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Die Tagespflege - Zwischen konzeptionellem Anspruch und realer ...

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• Beim Transport dementer Gäste kann es zu Komplikationen kommen. <strong>Die</strong>s ist z.B.<br />

der Fall, wenn Gäste während der Fahrt ihren Platz verlassen, sich gegenüber ande-<br />

ren Gästen aggressiv verhalten oder beim Abholen eines weiteren Gastes das<br />

Fahrzeug verlassen <strong>und</strong> sich entfernen. Um Überforderungssituationen zu vermei-<br />

den, muss beim Fahrdienst auf eine sorgfältige Personalauswahl geachtet werden.<br />

Gute Erfahrungen wurden z.B. mit Personen im (Vor-)Ruhestand oder ehemals pfle-<br />

genden Angehörigen gesammelt, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer Lebenserfahrung in schwieri-<br />

gen Situationen oft über vielfältigere Handlungsalternativen verfügen. ZDL müssen<br />

auf ihre Aufgabe vorbereitet werden, damit sie es z.B. im Umgang mit den demen-<br />

ten Gästen nicht am nötigen Respekt fehlen lassen. Bei schwierigen Transporten<br />

sollte dem Fahrer eine Begleitperson zur Verfügung stehen, die die Gäste während<br />

der Fahrt <strong>und</strong> während der Pausen betreut.<br />

• Der Fahrdienst sollte als Bindeglied zwischen der <strong>Tagespflege</strong> <strong>und</strong> der häuslichen<br />

Betreuung betrachtet werden. <strong>Die</strong> Fahrer können den Austausch wichtiger Informati-<br />

onen gewährleisten. Ein schriftlicher Austausch hat sich bewährt, damit Informatio-<br />

nen nicht vergessen oder falsch transportiert werden. Eine Modelleinrichtung in<br />

Wetzlar, die sich auf die Versorgung Alzheimerkranker spezialisiert hat, führt mit<br />

guten Erfahrungen ein Pflegetagebuch, in dem sowohl die Mitarbeiter/innen der Ta-<br />

gespflege als auch die Angehörigen die täglichen (<strong>und</strong> nächtlichen) Ereignisse ver-<br />

merken können. <strong>Die</strong>ses Dokumentationsbuch wird vom Fahrdienst zwischen den<br />

beiden Versorgungsebenen hin <strong>und</strong> her transportiert. Um die Angaben zu komplet-<br />

tieren, kann auch der Fahrer wichtige Beobachtungen eintragen. Auf diese Art kön-<br />

nen Brüche in der Versorgung minimiert werden.<br />

• Ein wichtiges Qualitätskriterium des Fahrdienstes ist die Verlässlichkeit bei zeitli-<br />

chen Absprachen. Dazu ist eine gute Kooperation mit dem ambulanten <strong>Die</strong>nst erfor-<br />

derlich, der die morgendliche Versorgung durchführt. <strong>Die</strong> Einrichtung eines Autotele-<br />

fons ist hilfreich, damit z.B. bei kurzfristigen Absagen oder Verzögerungen ein<br />

Kontakt zum Fahrer hergestellt werden kann.<br />

• Bei der Tourenplanung ist ein Orientierungswert von ca. dreißig Minuten als maxi-<br />

male Fahrtzeit zu berücksichtigen. Denn die pflegebedürftigen Gäste werden durch<br />

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