Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen
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9 Allgemeines zur Landwirtschaft<br />
(Hermann Wiemann)<br />
<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />
In den früheren<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
konnten Natureinwirkungen<br />
wie<br />
Dürre, Hochwasser,<br />
Dauerregen<br />
in <strong>der</strong> Erntezeit,<br />
Hagel, Blitzschlag<br />
und Feuer bei <strong>der</strong><br />
Landbevölkerung<br />
Elend und<br />
Hungersnöte<br />
auslösen. Nach<br />
dem Siebenjährigen<br />
Krieg<br />
(1756-63) veran-<br />
Ernte mit dem Kornbin<strong>der</strong> 1930<br />
lasste Friedrich<br />
<strong>der</strong> Große (Alte Fritz) die Einführung <strong>der</strong> Kartoffel, die über Spanien aus Südamerika kam und zu<br />
einem Volksnahrungsmittel wurde.<br />
Fast ein Jahrhun<strong>der</strong>t später führte Liebig (1803-73) die künstliche Düngung ein. Die<br />
Dreifel<strong>der</strong>wirtschaft (2 Jahre Getreide, 1 Jahr Brache im Wechsel) konnte durch den Anbau von<br />
Hackfrüchten (Kartoffeln, Rüben, Leguminosen) und den Einsatz von Kunstdünger aufgegeben<br />
werden. In <strong>der</strong> Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts entstanden Hagel- und Feuerversicherungen. Nach<br />
einem großen Brand in Wolfenbüttel verfügte Herzog Julius die Brandversicherung. Alle Häuser<br />
<strong>Heyen</strong>s mussten bei <strong>der</strong> Braunschweigischen Brandkasse versichert sein. Sie sorgte dafür, dass<br />
sichere Feuerstätten und Schornsteine gebaut wurden.<br />
In <strong>Heyen</strong> war das Land nördlich<br />
<strong>der</strong> Straße nach Hameln feucht<br />
und nass. Das Schilf reichte im<br />
Bruch bis an das Dorf heran. Die<br />
Flächen unterhalb des Dorfes in<br />
Richtung Esperde "Die Anger"<br />
waren Wiesen und Weiden auf<br />
denen das Vieh gehütet wurde.<br />
Durch die Anlage breiter Gräben<br />
und Dränagen ist nach und nach<br />
dieses Grünland in wertvolles<br />
Ackerland verwandelt worden.<br />
Im Jahre 1914 wurden in <strong>Heyen</strong><br />
die Stromanlagen gebaut. Mit<br />
Einführung <strong>der</strong> Elektrizität setzte<br />
Kornernte auf dem Hof Sporle<strong>der</strong>, Esper<strong>der</strong> Str. 16<br />
die Mechanisierung <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
ein. Nun konnten Dreschmaschinen, Schrotmühlen, Häckselmaschinen u. a. von<br />
Elektromotoren angetrieben werden. Bis in die Nachkriegszeit hinein erfolgte das Ausmisten <strong>der</strong><br />
Ställe, das Aufladen des Stalldungs und das Auseinan<strong>der</strong>streuen auf dem Feld durch Handarbeit.<br />
Je<strong>der</strong> gefüllte Sack an <strong>der</strong> Dreschmaschine musste auf die Dezimalwaage gehoben und auf <strong>der</strong><br />
Schulter über eine Treppe auf den Wagen getragen werden. Auch <strong>der</strong> Kunstdünger wurde in<br />
Säcke gefüllt, aufgeladen und im Feld mit <strong>der</strong> Hand gestreut. Die ersten Kettenstreuer,<br />
Flügelmäher und Selbstbin<strong>der</strong> mussten von echten Pferdestärken gezogen werden, bevor die<br />
Trecker kamen.<br />
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