Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen
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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />
leitenden Kräfte. Die Männer, zum großen Teil in <strong>der</strong> Wehrmacht draußen, mussten ihren Frauen<br />
die Arbeit, die manchmal schwere Feldarbeit, überlassen. So fanden sie oft keine Zeit zum<br />
Gottesdienstbesuch wie auch zur Abendmahlsfeier.<br />
1947. Dem Spezialvikar von <strong>Heyen</strong>, Herrn Pastor Jung aus Halle, wurde die Verantwortung für die<br />
<strong>Heyen</strong>er <strong>Gemeinde</strong> neben seinem Amte zu groß. So entschloss sich das Landeskirchenamt<br />
Hannover dazu, hierher einen Vertreter zu senden, <strong>der</strong> im April 1946 sein Amt antrat. Es war dies<br />
Propst Namenhauer, Flüchtling aus Finnland, ein belesener, kluger Mann, dessen Predigten die<br />
<strong>Gemeinde</strong> gern hörte. Um die <strong>Gemeinde</strong> hat er sich seiner Krankheit wegen nur wenig kümmern<br />
können. Recht bald mussten die Nachbarpastoren helfend einspringen. Pastor Jung aus Halle und<br />
später <strong>der</strong> Flüchtlingspastor Bruno Welz, <strong>der</strong> Schreiber dieser Zeilen, <strong>der</strong> hier am 03.04.1947<br />
seinen ersten Abendmahlsgottesdienst hielt. In den September 1947 fällt die Rückkehr <strong>der</strong> im 2.<br />
Weltkrieg abgelieferten großen Kirchenglocke, die von <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> mit großer Freude<br />
heimgeholt und empfangen wurde. Beide Glocken rufen die <strong>Gemeinde</strong> nun wie<strong>der</strong>, wie in alter<br />
Zeit. Von <strong>der</strong> <strong>ganzen</strong> <strong>Gemeinde</strong> betrauert ging am Heiligen Abend 1947 unter dem Geläut <strong>der</strong><br />
Christabendglocken Herr Kirchenrat Clemens nach langer Krankheit im Pfarrhaus heim. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong>mitglie<strong>der</strong> rühmen seine große Gütigkeit und Kin<strong>der</strong>liebe, sowie seine Treue in Haus-<br />
und Krankenbesuchen.<br />
Am 15. Feb. 1948 wurde Pastor Welz aus Hehlen durch Superintendent Buttler, Bodenwer<strong>der</strong>, im<br />
Gottesdienst <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heyen</strong> in sein Amt als Pastor eingeführt, nachdem er am 21.Jan. 1948<br />
von Herrn Landesbischof D. Lilje "auf die erledigte Pfarrstelle in <strong>Heyen</strong> - Esperde" berufen war. Am<br />
28. Feb. 1948 zog die Familie Propst Namenhauer (fünf Personen) ins Pfarrhaus Nie<strong>der</strong> - Börry<br />
ein, am 02. März hielt die Familie Welz ihren Einzug in das Pfarrhaus zu <strong>Heyen</strong>. Am 19. April<br />
1948 erfolgte die Gründung des kirchlichen Posaunenchores in <strong>Heyen</strong>. Die Anregung hierzu ging<br />
aus von dem aus <strong>der</strong> Senne bei Bielefeld stammenden Bauern Albert Diekmann, <strong>der</strong> selbst ein<br />
Schüler des "Posaunengenerals" Pastor Kuhlo war. Am 18. Juni wird die Währungsreform<br />
angekündigt. Für die Reichsmark war nichts mehr zu kaufen. Der Landmann und Industrielle<br />
hortete Waren, so er konnte. Ware war wertbeständig. Wer etwas ohne Bezugschein kaufen<br />
wollte, musste dies auf dem "Schwarzen Markt" tun. "Schwarzhändler" gab es in Stadt und Land.<br />
Die meisten Dinge des täglichen Gebrauchs kosteten mindestens das 10fache ihres<br />
Friedenswertes auf dem schwarzen Markt, sofern sie überhaupt erhältlich waren.<br />
9. Juli 48 Probst Namenhauer wird in Börry begraben.<br />
01.08.48 Erstes Auftreten des Posaunenchors im Pfarrgarten (Festes <strong>der</strong> Äußeren Mission).<br />
18.02.49 Seit 1946 unter Probst Namenhauer besteht in <strong>Heyen</strong> eine Ev. Diakonissen-Station mit<br />
<strong>der</strong> ersten Schwester Christine Klebsch (Arbeitsbereich: Krankenpflege).<br />
13.03.49 Volkstrauertag wird wie<strong>der</strong><br />
gehalten. Esperde noch<br />
61 Kriegsvermißte, <strong>Heyen</strong><br />
46.<br />
22.05.49 Am 31.03.1949 haben wir<br />
uns vom Kreiskirchenrentamt<br />
in Holzminden<br />
gelöst und dem neu<br />
errichteten Kreiskirchenrentamt<br />
Bodenwer<strong>der</strong> angeschlossen(Superintendent<br />
Buttler).<br />
24.10.49 Diakonisse Christine<br />
Klebsch wird abgelöst.<br />
Schw. Anna Schmidtke tritt<br />
an ihre Stelle.<br />
12.01.50 <strong>Heyen</strong> bewilligt dem<br />
Siedlung mit Schule vom „Kleinen Knapp“ – Foto: Küchemann Juni 1959<br />
Pastor jährlich 75,– DM Fahrkosten und beschließt mit Esperde, dem Pastor sofort zur<br />
Erleichterung seines Dienstes ein Leichtmotorrad (98 ccm) zu kaufen.<br />
16.01.50 Kreiswohnungsamt Holzminden macht Wohnungs- und Hausdurchgang. Die<br />
Wohnungsnot ist nach wie vor sehr groß, da durch Vertreibung aus dem Osten bis zur<br />
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