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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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Pflegebedürftigkeit soll als gemeinsame Aufgabe wahrgenommen <strong>und</strong> nicht in die<br />

alleinige Verantwortung von Institutionen <strong>und</strong> Expert/innen delegiert werden. Auf der<br />

anderen Seite sollen sich die Institutionen der Altenhilfe zu neuen <strong>Die</strong>nstleistungszentren<br />

entwickeln, die Versorgungsdenken zu Gunsten von K<strong>und</strong>enorientierung ablegen 49 .<br />

<strong>Die</strong>se Entwicklung vollzieht sich im Rahmen eines kollektiven Lernprozesses. Sie muss<br />

aus diesem Gr<strong>und</strong> in enger Kooperation mit der Kommune <strong>und</strong> in Verbindung zum<br />

Gemeinwesen erarbeitet werden. Vernetzung <strong>und</strong> Gemeinwesenbezug sind selbstver-<br />

ständliche Elemente innerhalb der Projektziele.<br />

Handlungsfeld für diese Neustrukturierung ist im BETA-Verb<strong>und</strong> zunächst die Tages-<br />

pflege. Es geht vor allem darum, „ein Betriebskonzept zu entwickeln, das sich in viel-<br />

fältiger Weise öffnet für Bürgerschaftliches Engagement, dieses moderiert, begleitet<br />

<strong>und</strong> nach Bedarf qualifiziert“ 50 . <strong>Die</strong>se <strong>Tagespflege</strong>n sollen „lebendige Zentren für<br />

gegenseitige Hilfsbereitschaft“ 51 sein <strong>und</strong> vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten anbie-<br />

ten. Dabei werden vor allem drei Zielgruppen wahrgenommen:<br />

1) <strong>Die</strong> Gäste: Für sie sollen qualitativ hochwertige <strong>Tagespflege</strong>n aufgebaut werden, die<br />

die pflegebedürftigen Menschen ganzheitlich <strong>und</strong> individuell betreuen.<br />

2) <strong>Die</strong> Angehörigen: Man will sie durch vielfältige Maßnahmen in ihren Pflegepflichten<br />

unterstützen.<br />

3) <strong>Die</strong> engagierten Bürger: Sie sollen sich entsprechend ihren individuellen Neigungen<br />

in die Arbeit der <strong>Tagespflege</strong> einbringen können. Dabei geht es im Gegensatz zum<br />

üblichen Ehrenamt in pflegerischen Einrichtungen nicht um eine ergänzende Zuarbeit<br />

für die Pflegefachkraft, sondern um einen Abbau von Hierarchien, durch den die Bür-<br />

ger Gestaltungsspielräume erhalten <strong>und</strong> Verantwortung übernehmen können <strong>und</strong><br />

sollen.<br />

<strong>Die</strong> BETA-Modelle: Strukturvariablen <strong>und</strong> Auslastung<br />

Wie die übrigen <strong>Tagespflege</strong>n sind auch die BETA-Modelle sehr heterogen bezüglich<br />

struktureller Standards, wie z.B. Standort, Anbindung, Platzzahl, Raumkonzept usw. Bei<br />

49 a.a.O. Steiner-Hummel 1997, S. 116f.<br />

50 Martin, Josef & Steiner-Hummel, Irene 1999: Abschlussdokumentation (1996-1998) der Tages-<br />

pflege am Wochenmarkt. Riedlingen. S. 7.<br />

51 a.a.O. Martin & Steiner-Hummel 1999, S. 6.<br />

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