Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen
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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />
5.4 Die Kapellenruine / Kirchenruine<br />
(Quelle: Jahrbuch Geschichtsverein Holzminden 1986)<br />
Auf <strong>der</strong> Höhe des<br />
Heiligen Berges<br />
liegen die restlichen<br />
Grundmauern einer<br />
wahrscheinlich im<br />
11. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
erbauten Kapelle,<br />
von <strong>der</strong> das Kloster<br />
Kemnade noch 1506<br />
Einnahmen aus<br />
Opfern verzeichnete.<br />
Im Rahmen von<br />
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
konnten<br />
1986 die Grundmauern<br />
restauriert<br />
werden.<br />
- 28 -<br />
Rest <strong>der</strong> Kapelle im Jahre 2000<br />
Etwa 200 m nordöstlich vom Ringwall entfernt, stehen die 1985 restaurierten Grundmauern einer<br />
alten Kirche. Das Kulturdenkmal ist auf <strong>der</strong> Höhe des Heiligenbergs am Rande eines künstlich<br />
geebneten Plateaus, in Ost-West Ausrichtung, angelegt worden, Kirche und Plateau wurden von<br />
einer heute noch in Spuren sichtbaren Trockenmauer eingegrenzt. Die einzige schriftliche<br />
Überlieferung datiert in das Jahr 1506. Danach erhielt das Kloster Kemnade Einnahmen aus Opfer<br />
„up dem hylghen barge in vigilia ascensionis.“<br />
Die erste Grabung wurde 1896 mit dem Ziel einen Grund-rissplan zu erstellen, durchgeführt. Nach<br />
den Ergebnissen <strong>der</strong> 1985 vorgenommen archäologischen Untersuchung lassen sich drei Bauphasen<br />
an <strong>der</strong> Kirchenruine nachweisen:<br />
11. bis 12. Jh. Zunächst hat nur ein kleiner viereckiger Bau existiert. Es wird angenommen,<br />
dass es sich um eine Art Taufraum handelte, nur für Täufer und Täufling, während die<br />
Angehörigen außerhalb standen. Der an <strong>der</strong> Westseite des Kirchenschiffes errichtete Raum<br />
kommt dafür in Betracht. Er weist in Lehm gesetztes Mauerwerk mit abgetreppten Außenseiten<br />
auf. Der Eingang lag auf <strong>der</strong> Westseite.<br />
12. bis 13. Jh. An den viereckigen Bau wurden in einer zweiten Bauphase Kirchenschiff,<br />
Chor und Apsis angefügt. Das Mauerwerk ist in Zweischalenbauweise mit Mörtel errichtet worden.<br />
Die Innenwände waren verputzt, möglicherweise auch die Außenwände. Der Fußboden war mit<br />
roten Sandsteinplatten ausgelegt, das Dach mit dem gleichen Material gedeckt.<br />
17. Jh. Die Umbaumaßnahmen <strong>der</strong> dritten Bauphase dienten <strong>der</strong> Nutzung zu profaneren Zwecken.<br />
Das zeigen die in das Kirchenschiff gesetzten Räume und <strong>der</strong> an die Südwestseite angebaut<br />
Raum. In Verbindung damit wurde ein alter Eingang zugesetzt und neue Durchgänge durch altes<br />
Mauerwerk gebrochen. Ein Raum wurde an <strong>der</strong> Südwestseite ins Kirchenschiff hineingebaut,<br />
Spuren eines zweiten waren im Ansatz noch erkennbar, Ein weiterer Raum war an die südliche<br />
Außenseite des in <strong>der</strong> ersten Bauphase errichteten Mauerwerks ohne Verzahnung angesetzt. Auf<br />
dem Boden lagen wie im Kircheninneren Platten aus rotem Sandstein, das Bodenniveau war<br />
allerdings höher.<br />
Im 19. Jh. Einwohner des Ortes <strong>Heyen</strong> trugen das Mauerwerk ab, um Gesteinsmaterial zum<br />
Hausbau zu verwenden.<br />
Außerhalb ist zwischen <strong>der</strong> Nordseite des vermutlich ältesten Mauerwerks und <strong>der</strong> Westseite des<br />
Kirchenschiffes eine Steinsetzung mit kleinem Ofen freigelegt worden.