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Download der ganzen Chronik - Gemeinde Heyen

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<strong>Chronik</strong> <strong>Heyen</strong><br />

während die kleineren Nebenerwerbsbetriebe (Wiemann, Becker, Meyer, Sporle<strong>der</strong>, Zieseniß,<br />

Petermann und Bode) teilweise auch die gesamte Arbeitserledigung gemeinsam durchführten.<br />

Allen Betrieben war es auf diese Weise möglich, ihren Kin<strong>der</strong>n eine angemessene Ausbildung<br />

nach <strong>der</strong>en Vorstellungen angedeihen zu lassen. Die Hofnachfolger besitzen einen hohen<br />

Bildungsstand, <strong>der</strong> den außerordentlich hohen und vielfältigen Anfor<strong>der</strong>ungen eines Unternehmers<br />

genügt.<br />

Die weitgehende Erhaltung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Wohn- und Wirtschaftsgebäude <strong>der</strong> Hofstellen<br />

in <strong>Heyen</strong> ist eindrucksvoller Beweis einer überzeugenden Aufbauleistung <strong>der</strong><br />

Nachkriegsgeneration. Es haben sich nicht nur die Durchschnittseinkommen aus <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft, son<strong>der</strong>n auch die Vermögenssituation und die durch Nebeneinnahmen ergänzten<br />

Haushaltseinkommen <strong>der</strong> ehemaligen und noch aktiven Landwirte auf ein befriedigendes<br />

Wohlstandsniveau entwickelt.<br />

In Anknüpfung an die Schil<strong>der</strong>ungen von Kurt Wiemann ist feststellbar, dass <strong>der</strong> Strukturwandel<br />

ebenso rigoros über die Gewerbebetriebe hinweggegangen ist. Von 10 Handwerksbetrieben, einer<br />

Landmaschinenfirma, 2 Gastwirtschaften und verschiedenen Dienstleistungs- und<br />

Handelsbetrieben im Jahr 1951 sind nur noch zwei Malermeister, ein KFZ- Betrieb, eine Gärtnerei,<br />

eine Tischlerei, ein Bauhandwerksbetrieb, eine Bäckerei und ein EDV- Dienstleister übrig<br />

geblieben.<br />

Deren Hauptkundschaft bilden heute die rund 185 privaten Haushalte <strong>Heyen</strong>s und Kunden <strong>der</strong><br />

Umgebung. Im Dorf <strong>Heyen</strong> gibt es etwa 55 bis 60 Haupt- und Teilzeitarbeitsplätze, während bei<br />

insgesamt 250 bis 270 abhängig Beschäftigten und Selbständigen nur je<strong>der</strong> 5. Einwohner des<br />

Dorfes noch einer Beschäftigung in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heyen</strong> nachgeht. Die erwerbstätigen Bewohner<br />

<strong>Heyen</strong>s finden überwiegend in den städtischen <strong>Gemeinde</strong>n <strong>der</strong> näheren und weiteren Umgebung<br />

Beschäftigung und sind die Hauptstütze des Steueraufkommens <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Nicht landwirtschaftliche Entwicklungszentren, wie es sich mit dem Auf- und Ausbau des<br />

Gesundheitszentrums Akupunkt- Massage nach Penzel in <strong>Heyen</strong> etabliert hat, markieren den<br />

Wandel eines Dorfes in eine mo<strong>der</strong>ne Zukunftsentwicklung. Rein agrarisch geprägte Dörfer haben<br />

keine Zukunftsperspektive. <strong>Heyen</strong> ist deshalb zum einen auf die Prosperität solcher Unternehmen<br />

des tertiären Bereichs und zum an<strong>der</strong>en auf eine wirtschaftlich attraktive Nutzung seiner<br />

Ressourcen angewiesen. Zweifellos gibt es gegen die Nutzung <strong>der</strong> Windenergie auf <strong>Heyen</strong>er<br />

Gemarkung ernst zu nehmende ästhetische, wirtschaftliche und prinzipielle Bedenken,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die <strong>der</strong> negativ betroffenen Bürger. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heyen</strong> ist diese Ressource ein Glücksfall, die möglicherweise nachhaltiger und<br />

langfristiger die Überlebensmöglichkeit des Dorfes beeinflusst als es die die Ortsentwicklung im<br />

letzten Jahrhun<strong>der</strong>t prägende Steinindustrie vermocht hat. Die <strong>Heyen</strong>er Steinbrüche gehörten<br />

bekanntlich zu den größten und wirtschaftlich ergiebigsten im mittleren Wesergebiet.<br />

Die <strong>der</strong>zeitige wirtschaftliche Situation<br />

Die <strong>der</strong>zeitige wirtschaftliche Situation wird eher pessimistisch eingeschätzt. Hauptursachen dieser<br />

Stimmung bei gewerblichen und landwirtschaftlichen Unternehmern sind nicht <strong>der</strong>en finanzielle<br />

Situation, son<strong>der</strong>n wohl eher die Unsicherheit <strong>der</strong> Zukunftserwartungen, gekennzeichnet durch<br />

hohe Politikabhängigkeit und vor allem bei den Landwirten Selbstzweifel an <strong>der</strong> Akzeptanz in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Indikatoren solcher Unsicherheiten sind anhaltende Arbeitslosigkeit, fortschreitende<br />

Aufgabe gewerblicher Betriebe und auch von Dienstleistungsunternehmen im näheren und<br />

weiteren Umkreis, Leerstand von Wohnungen und Häusern und sinkende Vermögenswerte von<br />

Immobilien einschließlich Grund und Boden.<br />

Das zukünftige wirtschaftliche Umfeld<br />

Die Einschätzung <strong>der</strong> zukünftigen Rahmenbedingungen für die Dorfentwicklung lässt sich durch<br />

folgende Thesen kennzeichnen:<br />

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