 50<br />

1988 - 92 526,0 5,7 3281 943 2338 40<br />

2002 550,0 5,8 3206 844 2362 15<br />

Die Erträge konnten bei Getreide mehr als verdoppelt werden. Durchschnittserträge von 8 t<br />

Weizen und 10 t Zucker je ha sind eine beeindruckende Leistung. Wegen <strong>der</strong> ständig sinkenden<br />

Erzeugerpreise und kräftig steigenden Betriebsmittelkosten stehen seit etwa 40 Jahren alle<br />

landwirtschaftlichen Betriebe vor <strong>der</strong> Frage „Wachsen o<strong>der</strong> Weichen?“.<br />

Für eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> Betriebe (seit dem Bericht von Kurt Wiemann) entschieden sich bis<br />

zum Jahr 2004 nur 5 landwirtschaftliche Betriebe. Demnach sind von damals über 70 Betrieben in<br />

gut 50 Jahren mehr als 65 ausgeschieden. In dieser <strong>Chronik</strong> wird die Betriebsentwicklung <strong>der</strong><br />

verbliebenen Betriebe sehr eindrucksvoll beschrieben. Sie alle haben aus einer mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

begrenzten Ausgangssituation durch geschickte Spezialisierung eine anzuerkennende<br />

Aufbauleistung erbracht. Gleichwohl war es für sie alle ein risiko- und arbeitsreicher Weg.<br />

Einmal haben sich auch die <strong>Heyen</strong>er Bauern aktiv gegen den Verfall <strong>der</strong> Erzeugerpreise gewehrt.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre sollten die deutschen<br />

Getreidepreise im Zeitraum von 4 Jahren von etwa 45 DM/dt auf 40 DM/dt gesenkt werden. Der<br />

Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Landwirtschaft hatte damals ein sog.<br />

Professorengutachten zu den Auswirkungen <strong>der</strong> Preissenkung auf die Einkommen angefertigt. Der<br />

Bauernverband rief im Mai 1962 zu einer Kundgebung in Göttingen auf, die zu einer<br />

Demonstration gegen die Göttinger Agrarprofessoren ausartete. Erst 20 Jahre später brachen die<br />

Erzeugerpreise drastisch ein. Zukünftig werden die deutschen Landwirte zu Weltmarktpreisen<br />

produzieren müssen, wobei sie wegen <strong>der</strong> Wettbewerbsverzerrungen direkte<br />

Einkommensübertragungen erhalten, die allerdings <strong>der</strong>en Leistungen in den Landschaften für die<br />

Gesellschaft nicht voll ausgleichen. Während die Erzeugerpreise real weiter fallen und die<br />

Verkaufserlöse trotz höherer Erträge weitgehend stagnieren, die variablen Kosten für<br />

Betriebsmittel aber um etwa das Vierfache gestiegen sind, benötigt ein Betrieb immer mehr<br />

Fläche, um seine laufenden fixen Kosten und Lebenshaltungsansprüche zu decken.<br />

Von den bei Kurt Wiemann erwähnten 70 landwirtschaftlichen Betrieben des Dorfes <strong>Heyen</strong> im Jahr<br />

1951 sind 5 aktive Bewirtschafter übrig geblieben, wovon zwei ihr Haupteinkommen in<br />

mo<strong>der</strong>nisierter Schweine- bzw. Milchviehhaltung und die an<strong>der</strong>en drei Betriebe im Marktfruchtbau<br />

erwirtschaften. Da die in <strong>der</strong> Gemarkung <strong>Heyen</strong> verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche auf etwa<br />

630 ha begrenzt ist, haben die ortsansässigen Betriebe ihre Chancen genutzt, landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen sowie auch Milch- und Rübenlieferrechte in benachbarten Dörfern zuzupachten. Die<br />

bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche <strong>der</strong> Betriebe umfasst nämlich etwa 730 ha. Die<br />

Betriebsgröße liegt zwischen 63 und 250 ha je Betrieb.<br />

Die in <strong>der</strong> Nachkriegszeit aus <strong>der</strong> Landwirtschaft ausgeschiedenen Betriebe haben den Ausstieg<br />

durch Verpachtung ihrer Eigentumsflächen o<strong>der</strong> durch vorübergehende Bewirtschaftung im<br />

Nebenerwerb vollzogen. Dabei zwang die Einführung <strong>der</strong> Mechanisierung zur gemeinsamen<br />

Maschinennutzung in Kooperation. Die relativ großen Haupterwerbsbetriebe (Henneke, Rother,<br />

Heinrichs u.a.) bevorzugten Maschinengemeinschaften mit einem Austausch <strong>der</strong> Maschinen,<br />

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