Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen
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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />
dem Spuren kleiner, rundbogiger Fenster bei einer Wie<strong>der</strong>herstellung 1875 zum Vorschein kamen,<br />
und eingerücktem, rechteckigem Altarhause, das mit einem "unförmlichen", 1767 abgerissenen<br />
Bogen sich einst gegen das Schiff öffnete. Der Turm hat im Untergeschoß ohne Verbindung mit<br />
dem Schiffe ein von W nach O gerichtetes spitzbogiges Gewölbe mit flachbogigen Eingängen im<br />
W (jetzt zugesetzt), das über dem Erdgeschoß durch eine massive Freitreppe mit Fachwerkaufsatz<br />
zugänglich ist; unter <strong>der</strong> jetzigen Glockenstube sind ehemalige, breite rundbogige Öffnungen zu<br />
erkennen, eine vor dem Kirchendache und gegenüber, je zwei an <strong>der</strong> Nord- und Südseite.<br />
Die jetzige Glockenstube unter vierseitigem Zeltdache hat noch je<br />
zwei ähnliche Schallöffnungen an <strong>der</strong> Nord- und Südseite, davon<br />
die beiden westlichen, jede mit Teilungssäule, <strong>der</strong>en Hammer<br />
unmittelbar unter dem Bogen ohne Doppelarkade ruht. Die stark<br />
verwitterten Säulen haben nach oben verjüngten Schaft,<br />
Würfelkapitäl mit Halsring, ein ähnliches, größeres und<br />
umgekehrtes als Base. - Die Mauern von Schiff und Chor haben<br />
einen jüngeren, etwa vier Fuß hohen, innen zurückgesetzten<br />
Aufsatz aus Backstein, dazu einige äußere Mauerverstärkungen<br />
und vor den beiden Ostecken unsymmetrische Strebepfeiler. Die<br />
Tür ist an <strong>der</strong> Südseite des Schiffes. Die Fenster, eines in je<strong>der</strong><br />
Wand des Altarhauses und je zwei in den Längswänden des<br />
Schiffes, sehr hoch und breit, sind rechteckig, darüber am Schiffe<br />
halbkreisförmige für die Priechen. Ein noch 1881 an <strong>der</strong> Westseite<br />
des Turmes vorhandener Kopf ist, vielleicht nur unter dem Putze,<br />
verschwunden. Der Ostgiebel besteht aus Fachwerk. Im Inneren<br />
Empore vor den Längswänden des Schiffes und im Westen.<br />
Altarkanzel, <strong>der</strong> Tisch massiv, darüber fünfseitige Kanzel zwischen<br />
zwei korinthischen Pilastern, vor dem Tische bei<strong>der</strong>seits Brüstung<br />
mit Pfeiler, <strong>der</strong> links einen nicht gebrauchten Behälter in Urnenform für ein Taufbecken trägt,<br />
rechts ebenso als Opferstock. (Bis 1749 stand auf dem viereckigen Altarstein ein "hölzernes<br />
Postament mit den vier Evangelistenbil<strong>der</strong>n nebst zwei Säulen von zwei Fuß zwei Zoll Höhe und<br />
zwei Blindflügeln." Dann wurde in diesen Aufsatz eine Kanzel eingefügt. An einem beson<strong>der</strong>en<br />
Armenkasten stand: Wer den armen Hat gutes gethan, <strong>der</strong> wird seinen lohn empfahen. Ano 1718).<br />
Ein Taufstein wurde 1766 entfernt (vermutlich als die jetzige Altarkanzel aufgestellt wurde) und<br />
diente auf dem Hofe Nr. 7 (Wessel) als Pferdetränke (1957 kehrte er in die Kirche zurück). An<br />
seinen sieben Seiten Engelsköpfe, Gehänge und Namen. Der Fuß ebenda unter dem<br />
Gossensteine. Der Taufstein war nach dem Corpus Bonorum drei Fuß sechs Zoll hoch und trug<br />
den Spruch Act. 2: Lasse sich ein jeglicher tauffen auf den Nahmen Jesu Christi zur Vergebung<br />
<strong>der</strong> Sünden, dazu die Namen <strong>der</strong> Schenker Hinrich Wasman, Ana SporIe<strong>der</strong>. 1660. Der vom<br />
Großköter Hinrich Rosenthal geschenkte Deckel hing an einem Wendehaken.<br />
Silberner Kelch, 19,8 cm hoch, mit sechsteiligem Fuß, an ihm Umschrift in Antiqua: Der Kirchen zu<br />
<strong>Heyen</strong> anno 1663 Wicht 22 Lott. Stempel: Hildesheimer Beschau (wachsen<strong>der</strong> Adler über<br />
gevierteiltem Schild mit 49), Meistermonogramm C K. - Glaskelch erst 1841 angeschafft. Ovale<br />
zinnerne Oblatenbüchse mit vier Füßen. Zwei Tischleuchter aus Gelbguß, 29 cm hoch. Umschrift<br />
am Fuße in Antiqua: Anna Francke, I. L. S. Witwe, hat noch diese Leuchter zur Ehr Gottes in die<br />
Kirchen Zu <strong>Heyen</strong> geben. Ano 1638.<br />
Zwei zinnerne Henkelvasen, 27,5 cm hoch, Rumpf leicht eingeschnürt, Henkel mit Hermenfigur,<br />
am Rumpfe graviert bei i. Geor(g) Carl Floto über Barockschild mit Helm und als Zier zwei Flügel,<br />
im Schilde: G. C. F. 1753; bei 2. Judit Sabien Flothon mit gekröntem Schilde, das J. S. F. 1753<br />
umgibt.<br />
Eine Marienfigur aus Holz, auf dem Halbmond, das Kind auf dem Arme, "in einem mit valvis<br />
versehenen offenen Gehäuse" (Corpus Bonorum) kam bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung 1825 auf den<br />
Boden, und wurde bei <strong>der</strong> folgenden 1875 von den Maurern als Trog verbraucht. Nach mündlichen<br />
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